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Zypern: Geschichte des Landes
7.000 bis 3.900 v. Chr.
Überreste einer Siedlung aus der Jungsteinzeit (Neolithikum) sind in Khirokitia (zwischen Larnaka und Limassol) zu besichtigen.
3.900 bis 1050 v. Chr.
Kupferabbau brachte der Insel Wohlstand. Das lateinische Wort für Kupfer (cyprium, später kuprium) gab der Insel ihren Namen. Es entstand Handel mit dem Nahen Osten, Ägypten und der Ägäis. Ab 1400 v. Chr. Beginn der Hellenisierung durch erste Zuwanderungen von Griechen, zunächst aus Mykonos, dann aus Athen, die die griechische Sprache, die Religion und die Bräuche mitbrachten. Es entstanden Städte wie Paphos, Salamis und Kourion.
1050 bis 55 v. Chr.
Die Insel wurde von gewaltigen Erdbeben erschüttert, viele Städte wurden komplett zerstört. Im 8. Jahrhundert v. Chr. besiedelten die Phönizier Kition (heute Kiti). Es gab 10 Königreiche, die nacheinander von den Assyrern, Ägyptern und Persern eingenommen wurden. Alexander der Große besiegte die Perser und verleibte Zypern seinem Reich ein.
55 v. Chr. bis 1191 n. Chr.
Nofretete hatte die Insel an Caesar abgegeben; sie war zunächst Provinz des Römischen und nach dessen Zerfall des Byzantinischen Reichs. Im Jahre 15 v. Chr. wurde auf Zypern die Fischzucht erfunden. Im 4. Jahrhundert begann die Christianisierung, und erste Basiliken wurden gebaut. Zypern war das weltweit erste christlich regierte Land.
1191 bis 1489
Zypern wurde erst von Richard Löwenherz, dann von den Kreuzrittern unter Guy de Lusignan erobert. In dieser Zeit entstanden gotische Bauwerke wie z.B. die noch heute zu besichtigende Kathedrale Ayia Sophia (Nikosia) und das Kloster Bellapais. 1489 überließ die letzte fränkische Königin Zypern den Veneziern.
1571 bis 1878
Die Venezier kapitulierten vor Lala Mustafa; Zypern gehörte nun zum Ottomanischen Reich.
1914
Nachdem die Ottomanen an der Seite Deutschlands in den 1. Weltkrieg eintraten, wurde Zypern von Großbritannien annektiert und 1925 zur Kronkolonie erklärt. Im 2. Weltkrieg kämpften viele Zyprioten unter britischem Kommando gegen Nazi-Deutschland. Ab 1955 fanden bewaffnete Auseinandersetzungen statt, die die Befreiung von den Besatzern zum Ziel hatten.
Am 6. August 1960 wurde auf der Grundlage des "Züricher Abkommens" die Republik Zypern ausgerufen: Erzbischof Makarios III war ihr Präsident. Zypern wird Mitglied der UNO und des Commonwealth. Großbritannien unterhält bis heute auf insgesamt ca. 250 km² zwei Militärbasen auf der Insel (Dhekelia, Akrotiri).
Die Verfassung von 1960 war nicht geeignet, endlich friedliche Verhältnisse herzustellen. Außerdem wurde das Zusammenleben der griechischen und türkischen Zyprioten dadurch erschwert, dass eine Gruppe, die sich "EOKA B" nannte, den Anschluss der Insel an Griechenland forderte. Blutige Auseinandersetzungen zwischen türkischen und griechischen Zyprioten hatten die Entsendung von UN-Friedenstruppen nach Zypern zur Folge.
1974 sollte der Anschluss an Griechenland (ENOSIS) durch einen Putsch der zu diesem Zeitpunkt in Griechenland herrschenden Militärjunta herbeigeführt werden. Makarios wurde entführt; die Insel befand sich im Ausnahmezustand. Ab 20.7.1974 fanden Luftangriffe durch die Türkei statt; im weiteren Verlauf besetzten 40.000 türkische Soldaten den Nordteil der Insel. Der überwiegend griechische Teil der Bevölkerung musste in den Süden fliehen, umgekehrt verließen die Türken, die bisher im Süden gelebt hatten, ihre Häuser, um sich im Norden anzusiedeln. 1983 wurde die "Türkische Republik Nordzypern" ausgerufen, die jedoch von der internationalen Staatengemeinschaft (mit Ausnahme der Türkei nicht anerkannt wurde.
Bestrebungen zur Wiedervereinigung der Insel wurden durch unzählige Vermittlungsbemühungen der UNO unterstützt, scheiterten jedoch an mangelnder Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten.
1990 beantragte Zypern die Aufnahme in die EU. Weitere UN-Vermittlungsvorschläge (Butros Ghali-Initiative, Annan-Plan) blieben erfolglos.
2002 traten die beiden Seiten in Direktverhandlungen ein. Am 23.4.2003 wurde die Grenze, die sogenannte "Green Line" geöffnet und damit beiden Bevölkerungsgruppen der Besuch der jeweils anderen Seite ermöglicht.
Am 24.4.2004 fanden auf der Grundlage des sog. Annan-Plans III separate Referenden statt: Der Inhalt dieses Plans wurde jedoch von der Mehrheit der griechischen Zyprioten als Zumutung empfunden und von 75 % abgelehnt, während 65 % der Inseltürken ihm zustimmten.
Am 1. Mai 2004 wurde Zypern Mitglied der EU. Die Mitgliedschaft blieb vorläufig auf den griechischen Südteil beschränkt, den Inseltürken wurde jedoch eine Aufhebung ihrer Isolierung in Aussicht gestellt. Die von der UN bewachte innerzypriotische Grenze ("Green Line") ist zur Zeit die Außengrenze der EU.
24.2.2008
Bei der Stichwahl zum Staatsoberhaupt und Regierungschef (in einer Person) wurde der frühere Kommunist Dimitris Christofias (geb.1946) mit 54% der Stimmen Sieger über seinen Konkurrenten Ioannis Kasoulides, der 46% der Stimmen erhielt. Im ersten Wahlgang am 17.2. 2008 hatte Christofias nur 33,3% der Stimmen erhalten und war damit nach Kasoulidis Zweitplatzierter, der 33,5% der Stimmen erhalten hatte.
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