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Wiesenotter, Steppenotter, Vipera ursinii rakosiensis

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Giftes
  7. Folgen eines Bisses
  8. Gegenserum (Antiserum)
  9. Erste Hilfe
  10. Prognose
  11. Zusammenarbeit
  12. Giftnotruf-Zentralen

Allgemeines

Wiesenotter © goruma (Markus Oulehla)

Die Wiesenotter bzw. Steppenotter - auch als Ungarische Wiesenotter bezeichnet - ist eine der kleinsten und auch ungefährlichsten europäischen Vipern. Sie kommt nur noch "inselartig" in den Steppengebieten von Ungarn und Rumänien vor. In Österreich gilt sie als ausgestorben. Sie steht unter strengem Naturschutz und ist vom Aussterben bedroht. Ihren Namen erhielt diese Unterart nach dem Rákosfeld - einer großen Ebene östlich von Budapest gelegen. Das Rákosfeld, auf dem bis ins 16. Jhr. hinein ungarische Reichstage abgehalten wurden, hat seinen Namen von dem kleinen Fluss Rákos, der bei Budapest in die Donau mündet.

Die Gebiete, in denen diese Schlangen-Unterart vorkommt, sind mittlerweile oft sogar eingezäunt und werden bewacht. Daher sollte dem Tier mit besonderem Respekt begegnet werden, und es im Falle einer Begegnung absolut in Ruhe gelassen werden. Von der Art Vipera ursini existieren die folgenden Unterarten:

Vipera ursinii anatolica
Vipera ursinii ebneri
Vipera ursinii eriwanensis
Vipera ursinii graeca
Vipera ursinii macrops
Vipera ursinii moldavica
Vipera ursinii rakosiensis
Vipera ursinii ursinii


In diesem Beitrag wird die Unterart Vipera ursinii rakosiensis vorgestellt.

Systematische Einteilung

Familie Vipern (Viperidae)
Gattung echte Ottern (Vipera)
Art Wiesenotter (Vipera ursinii)
Unterart Wiesenotter, Steppenotter
Ungarische Wiesenotter
Vipera ursinii rakosiensis

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Orsini´s Viper
  • Französisch: Vipère d´Orsini
  • Italienisch: Vipera di Orsini

Aussehen, Verhalten

Die Wiesenotter bzw. Steppenotter besitzt eine Länge von etwa bei 40-70 cm. sie ist die größte der bekannten Unterarten. Ihre Grundfärbung ist beige bis hellbraun - selten grau - mit einem Zackenmuster vergleichbar dem der Kreuzotter. Aber das stets geschwungene und an den Ecken abgerundete Band auf dem Rücken unterscheidet sie von der Kreuzotter. Für den Laien sind diese beiden Schlangen aber dennoch schwer zu unterscheiden. Ihr relativ kleiner Kopf ist kaum vom Hals abgesetzt..
Diese Schlange gilt als sehr schön und als nicht aggressiv. Ihr Biss ist nur bei einer unmittelbaren Berührung zu erwarten. Das Tier ernährt sich gelegentlich von Eidechsen, selten von Kleinsäugern. Aber hauptsächlich verspeist sie Heuschrecken. Sie ist lebend gebärend und bringt 5 bis 10 Junge zur Welt.


Schlangen, Wiesenotter

Wiesenotter © goruma (Markus Oulehla)

Vorkommen

Wie erwähnt, ist diese Giftschlange vom Aussterben bedroht und existiert  in den folgenden Ländern nur inselartig:

Rumänien
Ungarn

Dort lebt sie in Feucht- und Trockensteppen.

Vermeidung eines Bisses

Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollten nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Beim Klettern darf nicht in Felsspalten u.ä. gefasst. Beim Suchen von Pilzen und Beeren nicht ohne besondere Vorsicht in Gebüsche, Sträucher o.ä. greifen. Eventuell mit einem Stock diese vorher vorsichtig abklopfen. Beim Laufen ist fest aufzutreten. Das Tier sollte nicht gereizt und auf keinen Fall sollte im Falle einer Begegnung versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. gehen und sich über die sehr seltene Begegnung erfreuen.>

Schlangen, Wiesenotter
Wiesenotter © goruma (Markus Oulehla)

Art des Giftes

Das Gift ist sehr schwach und für den Menschen kaum gefährlich. Die Schlange tötet damit kleine Lebewesen wie z.B. Insekten. Probleme könnten allenfalls bei einer allergischen Reaktion auf das injizierte Gifteiweiß entstehen, derartige Reaktionen können sogar zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock führen.

Folgen eines Bisses

Trotz der geringen Giftigkeit sollte sich die gebissene Person schonen und keine körperliche Aktivitäten vornehmen. Dabei sollte eine weitere Person die gebissene Person hin und wieder beobachten. Auch das Hinzuziehen eines Arztes ist sinnvoll, da die Reaktionen auf einen Biss sicherlich um einiges heftiger sind als z.B. nach einem Bienen- oder Wespenstich.

Gegenserum (Antiserum)

Wegen der geringen Giftigkeit existiert kein Antiserum bzw. wird eine derartige Anwendung wegen der größeren Gefahr einer möglichen allergischen Schockreaktion nicht empfohlen.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch., zumal ein Biss nicht gefährlich ist
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser, Säften und nicht als Alkohol oder Kaffee
  • die gebissene Person sollte zur Kontrolle einen Arzt aufsuchen
  • das Aussaugen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
  • das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung und ist überflüssig

Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange ist unnötig und nicht empfehlenswert - würde aber auch kaum schaden.

Prognose

Sofern es nicht zu einer allergischen Schockreaktion kommt, sind keine größeren Auswirkungen zu erwarten. Dennoch sollte man sich nach einem derartigen Biss unter ärztliche Aufsicht begeben.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen:

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kompetente Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland

Giftnotruf-Zentralen in Österreich und der Schweiz


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