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Geografie

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Odessa, Ukraine, Hafen

Hafen in Odessa  © goruma (A.Khomenko)

Die Ukraine liegt in Osteuropa und grenzt an Russland und Weißrussland im Osten und Norden, an Polen, die Slowakei und Ungarn im Westen sowie an Rumänien und Moldavien im Süden. Westlich wird die Ukraine von den Karpaten und dem Schwarzen Meer, südlich vom Asowschen Meer begrenzt, die beiden Meere werden durch die Halbinsel Krim voneinander getrennt. Die Ukraine ist das flächenmäßig größte Land Europas. 
Der größte Teil der Ukraine besteht aus fruchtbaren Steppen-Ebenen und Plateaus, über 90% des Landes liegen auf der Osteuropäischen Ebene. Berge gibt es lediglich im Südwesten, hier hat die Ukraine Anteil an den Karpaten und der Pannonischen Ebene. Auf der Halbinsel Krim im Süden befindet sich das Krimgebirge. Auf der Ebene liegen hauptsächlich Tiefländer, zum Beispiel das Dneprtiefland und die Schwarzmeersenke. Der Fluss Dnepr, der einen Großteil des Landes durchzieht, hat zahlreiche Nebenflüsse und die Ukraine ist von einem regelrechten Flussnetz durchzogen. Im Verlauf des Dnepr gibt es zahlreiche Stauseen, natürliche Seen gibt es in der Ukraine nicht.

Das Land lässt sich in die drei Klimazonen der Prypjatsumpfgebiete, der Waldsteppenzone und die Steppenzone unterteilen.

Fläche, Bodennutzung und Grenzen

Krim: Steppenzone © goruma (A.Khomenko)

Die Ukraine umfasst eine Fläche von 603.700 km² - ohne die Krim (26.080 km²) sind es nur noch 577.620 km². Davon sind:

  • Wald
    Die Waldkarpaten liegen nicht nur in der Ukraine, sondern auch in der Slowakei, Polen und Rumänien und bilden das größte noch bestehende, geschlossene Waldgebiet Europas. Die niedrigeren Lagen sind bewaldet und die Vegetation ähnelt der der Alpen.
  • Wiesen- und Weideland
    Die landwirtschaftliche Nutzfläche umfasst rund 53% der Gesamtfläche des Landes. Nur 1,5% davon werden wiederum permanent als Anbaufläche genutzt. Es gibt Viehweiden in der Steppenzone.
Ukraine, Felder
Ukraine, Felder © goruma (A.Khomenko)
  • Äcker und Felder
    Die Waldsteppenzone der Ukraine war ursprünglich stark bewaldet, man holzte aber die Bäume ab und es haben sich hier extrem fruchtbare Schwarzerdeböden entwickelt; sie gehören zu den ertragreichsten der Welt. Auch der Niederschlag und die Durchschnittstemperaturen begünstigen die Landwirtschaft, der einzige Nachteil des Bodens ist seine Erosionsanfälligkeit. Auch die Küstengebiete südlich des Krimgebirges und in Bessarabien sind sehr fruchtbar. Zusätzlich ist das Klima hier sehr mild, so dass die Bauern hervorragend Obst und Wein anbauen können.

Landesrenzen
Die Ukraine grenzt an folgende acht Staaten: Weißrussland mit einer Grenze von 891 km Länge, Ungarn mit 103 km, Moldavien mit 939 km, Polen mit 526 km, Rumänien mit 169 km, die Slowakei mit 97 km, Russland mit 1.576 km. Dies entspricht einer Grenzlänge von insgesamt 4.663 km.

