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Höhenwinde
Allgemeines
Unter Wind versteht man generell die Bewegung von Luft, in der Regel von einem Ort höheren Luftdrucks zu einem Ort tieferen Luftdrucks. Unter einem Jet-stream versteht man einen in der Höhe horizontal verlaufenden Starkwind, also einen Höhenwind. Bei Windgeschwindigkeiten der Höhenwinde oberhalb von 30 m/s = 108 km/h spricht man vom Jet-stream, unterhalb dieser Geschwindigkeit von einer Höhenströmung.
In der Regel verlaufen derartige Höhenwinde am oberen Rand der Troposphäre oder der unteren Stratosphäre. Windgeschwindigkeiten von 200 bis 300 km/h sind dabei keine Seltenheit. Bei Interkontinental-Flügen, sind vor allem zwei große Windsysteme von Interesse bzw. Bedeutung.
- das Subtropen-Jet-stream-System, erstreckt sich über den subtropischen Hochdruckgürtel, und zwar etwa von den Bermuda-Inseln, über die Kanaren, Nordafrika, den Persischen Golf, Indien, Südchina über den Pazifik bis hin nach Kalifornien. Das Windsystem befindet sich etwa in einer Höhe von rund 12 km über Meereshöhe, also in einer Höhe, in der Interkontinental-Passagierflugzeuge fliegen. Dieser Wind weht beständig das ganze Jahr über.
- das Polar-Jet-stream-System, das sich im Laufe eines Jahres und der Jahre in seiner Lage und Richtung stark verändert kann. Hierbei handelt es sich um relativ kleine, und zwar von einigen 100 km bis über 1000 km lange Starkwindbereiche, die stark an die Wellmuster der oberen Troposphäre gekoppelt sind. An ihnen entlang ziehen oft die atlantischen Tiefdruckgebiete.
Im Jahr 2003 lag dieses Windsystem sehr weit nördlich, so dass z.B. an Deutschland und südlicher liegende Länder die Tiefdruckgebiete weit nördlich vorbeizogen. Das bedeutete einen sonnenreichen Sommer. Im Sommer des Jahres 2004 lag das System mehr oder weniger genau über Teilen von Deutschland, so dass ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen, wie an einer Perlenschnur, über das Land hinweg zog. Mit dem bekannten "schlechten" Wetter als Folge.
Entstehung
In kalter Luft nimmt der Luftdruck mit der Höhe schneller ab, als in warmer Luft. Daher gibt es in größeren Höhen ein starkes Druckgefälle zwischen den kühleren Luftmassen (nördlich, polar) und den Luftmassen der gemäßigten Breiten. Der Druckausgleich führ zu einem Wind vom Hochdruck- zum Niedrigdruckgebiet, also in Richtung Norden. Wegen der Corioliskraft, die die Luftmassen auf der Nordhalbkugel nach rechts ablenkt (auf der Südhalbkugel nach links), werden derartige Winde auf der Nordhalbkugel daher wegen der daraus folgenden Ostablenkung zu westlichen Winden.
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