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Hagens-Bambusotter, Trimeresurus hageni

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Gifts
  7. Folgen eines Bisses
  8. Gegenserum (Antiserum)
  9. Erste Hilfe
  10. Prognose
  11. Zusammenarbeit
  12. Giftnotruf-Zentralen

Allgemeines

Hagens-Bambusotter © goruma (Dr. Ramm)

Die Hagens-Bambusotter gehört zur Familie der Vipern und zur Unterfamilie der Grubenottern. Umgangssprachlich gehört diese Schlange zu den grünen Bambusottern.
Die Unterfamilie der Grubenottern zeichnet sich durch ein besonderes Sinnesorgan aus, das Wärmestrahlung, also Infrarotstrahlung, registrieren und - unabhängig von den Augen - recht genau orten kann. Aufgrund dieses Sinnesorgans kann die Schlange auch im Dunklen jagen.
Diese wärmeempfindlichen Grubenorgane, nach denen sie ihren Namen haben, befinden sich auf beiden Seiten des Kopfes zwischen dem Auge und dem Nasenloch in einer einige Millimeter tiefen grubenartigen Vertiefung.
Von der Gattung Trimeresurus existieren folgende 50 Arten, wobei die hier dargestellte Art Trimeresurus hageni (Hagens-Bambusotter) über keine Unterarten verfügt.
 

Trimeresurus albolabris Trimeresurus fucatus Trimeresurus malcolmi Trimeresurus sichuanensis
Trimeresurus andalasensis  Trimeresurus gracilis Trimeresurus mcgregori  Trimeresurus stejnegeri
Trimeresurus andersonii Trimeresurus gramineus  Trimeresurus medoensis Trimeresurus strigatus
Trimeresurus barati  Trimeresurus gumprechti  Trimeresurus nebularis Trimeresurus sumatranus 
Trimeresurus borneensis  Trimeresurus hageni Trimeresurus phuketensis Trimeresurus tibetanus
Trimeresurus brongersmai  Trimeresurus honsonensis  Trimeresurus popeiorum Trimeresurus toba
Trimeresurus buniana  Trimeresurus insularis Trimeresurus puniceus Trimeresurus trigonocephalus 
Trimeresurus cantori Trimeresurus kanburiensis Trimeresurus purpureomaculatus Trimeresurus trigonocephalus 
Trimeresurus cardamomensis  Trimeresurus labialis Trimeresurus rubeus  Trimeresurus venustus
Trimeresurus erythrurus Trimeresurus macrolepis Trimeresurus sabahi Trimeresurus vogeli
Trimeresurus fasciatus Trimeresurus macrops Trimeresurus schultzei Trimeresurus wiroti 
Trimeresurus flavomaculatus Trimeresurus malabaricus  Trimeresurus septentrionalis Trimeresurus yunnanensis

Hinweis
Folgende Bambusottern haben eine grüne Färbung und sind in der Regel nur schwer voneinander zu unterscheiden:

• Trimeresurus albolabris (Weißlippen-Bambusotter)
• Trimeresurus cardamomensis (Cardamom-Bambusotter)
• Trimeresurus fucatus (Siamesische Bambusotter)
• Trimeresurus gumprechti (Gumprecht's-Bambusotter)
• Trimeresurus hageni (Hagen's-Bambusotter)
• Trimeresurus macrops (Großaugen-Bambusotter)
• Trimeresurus popeiorum (Popes-Bambusotte
• Trimeresurus sumatranus (Sumatra-Bambusotter)
• Trimeresurus vogeli (Vogels-Bambusotter)

Systematische Einteilung

Familie Vipern (Viperidae)
Unterfamilie Grubenottern (Crotalinae)
Gattung (Protobothrops)
Art Hagens-Bambusotter ( Trimeresurus hageni)
Unterart  

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Hagen`s Pitviper, Indonesian Pit Viper
  • Thailändisch: Ngu kieo hang mei
  • Französisch:

Aussehen, Verhalten

Schlange, Hagens Bambusotter
 Hagens-Bambusotter © goruma (Dr. Ramm)

Diese Schlangenart wird in der Regel um 75 cm lang - bei maximalen Längen von ca. 120 cm. Die Männchen sind dabei in der Regel kleiner als die Weibchen. Auffallend ist der große, vom Körper deutlich abgesetzte Kopf.
Die Grundfärbung der Schlange ist ein helles Grün. Von den anderen grünen Bambusottern unterscheidet sie sich jedoch durch eine recht deutliche Fleckzeichnung. Ihr Schwanz ist mit rötlich-braunen Flecken durchzogen.
Das Tier ist vorwiegend nachtaktiv und ernährt sich vor allem von Echsen, Fröschen, Kleinsäugern sowie von Vögeln.
Die Schlange lebt vorwiegend in den Flachlandregenwäldern und dort sowohl in Bäumen und Büschen als auch am Boden.
Die Hagens-Bambusotter gilt als wenig aggressiv, die nicht allzu schnell zubeißt. 
Die Schlange legt in der Regel zwischen 10 und 15 Eier.

