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Wasser-Mokassinotter, Agkistrodon piscivorus

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Giftes
  7. Folgen eines Bisses
  8. Gegenserum (Antiserum)
  9. Erste Hilfe
  10. Prognose
  11. Zusammenarbeit
  12. Giftnotruf-Zentralen

Allgemeines

Die Art Agkistrodon piscivorus lebt in den wasserreichen Ebenen der südöstlichen Bundesstaaten der USA. Die Wassermokassinottern sind gedrungen und von kräftiger Gestalt. Die Art Agkistrodon piscivorus ist die Größte der Gattung Agkistrodon, wobei die Männchen um einiges größer und schwerer als die Weibchen sind. Ein Biss von ihnen ist für den Menschen nicht lebensgefählich. Von der Gattung Agkistrodon gibt es die folgenden vier Arten : 

Agkistrodon bilineatus 
Agkistrodon contortrix 
Agkistrodon piscivorus 
Agkistrodon taylori
 

Von der hier vorgestellten Art Agkistrodon piscivorus (Wasser-Mokassinotter) existieren drei Unterarten: 

Agkistrodon piscivorus conanti 
Agkistrodon piscivorus leucostoma 
Agkistrodon piscivorus piscivorus
 

Systematische Einteilung

Familie Vipern (Viperidae)
Unterfamilie Grubenottern (Crotalinae)
Gattung Dreieckskopfottern (Agkistrodon)
Art Wasser-Mokassinotter (Agkistrodon piscivorus)


Englische Bezeichnungen


Agkistrodon piscivorus conanti  = Florida Cottonmouth
Agkistrodon piscivorus leucostoma =  Western Cottonmouth
Agkistrodon piscivorus piscivorus  =  Eastern Cottonmouth

Aussehen, Verhalten

Diese Schlangenart wird zwischen 70 cm bis etwa 1,60 m lang - seltenener auch darüber. Sie ist dunkelgrau, hellbraun, gelblich-braun bis schwarz gefärbt gefärbt. Auf dem Rücken befinden sich verwaschene Bänder. Auf beiden Seiten des Kopfes hat sie die namensgebenden Gruben, die der Orientierung und dem Erkennen von Beutetieren dienen. Junge Schlangen können heller gefärbt sein und mit Kupferköpfen (Agkistrodon contortrix) verwechselt werden. Generell kann das Tier auch mit einigen, ähnlich gefärbten, aber ungiftigen Wassernattern verwechselt werden.
Im Frühling und Herbst ist das Tier eher tagaktiv und lebt entlang von Bächen und toten Flussarmen. Im Sommer dagegen ist das Tier nachtaktiv und streift dann entlang von Altwasser und Stillwasser-Habitaten.
Die Schlangenart bringt zwischen 2 bis 25 Junge lebendgebärend im August oder September zur Welt. Sie ernährt sich von Insekten, Fischen, Salamandern, Fröschen, Schildkröten, Echsen, Vögeln, Kleinsäugern und anderen Schlangen. Während des Herbstes verlässt sie dann die Gewässer und wandert in höher gelegene Unterschlupfe.
Diese Schlange wird aufgrund ihres innen weißen Mauls, das sie bei einer Störung drohend herzeigt, von den Einheimischen cotton mouth (Baumwollmauel) genannt. Zum arttypischen Verhalten bei einer Bedrohung gehören Schwanzvibrationen - ähnlich wie bei einer Klapperschlange.