  • Gebirge
    Die Ukraine ist ein größtenteils flaches Land. Im Südwesten hat die Ukraine Anteil an den Karpaten sowie der Pannonischen Ebene. Der höchste Berg des Landes ist der Hoverla in den Karpaten: Er ist 2061 Meter hoch. Auf der Halbinsel Krim befindet sich das Krimgebirge mit dem Roman Kosch als mit 1.545 Metern höchste Erhebung.
  • Sumpf
    Im Norden und Süden des Landes gibt es Tiefländer wie z. B. das Dneprtiefland und die Schwarzmeersenke. Die Flüsse fließen hier aufgrund des niedrigen Reliefs sehr langsam und die Ufer vieler kleinerer Flüsse sind versumpft. Im Nordwesten hat die Ukraine zudem Anteil an den Prypjatsumpfgebieten. Die Böden sind hier sehr schlecht und landwirtschaftlich kaum nutzbar, zudem ist die Region stark von der Katastrophe von Tschernobyl betroffen.

Die Krim - jetzt russisch

Weinanbau auf der Krim © goruma (A.Khomenko)

Die Krim ist eine 26.080 km² große Halbinsel am Schwarzen Meer. Von den hier lebenden Menschen sind rund 60% russischstämmig und rund 12% sind moslemische Krimtataren, der Rest sind überwiegend Ukrainer.
Die Hauptstadt ist mit rund 365.000 Einwohnern Simferopol.
Die größte Stadt ist mit rund 380.000  Einwohnern das 1783 gegründete Sewastopol am Schwarzen Meer.
Sewastopol ist der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte, deren Stationierungsvertrag durch den früheren Präsidenten Janukowitsch bis zum Jahr 2042 verlängert wurde.
Seit 1921 gehörte die Krim zur Sowjetuniion, wurde jedoch 1954 von Chrutschow der "Sozialistischen Sowjetrepublik Ukraine" zugesprochen. Nach dem Zerfall der Sowjetunion fiel die Krim infolgedessen an die seit dem 24. August 1991 unabhängige Ukraine.
Anfang März  2014 übernahm Russland faktisch die Macht auf der Krim und wurde dabei von großen Teilen der Bevölkerung unterstützt. Am 16. März stimmten bei einer Volksabstimmung rund 96,8% für einen Anschluss an Russland.  Auch wenn der Westen die Annexion nicht anerkannt hatte war damit der Weg freigemacht, dass die Krim ein Teil der russischen Föderation wurde.

Etwas Geschichtliches
Früher hatten hier Venezianer und Genuesen Handelskolonien errichtet. Und hier hatten, neben vielen anderen, Griechen Hunnen, Armenier, Polen und Kosaken gelebt
Aber nach der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1473  durch die Osmanen war der Ausgang des Schwarzen Meeres fortan gesperrt. In dieser Zeit erstarkten die Krimtaren, deren Khanat mit Hilfe der Türken bis 1783 andauerte. Es sei erwähnt, dass sie 1571 Moskau niedergebrannt hatten, aber später in der Schlacht bei Molodi vernichtend geschlagen wurden.
Nachdem die Krim unter dem Befehl von Grigori Potjomkin () von Russland annektiert worden war, erklärte Katharina II. () - die Große - am 8. April 1783 die Provinz "von nun an und für alle Zeiten“ als russisch. Im Jahr Januar 1787 besuchte Katharina in Begleitung von Potjomkin die Ukrine und auch die Krim. Nach der Eroberung der Krim wurden die Krim-Khane entmachtet und viele Tartaren flohen ins Osmanische Reich. An ihre Stelle traten zahlreiche christliche Siedler.
Im Verlauf des Krim-Krieges zwischen 1853 und 1856 wurden die Russen von einer Allianz aus Franzosen, Briten und Türken in Sewastopol besiegt. Nach dem Abzug der Alliierten kam es zu einer Massenflucht der Krimtartaren.
Während der Zeit der Sowjetunion wurde die Krim zu einer Autonomen Republik innerhaldb der Sowjetunion. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs im Oktober 1941 marschierte die deutsche Wehrmacht auf  die Krim . Wie überall in den besetzten Gebieten ermordeten die Nazis die hiesigen Juden, wurden aber nnach der Schlacht auf der Krim im Mai 1944  von der Sowjetarmee vertrieben. Da viele Krimtataren auf Seiten der Wehrmacht gekämpft hatten, wurden sie noch im Mai 1944 in Viewaggons deportiert, wobei viele von ihnen ums Leben kamen. Erst im Jahr 1988 durften sie auf die Krim zurückkehren. Wie erwähnt, wurde die Krim im Jahr 1954 an die Sowjetrepublik Ukraine übergeben. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine kam die Krim an die Ukraine. Nach dem Referendum vom 16. März wurde die Krim dannTeil der russischen Föderation.

