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Monsune und Passate

Welcher Segler träumt nicht davon, einmal auf einem Segelboot von den Kanaren in die Karibik segeln zu können. Angetrieben von einem stetigen, von achtern her wehenden Passat. Und viele verwirklichen sich diesen Traum sogar. Zu Tausenden warten sie, meist in Gran Canaria auf den Kanaren im November, dem Ende der Hurrikan-Zeit, um mit dem Törn zu beginnen.

Was sind Passate und Monsune?

Unter einem Passat (wind) versteht man einen gemäßigt starken, beständig in eine bestimmte Richtung wehenden Wind. Auf der Nordhalbkugel tritt er als Nordost-Passat und auf der Südhalbkugel als Südost-Passat auf.

Unter einem Monsun versteht man dagegen eine Luftströmung, die durch die ungleichmäßige Erwärmung großer Landmassen und der Wassermassen der Meere zustande kommt. Die Monsunregionen befinden sich in der Regel in tropischen Gebieten. Besonders bekannt ist der Monsun über dem Indischen Subkontinent. In den Sommermonaten auf der Nordhalbkugel ist der Monsun warm und feucht und bringt meist starke Regenfälle, während er in den Wintermonaten eher kühl und trocken ist. Die Richtung der Monsune wechselt im Halbjahresrhythmus.

Entstehung eines Passats

In dem Bereich zwischen dem nördlichen Wendekreis mit einer geografischen Breite von 23,5° N und dem südlichen Wendekreis mit einer geografischen Breite von 23,5° S, liegen die Tropen. In diesem Gebiet steht die Sonne zweimal im Jahr senkrecht über der Erde. Siehe hierzu auch Sonnenhöchststände.

Wegen der intensiven Sonnenstrahlung werden die Luftmassen in dieser Zone mehr erwärmt als in nördlicheren und südlicheren Gebieten. Auf Grund der starken Erwärmung steigt die Luft nach oben. Von unten strömt in dieses dadurch entstandene "Unterdruckgebiet" Luft nach.

Die Luft bewegt sich in diesem Tropengürtel, also äquatornah, auf Grund des längeren Weges bei der Rotation der Erde um ihre Achse schneller als die Luft in höheren Breiten, da deren Weg und damit deren Geschwindigkeit geringer ist. Daher bleibt die einströmende Luft gegenüber der Luft im Tropengürtel befindlichen Luft, etwas zurück. Da die Erde sich von West nach Ost bewegt, bedeutet dies eine Rechtsab-lenkung, also eine Ablenkung in Richtung Westen. Es entsteht ein Nordost-Wind, der als Nordost-Passat bezeichnet wird. Dasselbe geschieht auf der Südhalbkugel, während hier dieses Zurückbleiben eine Ablenkung nach links bewirkt, also ebenfalls zu einer Westablenkung führt. Es entsteht ein Südost-Passat. Es ist dabei zu bedenken, dass die Himmelsrichtungsangabe beim Wind stets die Richtung angibt, aus der er weht, nicht die, wohin er weht.

Entstehung eines Monsuns

Es gibt über dem indischen Subkontinent zwei Arten von Monsunen: den Sommer- und Wintermonsun.

  • Sommermonsun
    Der Sommermonsun weht etwa in den Monaten Juli bis Oktober. Er entsteht dadurch, dass sich über dem Indischen Ozean, südwestlich von Indien, ein Hochdruckgebiet aufgebaut hat, während sich über dem Himalaja nördlich von Nepal und Bhutan ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet entwickelt hat. Der daraus resultierende Sommermonsun ist warm und regnerisch und weht aus südwestlicher Richtung.
  • Wintermonsun
    Der Wintermonsun weht etwa in der Zeit von November bis Februar. Er entsteht dadurch, dass sich über China am Rande des tibetischen Hochlandes ein Kältehochdruck und in Indien ein äquatoriales Wärmetief entwickelt hat. Der daraus resultierende Wind weht aus nordöstlicher Richtung und ist kalt und trocken.


Kommentare
Assis  (Donnerstag, 14.04.2016)
Wer den Atlantik im Segelboot überqueren will, startet im November auf den Kanaren, um mit dem Pasatwind in die Karibik zu segeln. So wie es die Seefahrer jahrhundertelang früher auch gemacht hatten. Gut erklärt hier!


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