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Sonnenbrand

Sonnenbrand ist eine akute krankhafte Reaktion einer normal lichtempfindlichen Haut auf eine übermäßige Einwirkung der von der Sonne kommenden UV-Strahlung.
Der kurzwellige Anteil der ultravioletten Strahlung (UV-B) führt in tieferen Hautschichten zu entzündlichen Reaktionen, die lokale Symptome, wie Rötung, Schwellung oder Blasenbildung, aber auch Allgemeinsymptome, wie Fieber, Schüttelfrost oder Kollapsneigung, hervorrufen können.

Die Behandlung erfolgt durch lokale Kühlung und entzündungshemmende Medikamente. Die beste Therapie des Sonnenbrandes ist seine Vermeidung, da neben den akuten Symptomen auch chronische Veränderungen, wie z.B. eine vorzeitige Hautalterung, Narbenbildung und ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs zu befürchten sind.

Ursachen
Der Sonnenbrand wird durch den kurzwelligen Anteil der ultravioletten Strahlung (UV-B) hervorgerufen. Die Haut besteht aus mehreren übereinander liegenden Schichten, die unterschiedlich auf die Einwirkung der UV-Strahlung reagieren. Die für den Sonnenbrand charakteristischen entzündlichen Reaktionen laufen in den tieferen Hautschichten ab.
Die Haut verfügt über zwei wichtige Schutzmechanismen, die verhindern, dass die UV-Strahlung in tiefer gelegene Hautschichten eindringen und krankhafte Prozesse auslösen kann: die Pigmentierung und die Lichtschwiele. Unter der Pigmentierung versteht man eine Dunkelfärbung der Haut infolge einer vermehrten Ausschüttung des Farbstoffes Melanin, der in bestimmten Hautzellen, den Melanozyten gebildet wird und in der Lage ist, UV-Strahlung zu absorbieren. Die Lichtschwiele stellt eine Verdickung der obersten Hautschicht dar und verhindert ebenfalls durch eine verstärkte Absorption von UV-Strahlung an der Hautoberfläche ein Eindringen der Strahlung in tiefere Hautschichten.

Besonders sonnenbrandgefährdet sind Personen, deren Haut längere Zeit keiner UV-Strahlung ausgesetzt war, da die beiden oben beschriebenen Schutzmechanismen dann nur ungenügend ausgebildet sind.
Die schädigende Wirkung der UV-Strahlung kann zusätzlich verstärkt werden durch eine Reflektion der Strahlung an spiegelnden Oberflächen, z.B. Wasser-, Schnee- oder Gletscherflächen, sowie durch bestimmte Stoffe, die als photosensibilisierend bezeichnet werden. Dazu gehören u.a. Stoffe, die Kosmetika beigemischt werden, wie z.B. Bergamotteöl, aber auch einige Medikamente, wie z.B. die zu den Antibiotika gehörenden Tetrazykline und Sulfonamide.

Häufigkeit
Es existieren keine zuverlässigen  Angaben zur Häufigkeit des Sonnenbrandes. Durch die verstärkte Aufklärung über die möglichen Spätfolgen von Sonnenbränden, wie z.B. einer vorzeitigen Hautalterung sowie der Häufung des schwarzen Hautkrebses, ist jedoch ein Rückgang von Sonnenbränden zu beobachten.

Symptome
Bei den Symptomen eines Sonnenbrandes muss man zwischen lokalen Reaktionen an den der UV-Strahlung ausgesetzten Hautpartien und allgemeinen Körpersymptomen unterscheiden.
Zu den lokalen Symptomen gehören ein Spannungsgefühl, Juckreiz, Rötung und Schwellung der bestrahlten Haut. Sie treten meist ca. 4-6 Stunden, manchmal auch später nach der Lichtexposition auf. In schweren Fällen kann auch eine Blasenbildung beobachtet werden. Nach dem Ausmaß der Symptome kann man den Sonnenbrand in 3 Schweregrade einteilen:

Grad 1 Rötung und Schwellung der Haut (meist nach 3-4 Tagen rückläufig)
Grad 2 schmerzhafte Blasenbildung (meist nach 1-2 Wochen ausgeheilt)
Grad 3 Ablösung der oberen Hautschichten (ähnlich einer Verbrennung)

Häufig treten neben den lokalen Symptomen auch Allgemeinsymptome, wie Abgeschlagenheit, Fieber, Schüttelfrost oder eine Kollapsneigung auf. Bei einer verstärkten Sonnenbestrahlung des Kopfes können auch Symptome eines so genannten Sonnenstichs, wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen hinzukommen.