Küstenlänge

Ukraine, Odessa
Am Schwarzen Meer, Odessa © goruma (A.Khomenko)

Die Ukraine hat eine Küstenlinie zum Schwarzen Meer mit einer Länge von rund 2.780 km.

Tidenhub

Das Schwarze Meer hat keinen Tidenhub, der von Bedeutung ist.

Geografische Länge und Breite

Die Ukraine erstreckt sich über die folgende gerundete geografische Breite (Abk. Δφ) und geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 44 ° bis 52 ° nördliche Breite
Δλ = von 22 ° bis 40 ° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Uhrzeit

In der Ukraine gilt gegenüber der Mitteleuropäische Zeit (MEZ):

Δt (MEZ) = + 1 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Kiew

Kiew liegt auf einer nördlichen Breite von etwa φ = 50,5°.
Wenn die Sonne bzw. ihr Bildpunkt am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Kiew Sommerbeginn; dies ist der 21. Juni. Demnach ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

50,5° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 63°

Dies ist der höchste Stand über dem Horizont (exakt: über der Kimm), den die Sonne innerhalb des Jahres in Kiew einnimmt.

Berge

Ukraine, Karpati, Goverla
Hoverla in den Karpaten © goruma (A.Khomenko)

Hoverla
Der höchste Berg der Ukraine ist die Hoverla in den Karpaten mit einer Höhe von 2.061 m. Weitere hohe Berge sind der:

  • Roman Kosch im Krimgebirge mit einer Höhe von 1.545 m
  • Tschatirdag mit 1.527 m
  • Lapata mit 1.406 m
  • Demerdschi Jaila mit 1.356 m
  • Karabi Jaila mit 1.253 m
  • Ai-Petri mit 1.234 m

Krim: Seilbahn auf auf den Ai Petri © goruma (A.Khomenko)

Das Land ist ansonsten recht flach, im zentralen Landesteil liegen die so genannten Platten, die höheren Gebiete liegen generell auf etwa 200 bis 500 m Höhe. Zu ihnen gehören die Podolische und die Donezplatte. Die Platten wurden im Zuge der alpidischen Gebigsbildung gehoben. Hier gibt es auch zahlreiche Rohstoffe wie Eisenerz und Kohle.

Flüsse

Ukraine, Kiew Dnepr
Dnepr in Kiew © goruma (T.Asthalter)

Dnepr
Der längste und bedeutendste Fluss in der Ukraine ist der Dnepr, er ist mit fast 2.300 km der drittlängste Fluss Europas. Schon für die antiken Griechen und die Römer hatte der Dnepr eine enorme Bedeutung. Sein Ursprung befindet sich in Russland in der Nähe von Moskau. Er durchfließt Weißrussland und die Ukraine und mündet ins Schwarze Meer. Gut zwei Drittel des Flusses sind schiffbar, er hat zahlreiche kleinere Nebenflüsse und in seinem Verlauf gibt es mehrere große Stauseen, die ein Netz aus Wasserkraftwerken bilden. Seine Nebenflüsse heißen:

  • Drut
  • Sosch
  • Bjaresina
  • Ros
  • Pryppjat
  • Irpen
  • Desna
  • Sula
  • Tjasmyn
  • Psel
  • Worskla
  • Samara
  • Bazawluk und
  • Inhulez.

