Einleitung, Kurzinformation

Indonesien - Eines der größten Inselkonglomerate der Erde

Indonesien: Schals und Tücher © goruma (v.koppenwallner)

Indonesien stellt mit insgesamt über 13.000 einzelnen Inseln eines der größten Inselkonglomerate der Welt dar. Das Land erstreckt sich in Nord-Südrichtung von Asien (Malaysia, Singapur, den Philippinen und Palau) bis Australien und in Ost-Westrichtung von Papua-Neuguinea im Pazifik bis hin zum Indischen Ozean. Die Inseln verteilen sich vom sechsten bis elften nördlichen Breitengrad und vom 95. bis 141. Längengrad. 

Das auf viele Inseln verstreute Land ist hinsichtlich Kultur, Natur, Klima und Vegetation sehr heterogen. Mehr als 300 verschiedene Ethnien leben zusammen und es wird in über 580 unterschiedlichen Sprachen, von polynesisch, austronesisch bis hin zu Malay, kommuniziert. Diese ethnische und sprachliche Vielfalt hat sich über die Geschichte Indonesiens hinweg bis heute bewahrt. Im Jahre 1928 wurde Malay zur offiziellen Staatssprache (Bahasa Indonesia) ernannt. Die anderen Sprachen werden aber noch immer von den verschiedenen Bevölkergruppen aktiv gebraucht.

Die kulturellen Lebensweisen Indonesiens unterscheiden sich mitunter erheblich: neben der modernen Gesellschaft in Jakarta existiert beispielsweise noch eine Steinzeitkultur auf Java. Die Inseln Java und Bali sind extrem dicht bevölkert und bestehen überwiegend aus Kulturlandschaft, wohingegen Sumatra und Kalimantan noch größtenteils von Dschungel bewachsen sind. Indonesien verläuft entlang der Wallace-Linie. Sie stellt die biogeographische Trennlinie dar, die die australische Flora und Fauna von der asiatischen trennt. Ihren Namen erhielt diese Trennlinie nach dem Naturwissenschaftler Alfred Russel Wallace, der die Inselwelten zwischen 1854 und 1862 erforschte.

Die indonesische Inselkette liegt an der geologischen Plattengrenze von Australischer, Indischer und Eurasischer Platte. Wenn sich diese Platten bewegen, können Erdbeben und Vulkanausbrüche als Folgeerscheinungen auftreten. Hier gibt es mit ca. 130 Vulkanen - von denen 65 als gefährlich gelten - die meisten Vulkane weltweit. Indonesien ist daher auch eines der Gebiete mit den meisten Erdbeben, es ereignen sich ca. 500, allerdings meist kleinere, pro Jahr. Vor Sumatra/Indonesien löste am 26. Dezember 2004 ein Beben die verheerende Tsunami-Flutwelle aus. Nach offiziellen Angaben kamen durch die Folgen des Seebebens von Weihnachten 2004 mehr als 150.000 Menschen ums Leben. Die nördliche Inselregion Sumatras, Aceh mit der Hauptstadt Banda Aceh, war am schlimmsten davon betroffen. Die Wassermassen verwüsteten den Küstenstreifen und zerstörten nahezu alle Häuser.

Die Explosion des Krakatau am 27. August und 28. August  1883 in der Sunda-Bucht zwischen Java und Sumatra  führte zur fast vollständigen Vernichtung des Vulkans. Infolge des Ausbruchs kam es u.a. zu Tsunamis mit Wellenhöhen von bis zu 40 m. Die zerstörerische Kraft dieser durch ins Wasser gestürzter Gesteinsmassen war aber geringer als die durch Unterwasserbeben hervorgerufenen Tsunamis. Diese "Verdrängungs"-Wellen verlieren sehr viel schneller ihre Energie und Höhe, sodass ihre Wirkung eher lokal begrenzt bleibt. Bei dem Ausbruch kamen ca. 36.000 Menschen ums Leben und 165 Städte und Ortschaften wurden dem Erdboden gleichgemacht. Durch die Explosion wurden riesige Mengen Asche in die Atmosphäre geschleudert, die über die Höhenwinde fast weltweit merkbar waren und u.a. zu einer Reflektion des einfallenden Sonnenlichts führte, was zu einer  weltweiten mittleren Abkühlung der um ca. 0,5° führte.