Neben diesen akuten Symptomen des Sonnenbrandes sollte man jedoch nicht vergessen, dass auch chronische, also bleibende Hautveränderungen auftreten können, insbesondere bei häufigen Sonnenbränden:

  • eine beschleunigte Hautalterung mit Elastizitätsverlust und Narbenbildung infolge einer Zerstörung von elastischen und kollagenen Fasern.
  • ein erhöhtes Risiko für verschiedene Formen des Hautkrebses, z.B. malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs), Spinaliom oder Basaliom durch eine Schädigung des Erbgutes der Hautzellen durch UV-Strahlung.

Diagnose
Die Diagnose ergibt sich im allgemeinen recht schnell durch die Erhebung der Anamnese, also die Befragung des Kranken, und die Untersuchung durch den Arzt.
Die typischen Hautveränderung sowie der Hinweis auf ein Sonnenbad sind meist eindeutig. Häufig wird jedoch kein Arzt aufgesucht. Beim Auftreten von Allgemeinsymptomen sollte man sich aber in jedem Fall ärztlich untersuchen lassen.

Prophylaxe und Therapie
Die beste Therapie des Sonnenbrandes ist seine Vermeidung!

  • zeitlich Begrenzung des Sonnenbades
  • Vermeidung von Sonnenbädern von ca. 10 bis 15 Uhr (senkrechtes Auftreffen der Sonnenstrahlen auf die Erde)
  • allmähliche Gewöhnung der Haut an die UV-Strahlung (Ausbildung von Pigmentierung und Lichtschwiele s.o.)
  • Verwendung von Sonnenschutzmitteln
  • zweckmäßige Kleidung (einschließlich Kopfbedeckung, Brille ...), Sonnenschirme

Ist es dennoch zu einem Sonnenbrand gekommen, muss jede weitere Sonneneinwirkung vermieden werden. Zur Behandlung der lokalen Symptome dienen kühlende Umschläge oder Gele sowie die Verwendung von Sprays, Lotionen oder Salben, die Dexpanthenol enthalten. Bei schweren Hautveränderungen mit Blasenbildung müssen eventuell kortikoidhaltige Cremes verwendet werden. Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung können Medikamente aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAR) eingesetzt werden, dazu zählt z.B. Acetylsalizylsäure (Aspirin).

Komplikationen
Wiederholte Sonnenbrände im Kindesalter erhöhen das Risiko, mit einer Verzögerung von 10 - 20 Jahren an Hautkrebs zu erkranken. Neben Kindern sind Personen mit sehr heller Haut besonders gefährdet.
Zusätzlich besteht bei langjähriger Sonneneinwirkung und wiederholten Sonnenbränden die Gefahr der vorzeitigen Hautalterung mit einem Elastizitätsverlust.

Kinder
Kinder und besonders Kleinkinder besitzen u.a. eine sehr dünne Haut und kaum eine Pigmentierung. Sie sind deswegen und aus anderen Gründen besonders UV-lichtempfindlich.
Daher sollten Kleinkinder auf keinen Fall dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Eine Kopfbedeckung und Sonnenschutz-Cremes mit einem Schutzfaktor von 50 sind daher unbedingt zu verwenden.
Es ist zudem darauf zu achten, dass die Kleidung der Kinder ebenfalls einen hohen UV-Schutzfaktor besitzen, was bei leichen T-Shirts beispielsweise oft nicht der Fall ist.




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