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Föhn
Allgemeines
Wohl jeder Bayer - aber nicht nur er - kennt diesen von den Alpen herabfallenden warmen und trockenen Wind. Neben der rein meteorologischen Situation spielt dieser warme Fallwind auch für das gesundheitliche Befinden vieler Menschen eine große Rolle. Föhn bedeutet für viele Menschen eine erhöhte Gereiztheit, Nervosität, Unlust, Herz-Kreislaufprobleme oder auch Kopfschmerzen, um die häufigsten Folgen zu nennen.
Unter einem Föhn versteht man einen Fallwind, der wärmere Luft in eine bestimmte Region, z.B. nach München bringt, als sie dort vorher herrschte. Er ist mit starkem Wind, der sogar Orkanstärke erreichen kann, verbunden.
Neben dem vor allem in Bayern vorkommenden Föhn gibt es derartige Winde beispielsweise auch an der Ostseite der Rocky-Mountains, der dort als Chinook bezeichnet wird. Da die Rocky-Mountains höher als die Alpen sind, ist dieser Wind noch trockener und wärmer als der Föhn in den Alpen. Es wurden durch den Chinook Temperaturanstiege bis zu 30°C gemessen.
Entstehung eines Föhns
Der Föhn entsteht durch einen Luftdruckunterschied bei einem Gebirge zwischen Luv, also der dem Wind zu gewandten, und Lee, der dem Wind abgewandten Seite. Beim Erreichen der Berge steigt die z.B. 20°C warme Luft in die Höhe. Dabei kühlt sie sich etwa bis zu einer Höhe von 1.500 m adiabatisch-trocken um etwa 1°C pro 100 m ab. Unter adiabatisch-trocken versteht man die Tatsache, dass durch die Luftausdehnung mit der Höhe Energie verbraucht wird und es daher, ohne Austausch mit der Umgebung, zu einer Abkühlung kommt. Da es zu keinem Wasserdampfverlust kommt, ist der Vorgang "trocken".
Aber ab einer Höhe von ca. 1.500 m ist der Taupunkt der feuchten Luftmassen erreicht, die relative Luftfeuchte beträgt also 100 %. Bei einem weiteren Anstieg, z.B. bis auf eine Höhe von 3.000 m, kühlen sich die nach oben steigenden Luftmassen weiterhin ab, aber es wird dabei Wasser in Form von Regen freigesetzt, außerdem bilden sich Wolken. Dies bedeutet einen gewissen Energieüberschuss, so dass sich die Abkühlung der Luft jetzt nur noch mit rund 0,5°C pro 100 m fortsetzt. Diesen Prozess bezeichnet man als adiabatisch-feucht.
Beim Überqueren der Berggipfel fällt die Luft in die Ebene hinunter und erwärmt sich bei ihrer "Verdichtung" adiabatisch-trocken um ca. 1°C pro 100 m. Diese Erwärmung von beispielsweise 1°C pro 100 m findet jetzt aber vom Berggipfel bis an den Boden statt. Die Luft ist daher auf der Leeseite um einiges wärmer und trockener als auf der Luvseite, also der Seite mit dem Hochdruckgebiet.
In der Abbildung ist gut erkennbar, dass sich die Luft unter den genannten Bedingungen von 20°C auf der Südseite der Alpen auf 27,5°C auf der Nordseite - also um insgesamt 7,5°C - erwärmt hat.
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