Politisch ist Indonesien in 32 Provinzen und den Hauptstadtdistrikt Jakarta gegliedert. Einige der indonesischen Provinzen, darunter Aceh im Nordwesten Sumatras, sind für ihre politischen Autonomiebestrebungen bekannt. In der Provinz Aceh unterzeichnete am 15. August 2005 die Befreiungsorganisation Aceh's (GAM) nach 29-jährigem Kampf um die Unabhängigkeit der Region Aceh einen Friedensvertrag mit der indonesischen Regierung. Die Rebellen versprachen von der vollständigen Unabhängigkeit abzusehen, man einigte sich auf eine Teilautonomie, während die Regierung in Jakarta eine Generalamnestie für die verurteilten GAM-Mitglieder erließ. 

Nach wie vor umstritten ist die Region Papua, wo die indonesische Regierung derzeit jedoch vergleichbare Anstrengungen zu einer friedlichen Regelung wie in der Region Aceh unternimmt.

Die in Indonesien meistpraktizierte Religion ist der (sunnitische) Islam. Obwohl es sich bei Indonesien an für sich nicht um einen muslimischen Staat handelt, stellt es mit ca. 88% muslimischer Bevölkerung das bevölkerungsreichste muslimische Land weltweit dar! Mit seinen insgesamt 246 Mio. Einwohnern zählt es der Bevölkerung nach als viertgrößtes Land der Erde. Etwa 90% der Bevölkerung sind Analphabeten. Diese hohe Analphabetenquote hat eindeutige Folgen auf die wirtschaftliche und soziale Situation des Landes.

Bezeichnung des Landes	Republik Indonesien/Republik Indonesia
Staatsform	Präsidialrepublik, die Regierung ist unabhängig vom Vertrauen des Parlaments
Geografische Lage	6° bis 11° südliche Breite 95° bis 140° östliche Länge
Nationalflagge
Nationalhymne	Indonesia tanah airku
Einwohnerzahl	ca. 240 Mio.
Ethnien	Javaneser 45%,  Sundaneser 14%,  Madureser 7.5%,  Malaysier 7.5%,  andere 26%
Religionen	Muslime 88%,  Christen (8%) - Protestanten 5% und Katholiken 3%,  Hindus 2%,  Buddhisten 1%,  andere 1%
Sprachen	Bahasa Indonesia (Indonesisch) ist die offizielle Landessprache.  Daneben werden Englisch, Holländisch und lokale Dialekte wie Javanesisch gesprochen.
Hauptstadt	Jakarta mit ca. 10 Mio. Einwohnern - im Großraum ca. 28 Mio.
Fläche	1.919.440 km²
höchster Berg	Puncak Jaya mit einer Höhe von 5.030 m
längster Fluss	Kapuas mit einer Länge von 1.150 km
flächengrößter See	See Toba mit einer Fläche von 1.700 km²
Internationales Kfz-Kennzeichen	RI
Landeswährung	Indonesische Rupiah (IDR)
Unterschied zur MEZ	West-Indonesische Zeit + 6 h: Java, Sumatra, West und Zentral-Kaslimantan Zentral-Indonesische Zeit + 7 h: Bali, Nusa, Tenggera, Süd und Ost-Kalimantan Ost-Indonesische Zeit + 8 h: Papua , Molukken
internationale Telefonvorwahl	0062
Netzspannung, Frequenz	127/230Volt und 50 Hertz
Internet-TLD (Top Level Domain)	.id