Vorkommen

Die Schlange kommt in folgenden Ländern bzw. Regionen vor:

- Indonesien (Batu, Bangka, Mentawai, Nias, Simalur, Sumatra)
- Thailand (in den Provinzen Songkhla, Suratthani, sowie Trang)
- Malaysia (nicht auf Borneo)

Vermeiden eines Bisses

Da das Tier eher nachtaktiv ist, sollte man - und das nicht nur wegen dieser Schlange - außerhalb von größeren Städten nicht im Dunkel umherlaufen.
Und auf keinen Fall versuchen, das Tier anzufassen, auch dann, nicht wenn Einwohner die Schlange in der Hand halten.

Art des Gifts

Das Gift der Schlange weist, wie das aller Grubenottern, Komponenten verschieden wirksamer Gifte auf. Wobei der größte und wirksamste Anteil das Blut  beeinflussende ist.
Das geschieht mit Hilfe so genannter  Desintergrine, die in diesem Fall die Rezeptoren des Fibrinogens so blockieren, dass es sich nicht mehr zum für die Blutgerinnung erforderlichen Fibrin umwandeln kann.
Aber auch das Gewebe schädigende Anteile findet man in dem Gift

Folgen eines Bisses

Die Symptome nach einem Biss, bei dem Gift injiziert wurde, sind heftige - manche sprechen von höllischen Schmerzen - in der Umgebung der Bissstelle, umfangreiche Schwellungen und lokale Einblutungen sowie die Bildung von Ödemen.
Weiterhin können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen im Bauchraum oder auch Herzrasen auftreten. Die Blutgerinnung kann gestört sein, sodass es zu inneren Blutungen kommt, bis hin zu einer - allerdings sehr seltenen - Verbrauchskoagulopathie.
Darunter versteht man das völlige Zusammenbrechen der Blutgerinnung. Auch können Schwindel, Kreislaufprobleme bis hin zum Kollaps nach einem Giftbiss auftreten.
Todesfälle sind jedoch bei gesunden und erwachsenen Menschen eher die Ausnahme.

Gegenserum, Antiserum

Es gibt polyvalente Antivenine (Gegenseren), die im Prinzip gegen das Gift aller grünen Bambusottern mehr oder weniger wirksam sind.
Der Erfolg von Antiseren gegen die Giftwirkung anderer verwandter Schlangenarten dagegen ist eher fraglich.

Hinweis für Thailand
Name des Antivenins: Grünes Grubenotter Antivenin
Hersteller: Science Division, Thai Red Cross Society (Rotes Kreuz)
Tel.: 0066-2-252-0161 (bis 0164)
Saovabha-Institut, 1871 Rama IV Road
Pathumwan, Bangkok 10330

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen
  • dafür Sorge tragen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange möglichst identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser und nicht als Alkohol oder Kaffee
  • das Aussaugen oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
  • das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung, da es z.B. bei Gerinnungsstörungen zu unkontrollierten Blutungen kommen kann

Achtung
Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange nicht nur nicht empfehlenswert, sondern verschlimmert die Bissfolgen meist sogar noch.

Prognose nach einem Biss

Auch ohne Behandlung ist bei gesunden erwachsenen Menschen eher selten mit dem Tod zu rechnen. Aber die Folgen sind dennoch extrem unangenehm und erheblich schlimmer als z.B. der Biss einer Kreuzotter.
Dennoch sollte ein Biss der Schlange als potenziell lebensbedrohlich angesehen werden und unbedingt fachgerechte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen, die über einen der umfangreichsten Bestände an Giftschlangen europaweit verfügt:
Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen. Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kompetente Giftnotruf-Zentralen, die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland, 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland

Giftnotruf-Zentralen in Österreich und der Schweiz

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Kommentare
Frank L.  (Donnerstag, 07.07.2016)
Bei meinem Urlaub in Thailand bin ich mehrfach grünen Schlangen begegnet, die aber schnell in Bäumen und Sträuchern verschwunden waren. In der Tat sind die Tiere so gut wie gar nicht voneinander zu unterscheiden, obwohl ich ein bebildertes Schlangenbuch dabei hatte. Etwas berugigt habt ihr mich damit, dass Bisse zwar extrem unangenehm aber kaum tödlich sind.


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