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Geschichte von Stettin

Stettin, Polen, Zarzad Portu

Blick auf die Oder  © goruma (Dr.Ramm)

Die Anfänge der heutigen Stadt Stettin reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück. Die frühen Siedlungen an der Mündung der Oder mit ihrer wunderschönen Landschaft waren ursprünglich kleine slawische Siedlungen.

Im Verlauf des 9. Jahrhundert wurde die hiesige - zunächst kleine - Siedlung am Ort des heutigen Stettin  erweitert und zudem auch befestigt. Die dabei entstandene Burg führte zu weiteren Siedlungen und der Gründung der Siedlung größeren Kessin, die sich rasch zu einem bedeutenden Hafen sowie Handelsplatz entwickelte. Das Gebiet  wurde im Jahr 1091 durch Polen annektiert.
Nach zahlreichen Wechseln der politischen Zugehörigkeit eroberten die Dänen im Jahr 1173  die Region und beherrschten sie bis ins Jahr 1227.

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts waren die ersten Deutschen in die Stadt gekommen und hatten sich am Fluss, in der Nähe des heutigen Altstadtmarktes, niedergelassen
Deren Einfluss wuchs nicht zuletzt dadurch, dass der aus Bamberg stammende Kaufmann Jakob Beringer der deutschen Gemeinde 1187 die heutige Jakobikirche stiftete.
Das Stadtrecht erlangte Stettin im Jahr 1243.  Der  Bau eines Hafens führte zu einer weiteren Entwicklung der Statt und  zum Beitritt zur Hanse im Jahr 1278.
Seit dem Jahr 1309 war Stettin dann Residenzstadt des Herzogtums Pommern. Aus dieser Zeit stammt beispielsweise das heute noch bestehende Stettiner Stadtschloss.

In den folgenden Jahren wurde Stettin zu einem  bedeutenden Handelsplatz, so entstand am Ufer der Oder das so genannte Bollwerk -  der Vorläufer des heutigen Hafens.
Auf dem Marktplatz entstand Mitte des 14. Jahrhunderts das gotische Rathaus.

Schlimm wurde die Stadt im 15. Jahrhundert durch wiederholte Pestepidemien getroffen.
Im Verlauf der Reformation kam diese auch nach Pommern und in Stettin entstand ab 1543 mit dem Pädagogium die erste  protestantische Höhere Schule.
Im Jahr 1630 - während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) besetzten die Schweden unter Gustav Adolf die Stadt und verblieb hier auch nach dem Ende es Krieges

Im Frieden von Stockholm kam Stettin im Jahr 1720 zu  Preußen und wurde infolgedessen die  Hauptstadt der preußischen Provinz Pommern. Die Stadt sollte ein  Bollwerk gegen Schweden und Polen sein, daher wurden  zahlreiche Kasernen und Forts sowie repräsentative Militärgebäude errichtet - darunter das barocke Berliner und das Königstor im Stil des Barocks.
Unter der Herrschaft des preußischen Königs Friedrich II. (1712-1786) - der Große - kam es in der Stadt zu einer erneuten wirtschaftlichen und kulturellen Büte, da Friedrich der Stadt eine ganze Reihe von Fördermaßnahmen zukommen ließ.
Während der Besetzung Preußens und Brandenburgs durch Napoleon diente Stettin zunächst als Exil für zahlreiche Berliner Ministerien, doch die Stadt fiel dennoch nahezu kampflos an die Franzosen.

Stettin, Polen, Rotes Rathaus

Rotes Rathaus © goruma (Dr.Ramm)

Zu einem weiteren Aufschwung Aufschwung kam es nicht zuletzt durch die Eröffnung der Bahnstrecke Berlin-Stettin im Jahr 1843. durch König Friedrich Wilhelm IV. ()
Allerdings setzte nachdem Ersten Weltkrieg ein erheblicher wirtschaftliche Niedergang ein- so schloss 1928 die bedeutende  Vulcan-Werft ihre Pforten.
Während des Nationalsozialismus wurde durch die Eingemeindungen Groß-Stettin geschaffen, das damit eine der flächenmäßig größten Stadt Deutschlands wurde.

Bis in die 1920er Jahre behinderten die Forts und Garnisonen die Entwicklung Stettins zu einer modernen Stadt, nicht zuletzt dadurch, dass die Preußen Stettin eher als Militärstandort als einen Handelsplatz ansahen.
Nicht zuletzt deswegen wurde die Altstadt durch Bomben zu 90% und der Rest der Stadt zu 70% zerstört wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte die Verwaltung der Stadt  Anfang Juli1945 in die Hände der Polen und 1946 wurde aus Stettin Szczecin. Der Hafen der Stadt verblieb bis zum Jahr 1947 ganz und danach und bis 1955 zu einem Teil in der Hand der Sowjets.
Kurz nach Kriegsende lebten hier rund 1.500 Polen und nahezu  84.000 Deutsche.  Aber durch Zuzug aus den früheren polnischen Ostgebieten, die zur Sowjetunion gekommen waren, kamen zahlreiche Polen in die Stadt - während die Deutschen vertrieben wurden. So lebten hier  im Dezember 1945 bereits 26.000 Polen und im Dezember 1945 fast 110.000. "Szczecin jest polski" - "Stettin ist polnisch" hießes in einer Bekanntmachung vom 7. Juli 1945 vom ersten polnischen Stadtpräsidenten Piotr Zaremba.
Polen wurde - wie der gesamte Ostblock - zu einer kommunistischen grauen Diktatur.
In den 1970er und 1980er Jahren begann sich aber Widerstand gegen die Kommunisten zu regen und dabei waren Stettin und Danzig die  Keimzellen der von den Kommunisten unabhängigen Gewerkschaft Solidarnosc.

Nach der Wende fand am 27. Mai 1990 in Stettin die erste demokratische Kommunalwahl in Polen statt.
Mittlerweile hat sich Stettin wieder dem Westen, also Deutschland, zugewandt und das nicht nur poltisch und wirtschaftlich. So kommen mittlerweile Schüler aus Stettin nach Löcknitz in Mecklenburg-Vorpommern, um hier auf das deutsch-polnische Gymnasium zu gehen.
Deutsche Schüler wiederum haben erkannt, dass die Zukunft nicht in Pasewalk oder Anklam liegt, sondern auch in Stettin. So lernen viele der Schüler in den Grenzregionen, wie z.B. in Löcknitz, Polnisch als zweite Fremdsprache. 
Da Stettin über keinen Zoo verfügt, ist der Zoo in Ueckermünde am Wochende und an Feiertagen teilweise in polnischer und besonders Stettiner Hand, die hier auf Polnisch begrüßt werden.




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