Vorkommen

Diese Schlangenart lebt in den folgenden US-Bundesstaaten:

Texas
Südost- Oklahoma
Süd- Missouri
Arkansas
Louisiana
Mississippi
Kansas
Alabama
Georgia
Florida -
hier besonders in den Everglades
Süd-Carolina
Östlicher Teil von North Carolina
West-Tennessee
West-Kentucky

Süd-Illinois
Indiana
Südost-Virginia


In die drei Unterarten unterteilt:

Agkistrodon piscivorus conanti
Forida
Südgeorgia

Agkistrodon piscivorus leucostoma
Von der  Mexikanischen Grenze (Rio Grande valley) über Ost-Oklahoma bis Zentral- Missouri und Süd- Illinois, West-Kentucky, Tennessee, Alabama

Agkistrodon piscivorus piscivorus
In den Atlantischen Küsten-Plains im Süden von Südost-Virginia und im Westen bis nach Alabama

Vermeidung eines Bisses

Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollten nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Beim Fischen sollte auf die Schlange geachtet werden. Eventuell das Gelände mit einem Stock vorher vorsichtig abklopfen. Beim Laufen ist fest aufzutreten. Das Tier sollte nicht gereizt und auf keinen Fall sollte im Falle einer Begegnung versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung unbedingt auf Abstand bleiben bzw. sich sofort von der Schlange entfernen.

Art des Giftes

Bei dem Gift dieser Schlangenart handelt es sich vorwiegend um eine so genannte Protease, also ein Eiweiß, das zur Zerstörung des Muskelgewebes führt. Aber auch ein die Blutgerinnung störender Anteil befindet sich darin. Auch ein geringfüger Anteil an Neurotoxinen kann sich in dem Gift befinden. Das Gift ist sehr wirksam.

Folgen eines Bisses, Symptome

Ob viel Gift injiziert wurde, zeigt sich relativ schnell an der Symptomatik an der Bissstelle. Gleich nach dem Biss kommt es zu sehr starken Schmerzen. Die gebissene Extremität  in der Umgebung der Bissstelle schwillt stark an und die Schwellung wandert allmählich die Extremität entlang bis hin zum Körperstamm. Es kommt zu Ödemen, Lympfknotenschwellungen bis hin zu Nekrosen. Leichte Lähmungserscheinungen sind Möglich. Es kommt zum Schwindel, einem Blutdruckabfall und einer erhöhten Herzfrequenz (Tachykardie).  Weiterhin muss auf Gerinnungsstörungen mit der Möglichkeit einer Verbrauchskoagulopathie geachtet werden. Anhand der Stärke und Ausbreitungsgeschwindigkeit der Schwellung lässt sich übrigens recht gut auf die Stärke der Vergiftung schließ
Auf jeden Fall sollte nach einem Biss unverzüglich ein Arzt bzw. ein Krankenhaus aufgesucht werden. Jede körperliche Anstrengung nach einem Biss ist unbedingt zu vermeiden.

Gegenserum (Antiserum)

Es gibt  in den USA ein monovalentes Antiserum und in Mexiko mindestens polyvalente Antiseren gegen das Gift einer Reihe von Klapperschlangen und gegen diese Schlangenart.

Es muss bedacht werden, dass die Gabe eines Antiserums stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verbunden ist. Daher ist dessen Anwendung stets im Einzelfall genau abzuwägen und sollte auf jeden Fall nur durch einen erfahrenen Arzt erfolgen. 

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser oder Säften und nicht als Alkohol oder Kaffee
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • das Aussaugen oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
  • das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung, da es z.B. bei Gerinnungsstörungen zu unkontrollierten Blutungen kommen kann
  • auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen

Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange nicht nur nicht empfehlenswert, sondern verschlimmert die Bissfolgen nur noch. Möglicherweise sogar ganz beträchtlich.

Prognose

Auch unbehandelt ist eher nicht mit Todesfällen nach einem Biss zu rechnen.
Als Spätfolgen ohne oder bei einer zu späten Behandlung sind beispielsweise hin und wieder Nekrosen in der Umgebung der Bissstelle zu erwarten, die mittels einer Hauttransplantation behandelt werden müssen oder die eine plastische Chirurgie notwendig machen - und sogar in sehr seltenen Fällen zu einer Amputation der gebissenen Extremität führen können.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen:

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher - wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kompetente Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland

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