Donau
Der zweitlängste Fluss Europas fließt durch die Ukraine, es ist die Donau. Sie ist 2.845 Kilometer lang und mündet im rumänischen Donaudelta ins Schwarze Meer. Gleich hinter dem Zufluss des Flusses Pruth wird das linke Ufer der Donau ukrainisch. Die Donau weist eine vielfältige Flora und Fauna auf, viele der Tier- und Pflanzenarten wurden unter Naturschutz gestellt. In der ukrainischen Stadt Wylkowe beginnt der Bystre-Kanal, der die Donau mit dem Schwarzen Meer verbindet. Das Biosphärenreservat Donaudelta erstreckt sich flussabwärts der Donau. Es besteht aus vier Haupt- und mehreren Seitenarmen und es gibt schwimmende Inseln, Seen, Auenwälder und Trockenbiotope. Das Donaudelta ist mit 5.000 km ² das größte Feuchtgebiet Europas, in dem mehr als 4.000 Tierarten und über 1.000 Pflanzenarten zu Hause sind. Die UNESCO erklärte das Delta zum Weltnaturerbe und die Regierungen von Rumänien, Bulgarien, Moldawien und der Ukraine verpflichteten sich zum Schutz der Feuchtgebiete.

Weitere Flüsse sind:

  • der Dnister mit 1.352 km Länge,
  • der Donez mit 1.053 km Länge,
  • der Desna mit 1.130 km Länge
  • der Bystre-Kanal, der durch den ukrainischen Teil des Donaudeltas fließt und die Donau mit dem Schwarzen Meer verbindet,
  • der Westliche Bug mit 777 km Länge,
  • der Südliche Bug mit einer Länge von 853 km Länge,
  • der Inhul mit ca. 300 km Länge,
  • die Nadwirnaer Bystryza mit 94 km,
  • die Solotwinaer Bystryza mit 82 km Länge,
  • der Fluss Oster mit 120 km Länge und
  • der Ush mit 127 km Länge.

Seen

Natürliche Seen gibt es in der Ukraine kaum. Entlang des Flusses Dnepr gibt es jedoch zahlreiche Stauseen:

  • den Kiewer Stausee mit 922 km2,
  • den Kaniwer Stausee mit 582 km2,
  • den Krementschuker Stausee mit 2.252 km2,
  • den Dniprodserschynsker Stausee mit 567 km2,
  • den Saporischja-Stausee mit 410 km2 und
  • den Kachowkaer Stausee mit 2.155 km2.

Asowsches Meer, Schwarzes Meer

Ukraine, Krim, Am Schwarzen Meer
Ukraine: Am Schwarzen Meer © goruma (A.Khomenko)

Schwarzes Meer
Näheres zum Schwarzen Meer finden Sie bei Goruma hier >>>

Asowsches Meer
Das Asowsches Meer ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres, das  im Süden durch die Halbinsel Krim vom Schwarzen Meer getrennt wird und nur über die Straße von Kertsch - mit einer minimalen Breite von etwa 4 km - mit ihm verbunden ist. Im Osten grenzt es an Russland und im Norden mündet der Don. Außerdem mündet als weiterer größerer Fluss im Südosten bei der russischen Stadt Temrjuk der Kuban in das Meer. Das Asowsches Meer umfasst eine Fläche von rund 38.000 km², bei einer maximalen Tiefe von nur 15 m. Seinen Namen erhielt das Meer nach der russischen 85.000 Einwohner zählenden Stadt Asow einige km vor der Mündung des Don. Der Salzgehalt beträgt im Mittel nur etwas etwas mehr als 1%. In den nörlichen Gebieten im Bereich der Mündung des Don  teilweise sogar nur 0,2%



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Kommentare
Theresa  (Dienstag, 18.04.2017)
Das hilft mir sehr gut bei meinem Schulplakat für Geografie. Danke. :)

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