JP, Dot Southie und Eastie - liebevolle Bezeichnungen von Bezirken, die einst unabhängige Städte gewesen sind und heute charakteristische Teile von Boston bilden, der größten Stadt Neuenglands und Hauptstadt des US-amerikanischen Bundesstaates Massachusetts an der Ostküste des Landes. In wohl keiner Stadt der Vereinigten Staaten herrscht ein sympathischerer Stolz auf die eigene Neighborhood als in "Beantown", wie Boston auch gerne genannt wird. Und so hört der erstaunte Besucher öfter Sätze wie "I'm from Dorchester" oder "I was born in Jamaica Plain" als - "My hometown is Boston."

Ja, die zu den ältesten, wohlhabendsten und kulturell reichsten Städte des Landes gehörende Metropole zwischen Muddy, Mystic, Neponset und Charles River ist ein wirklich kunterbuntes Sammelsurium aus Kultur, Bildung und Leben. Im Großraum der Stadt breitet sich in Cambridge mit der Harvard University eine der renommiertesten Bildungseinrichtungen der Welt aus, während sich die Symphony Hall mit ihrem Boston Symphony Orchestra in die Herzen der Musikliebhaber spielt.

Die wirtschaftlich hochpotente Stadt ist Sitz eines katholischen Erzbischofs und vollgestopft mit Museen, historischen Baudenkmälern und kulturellen Einrichtungen, was erklären kann, weshalb die "Cradle of Liberty" pro Jahr mehr als 16 Millionen Besucher aus aller Welt anzieht, begeistert, fasziniert und in sich verliebt macht. Im näheren Umland erstrecken sich wunderhübsche Landschaften und Erholungsgebiete wie Cape Cod und die Insel Martha’s Vineyard. Und wenn die Hitze des Sommers die Schweißperlen auf die Stirn der Bostonians treibt, verdrücken die sich kurzerhand an einen der Strände innerhalb oder außerhalb der Stadt und stecken ihre Füße in das eisalte Wasser des Atlantischen Ozeans.

Majestätisch und irgendwie erhaben strecken und recken sich die Wolkenkratzer in den weiten Himmel und bilden die Skyline einer Stadt, die eine amerikanische Ausnahme ist und doch auch wieder Bestätigung des Traums von einem besseren Leben. Im so genannten "Athens of America" nahm der US-amerikanische Unabhängigkeitskrieg seinen Ausgang, als im schönen Jahre 1773 mit der berühmten Boston Tea Party die steuerlichen Forderungen der britischen Kolonialmacht in Frage gestellt und zurückgewiesen wurden - nichts weniger als eine Kriegserklärung. Heute erstrahlt Boston als Hauptstadt von Massachusetts und ist stolz auf die überregionalen Regierungsfunktionen. Viele Politiker und zahlreiche spätere Präsidenten stammen aus der Stadt oder dem Staat und gaben beiden ein enormes politisches Gewicht, wenn es um die Bundespolitik der Vereinigten Staaten geht. Eine ganz normale US-amerikanische Stadt also, dieses Boston, dieses freundliche Sammelsurium aus Vielem. "De pluribus unum."