Wissen » Giftschlangen » Giftschlangen: Harlekin-Korallenschlange

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Harlekin-Korallennatter, Micrurus fulvius

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Gifts
  7. Folgen eines Bisses
  8. Erste Hilfe
  9. Gegenserum (Antiserum)
  10. Prognose
  11. Zusammenarbeit
  12. Giftnotruf-Zentralen

Allgemeines

Es gibt von der Gattung der Korallennattern (Micrurus) - Harlekin-Korallenschlange - rund 65 Arten mit einer Reihe von Unterarten. Die hier beschriebene Schlange kommt in Teilen der USA , und zwar in den Küstenebenen von North Carolina bis Louisiana sowie im südlichen Florida vor. Sie ist auf Grund ihrer relativ geringen Aggressivität, ihres geringen Vorkommens sowie ihrer versteckten Lebensweise nur für wenige Bissunfälle verantwortlich. Sollte es aber zu einem Biss kommen, besteht akute Lebensgefahr. Die relativ kleinen Korallenschlangen gehören mit zu den weltweit schönsten, aber auch zu den sehr giftigen Schlangen. Sie kann leicht mit den ebenfalls dreifarbigen aber ungiftigen Königsnattern verwechselt werden. Von der hier vorgestellten Art (Species) Micrurus fulvius existieren keine Unterarten (Subspecies).
Zur Unterscheidung der giftigen und ungiftigen Schlangen hilft sicherlich der folgende Merksatz:
Weiß bzw. gelb auf rot - und du bist tot!

Systematische Einteilung

Familie Giftnattern (Elapidae)
Gattung Korallennatter (Micrurus)
Art Harlekin-Korallennatter (Micrurus fulvius)

 Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Eastern Coral Snake, Harlequin Coralsnake
  • Französisch: Serpent Arlequin

Aussehen, Verhalten

Diese sehr schöne dreifarbige Schlange erreicht eine Länge von etwa 0,70 m bis etwa 1 m. Sie besitzt breitere rote und schwarze Bänder, die von schmalen gelben Streifen unterbrochen sind. Sie hat einen rundlichen Kopf mit einem kleinen Maul und kleinen Augen. 
Sie hält sich gerne an Flussufern, in bewaldeten Ebenen, Nadelwäldern aber auch im dichten Gebüsch auf. Sie verbirgt sich tagsüber gerne durch Eingraben in den Boden. An sich ist die Schlange eher nachtaktiv, was sie aber nicht davon abhält, auch an dunkleren feuchten Tagen zu jagen. Zur Fortpflanzung legt das Weibchen zwischen Mai und Juli etwa 5-7 Eier, und zwar gerne in morsche Bäume oder abgestorbene Baumstümpfe. Ihre Ruhephasen verbringt sie gerne unter Laub, Steinen oder welken Blättern. Ihre Nahrung besteht aus anderen kleineren Schlangen, aber auch aus Schlangen der eigenen Art, Echsen und Fröschen. Die Schlange gilt als nicht sehr aggressiv, so dass es relativ selten zu Bissverletzungen beim Menschen kommt. Während der Monate März bis Mai und August bis November ist die Schlange besonders aktiv.

Vorkommen

Ihr Verbreitungsgebiet befindet sich in den folgenden US-Bundesstaaten:
Texas
Lousiana
Arkansas 
Mississippi
Alabama
Georgia
Florida
Southcarolina
Northcarolina

Vermeidung eines Bisses

Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Da sich das Tier gerne unter Laub und welken Blättern versteckt, sollte sich dort besonders vorsichtig bewegt werden. Im Fall einer Sichtung der Schlange sollte sie nicht gereizt und auf keinen Fall sollte versucht werden, sie zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. gehen und sich über die sehr seltene Begegnung erfreuen. Das Schlafen im Freien, z.B. einem Schlafsack, kann nur als grober Leichtsinn angesehen werden. Es sollte dabei mindestens Zelt sollte benutzt werden, und zwar so, dass keine Tiere und damit auch keine schlangen herein können. Beim Übernachten in Hütten, Wohnmobilen u.ä. stets die Türen geschlossen halten, auch wenn die Luft stickig sein sollte.

Art des Giftes

Ihr Gift ist sehr gefährlich und typisch für die meisten Elapiden-Gifte. Der Hauptanteil des Giftes ist ein Nervengift (Neurotoxin). Ihr Gift wird als Grundlage für eine Reihe von Medikamenten in der Medizin genommen, so gegen Aids und einige Krebsarten.

Folgen eines Bisses

Die ersten Symptome nach einem Vollbiss dieser Schlange sind starke Schmerzen an der Bissstelle, was ansonsten bei Bissen von Elapiden eher ungewöhnlich ist. Im weiteren Verlauf kommt es zu Lähmungen, besonders der Atemmuskulatur, was ohne Behandlung zum Tod führen kann. Es sei darauf hingewisen, dass eine komplette Atemlähmung noch ca. 36 h nach dem Biss auftreten kann.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Bequemlichkeit halber hier nochmals abgedruckt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle oder, bei neurotoxischen Vergiftungen, Lähmungen oder auch eine Augenstarre.
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser oder Säften und nicht als Alkohol, Cola (Koffein) oder Kaffee.
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt.
  • sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung erhalten bzw. verlängert werden.
  • das Aussaugen, Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen

Neben diesen allgemeinen Maßnahmen empfiehlt sich bei einem Biss dieser Schlange das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes. Näheres dazu siehe unter Giftschlangen.

Gegenserum (Antiserum)

Es gibt ein speziell gegen das Gift dieser Schlange wirksames Gegenserum (monovalent).  
In den USA, wo die Schlange vorkommt, besteht ein hervorragendes Rettungssystem. Daher sterben von den ca. 8.000 jährlich in den USA von Schlangen gebissenen Personen nur zwischen 8 bis 15. Das entspricht in etwa den Verhältnissen in Australien (3.000 Bisse, mit ca. 3-5 Toten). 
Die Gabe eines Antiserums ist allerdings stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verbunden. Daher ist dessen Anwendung stets im Einzelfall genau abzuwägen und sollte nur durch einen erfahrenen Arzt in einem entsprechenden Zentrum erfolgen.

Prognose

Ohne Behandlung ist mit einer gewissen Anzahl von Todesfällen zu rechnen. Sofern man den Biss überlebt hat, ist in der Regel jedoch nicht mit bleibenden Schäden oder Folgeschäden zu rechnen.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen:

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kompetente Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:

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