Savannen
Alles über Savannen - einschließlich der Feuchtsavannen, Dornensavannen und Trockensavannen
Wissen
Die sieben Weltwunder der Antike
Wüste - Sahara
Die Sahara ist die größte Wüste der Welt
Kaffee
Alles über den Kaffee, Beschreibung zahlreicher Kaffeearten
Giftschlangen
Die gefährlichsten Giftschlangen in Afrika
Bevölkerung und Städte
Bevölkerung
Bevölkerung
Nach Schätzungen leben rund 190 Millionen Menschen in Nigeria. Damit ist das Land das bevölkerungsreichste des schwarzen Kontinents. Die derzeitige Lebenserwartung liegt bei 51,3 Jahren für Männer und bei und 51,7 Jahren für Frauen. Der Geburtenrate von 45,4/1.000 Menschen steht eine Todesrate von 15,4/1.000 Menschen gegenüber.
Ethnische Zusammensetzung
Die größten und politisch einflussreichsten Volksgruppen Nigerias werden von den Hausa und Fulbe (29%), den Yoruba (20%) sowie den Ibo (12%) gestellt. Der Norden Nigerias wird von den muslimischen Haussa-Fulbe beherrscht. Doch leben bis zu 400 weitere ethnische Minderheiten im Lande. Zu ihnen gehören die Ijaw (11%), die Kanuri (8%), die Ibibio (4,5%) und die Tiv (3,5%). In der Vergangenheit kam es immer wieder zu brutalen Auseinandersetzungen zwischen einzelnen ethnischen Gruppen. So wehrten sich einzelne ethnische Minderheiten insbesondere in den 1960ern gegen die politisch dominierenden Hausa und Yoruba, wobei es zu Todesopfern kam. Interessant, aber auch erschreckend in Nigeria ist die Formierung von Bürgerwehren, Gangs (Area Boys), Schutztruppen, Milizen und Geheimbünde, die sich seit Ende der Militärdiktatur im Jahre 1999 formiert haben. Diese Bewegungen sehen sich teilweise ethnisch, aber auch religiös und/oder politisch gerechtfertigt und stehen sich oft genug feindlich gegenüber.
In Nigeria lebt auch eine europäische Minderheit von etwa 16.000 Menschen. Diese sind meist Briten.
Religionszugehörigkeit
Von den Einwohnern Nigerias sind etwas mehr als 50% Christen (etwa 2/3 davon protestantisch) und ca. 50% Muslime.
Naturreligionen sind ebenfalls verbreitet. Dabei leben die meisten Christen im Süden und die Muslime eher im Norden des Landes. An der "Grenze" der beiden Religionen im Bundesstaat Plateau kommt es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den moslemischen Hausa-Fulani-Nomaden und den hiesigen Christen. Im Jahr 2001 fanden dabei ca. 1.000 Menschen den Tod. Im Januar 2010 kamen 300 Menschen - meist Muslime - ums Leben und im März 2010 rund 500 Menschen, meist Christen. Ein besonderer Brennpunkt der Gewalttätigkeiten ist die Bergbaustadt Jos. Gründe für die Ausschreitungen sind u.a. die Islamisierungstendenzen, die seit der Demokratisierung Nigerias ab 1999 immer mehr zu beobachten sind. Zudem strebt die extremistische islamische Sekte "Boko Haram" die Einsetzung der Scharia in ganz Nigeria und einen islamischen Gottesstaat an.
Landessprachen
Die Amtssprache von Nigeria ist Englisch. Die wichtigsten Umgangssprachen sind Yoruba im Südwesten des Landes, Ibo / Igbo im Südosten, Hausa im Norden sowie Fulbe. Daneben sind noch etwa 400 andere Sprachen im Gebrauch. Im Norden Nigerias trifft man wegen des muslimischen Glaubens auch die Arabische Sprache an.
Englisch oder Nenglisch?
Auch wenn Englisch eine der offiziellen Sprachen im Lande ist, sollte man sich nicht wundern, wenn man schnell feststellt, dass das nigerianische Englisch (Nenglisch) dem uns bekannten Englisch oft geradezu widerspricht. Beispiele? Statt "I don't know" hört man meist "I no know" und statt "I know" "I know now". Statt "don't" wird oft "done" verwendet, und überhaupt benutzt man in Nigeria statt des „don’t“ viel lieber "no". Der starke nigerianische Akzent macht die Sache genau so wenig leichter wie die Tatsache, dass man im Lande - wie auch in andern Teilen Afrikas – meist keine Höflichkeitssätze gebraucht, was sehr barsch klingen kann. Es ist aber nicht unhöflich gemeint. Daher sollte man auch nicht beleidigt zusammenzucken, wenn man bspw. statt eines freundlichen "Could you hand me the cup, please“ nur hört: "Bring hammer" oder einfach „Hammer now". Eine weitere Verwirrung ist die doppelte Nennung von Zahlen, so dass man statt „Ten Dollars” "Ten ten Dollars hört.
Hauptstadt und weitere größere Städte
Abuja
Abuja, seit 1991 Nigerias Hauptstadt, liegt im Westen des Landes und breitet sich mit ihren 2,7 Millionen Einwohnern genau zwischen dem christlichen Süden und dem muslimischen Norden aus. Sie ist Sitz des Sekretariats der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS), eines Bundes von afrikanischen Staaten, der nach dem Vorbild der Europäischen Union geschaffen worden ist. Abuja ist eine Reißbrettstadt – sauber, sicher, künstlich und in ihrem Wachstum kontrolliert. Im Gegensatz zum adretten Flair des städtischen Kunstprodukts gibt es kaum und wenn, dann nur überteuerte Freizeitmöglichkeiten in Abuja. Es existieren keine Theater- und keine Opernhäuser. Es gibt nur zwei Kinos und nur ein kleiner Tierpark, der es sich aus finanziellen Gründen nicht leisten kann, Raubtiere zu versorgen. Das Stadtbild an sich ist geprägt von modernen Bauwerken. Momentan baut man noch immer am 170 Meter hohen Millennium-Tower, einem gigantischen Freizeitkomplex, der aus finanziellen Gründen erst in den nächsten Jahren fertig gestellt werden kann. Sehenswerte Bauwerke in Abuja sind die Nationalmoschee, die christliche nigerianische Nationalkirche, der Präsidentenkomplex und das Abuja-Stadium. Größter Park ist der Millennium-Park im Mittelpunkt Abujas.
Achtung
Da das Rauchen in den Straßen Abujas bei Strafe verboten ist und selbst Raucher bereits bestraft wurden, die in ihrem eigenen Auto geraucht haben, sollte man sich besser nicht mit einem Glimmstengel erwischen lassen.
Ibadan
Die Hauptstadt des nigerianischen Bundesstaates Oyo wird von etwa 3.600.000 Menschen bewohnt und ist - nach Lagos und Kano - Nigerias drittgrößte Stadt. Ibadan breitet sich im Südwesten des Landes aus und wird architektonisch von Afrikas erstem Hochhaus, dem Cocoa House, sowie vom Bower's Tower geprägt, einem Aussichtsturm auf dem Hügel Oke Aàre. Außerdem nennt Ibadan mit seiner 1948 gegründeten Universität Nigerias älteste Hochschule ihr Eigen und verfügt mit der Mapo Hall über ein im Kolonialstil erbaute Rathaus.
Kaduna
Etwa 1.500.000 Menschen leben in Kaduna, einer Stadt, die zu den politisch-religiösen Hochburgen des muslimischen Nordens von Nigeria gehört. Das auch als Messestadt bekannte Kaduna ist aber auch wirtschaftlich bedeutend und Sitz des Unternehmens Peugeot Automobile Nigeria Limited.
Kano
Nigerias zweitgrößte Stadt zählt etwa 3.600.000 Einwohner und breitet sich im Norden des Landes aus. Zu den baulich herausragenden Komponenten der Stadt gehören die Lehmreste der früheren Stadtmauer. Diese sind fast 20 Kilometer lang und erinnern an die vorkoloniale Stadtstruktur. Architektonisch beherrscht wird Kano vom großen Emirspalast sowie von der Großen Moschee.
Lagos
Nigerias größte und ehemalige Hauptstadt Lagos gehört mit ihren etwa 18 Millionen Einwohnern neben Kairo und Kinshasa zu den größten und bevölkerungsreichsten Städten Afrikas und der Erde. Die Stadt ist flächenmäßig in etwa so groß wie das deutsche Bundesland Schleswig-Holstein. Lagos breitet sich an der Küste des Golfs von Guinea aus und erstreckt sich neben dem Festland auch über mehrere Inseln, die über drei Brücken mit dem nigerianischen Festland verbunden sind. Die mit zahlreichen schönen Stränden gesegnete Stadt ist Mittelpunkt der innernigerianischen Migration. Die gigantische Zahl an Einwanderern schlägt sich in einem städtischen Chaos nieder, in dem sich das Leben überwiegend auf den Straßen abspielt. Die Stadt ist auch Mittelpunkt der nigerianischen Filmindustrie (Nollywood), nennt mit dem National Arts Theatre eines der wichtigsten Theater Nigerias ihr Eigen und gilt als Finanz- und Bankenzentrum des Landes. Aber Lagos ist auch die teuerste Stadt Nigerias. Zu den herausragenden Bauwerken der Stadt zählen das Nationalmuseum in Onikan, das Nationaltheater sowie das Surulere-Nationalstadion.
Port Harcourt
Die Hauptstadt des nigerianischen Bundesstaates Rivers breitet sich mit ihren etwa 1,2 Mio. Einwohnern im Landes-Süden aus. Sie wurde 1912 von den Briten gegründet und musste in der jüngsten Zeit leider auf eine gewaltvolle Vergangenheit zurückblicken, die von ethnisch-religiösen Konflikte und auch Entführungen von Ausländern geprägt war.
Benoten sie diesen Artikel