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England, Politisches System
England ist ein Teil des Vereinigten Königreiches, dessen Regierung ihren Sitz in der englischen Hauptstadt London hat. England hat im Gegensatz zu Schottland und Wales kein eigenes Landesparlament und auch keine Landesregierung; das Parlament und die Regierung des Vereinigten Königreichs übernehmen diese Aufgaben. Bei Angelegenheiten, die im Parlament verhandelt werden und nur England betreffen, enthalten sich die Abgeordneten der anderen Mitgliedsländer des Vereinigten Königreiches in der Regel ihrer Stimme. England hat außerdem keine eigene Verfassung, so dass die Frage nach dem Status des Landes nicht klar ist und England als Region oder eine Art "Bundesland" Großbritanniens betrachtet werden kann. Hinsichtlich des politischen Systems muss somit an dieser Stelle vorwiegend das Königreich Großbritannien dargestellt werden.
Das Parlament Großbritanniens hat seinen Sitz in Englands Hauptstadt London. Es besteht aus dem Oberhaus (House of Lords) und dem Unterhaus (House of Commons). Das Parlament repräsentiert gemeinsam mit der Königin die souveräne Gewalt des Vereinigten Königreiches. Das "House of Lords" ist das oberste englische Gericht und bearbeitet die Gesetzesvorlagen des Unterhauses. Das Oberhaus wird nicht durch allgemeine Wahlen bestimmt sondern besteht aus Bischöfen, Adligen und Lords. Hier werden Fragen der Innen- und Außenpolitik des Landes bearbeitet. Das Oberhaus hat aber mittlerweile weniger Befugnisse als das "House of Commons", das die britische Bevölkerung repräsentiert und mittlerweile der wichtigste Teil des Parlaments ist. Das "House of Commons" wird demokratisch gewählt. Die Abgeordneten werden innerhalb eines Wahlbezirks gewählt und vertreten diesen im Parlament bis zu dessen Auflösung nach spätestens fünf Jahren. Das Unterhaus entscheidet über die Gesetzgebung und den Staatshaushalt und die jeweilige Regierung muss diesem politischen Organ gegenüber stets Rechenschaft ablegen. Der Premierminister ist nur dann berechtigt zu regieren, solange das Unterhaus ihn mehrheitlich unterstützt. Der Premierminister wird durch den Monarchen ernannt und ist der Mehrheitsführer des Unterhauses. Er hat die Befugnis, die Ressortchefs der Ministerien ins Kabinett zu berufen. Die Mitglieder der Regierung werden auf seinen Vorschlag hin vom herrschenden Monarchen ernannt. Der Premierminister legt die Richtlinien der Politik fest. Es steht ihm zu, das Unterhaus aufzulösen und somit Neuwahlen auszurufen. Der Monarch selbst eröffnet einmal im Jahr das Parlament. Er hat innerhalb der heutigen konstitutionellen Monarchie in der Praxis nur noch wenig Machtbefugnisse und handelt nach dem Rat des Premierministers, es kommen ihm hauptsächlich repräsentative Aufgaben zu.
England ist Teil des Vereinigten Königreichs, dessen offizielle Bezeichnung lautet:
Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland |
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Bezüglich der Verwaltungsgliederung ist England in 39 so genannte "Counties" (historische Grafschaften) unterteilt, die schon seit dem Mittelalter bestehen, aber erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts ihre Funktion als Verwaltungsbezirke übernommen haben und im Zuge dessen mehrfach neu eingeteilt wurden. Beispielsweise musste die Verwaltungsgliederung den neuen Ballungszentren angepasst werden, so gab es von 1965 an "Greater London" als Verwaltungseinheit, ab 1974 sechs "Metropolitan Counties" und die ländlichen Grafschaften, die "Non-Metropolitan Counties". Diese Counties wurden wiederum in Bezirke (Districts) untergliedert. Unter der Regierung Thatchers wurden die Verwaltungen der Counties aufgelöst und die Aufgaben wurden den untergliederten Metropolitan Districts übertragen, diese werden seitdem als "Unitary Authorities" bezeichnet. Diese werden heute zu 9 Regionen zusammengefasst, eine davon ist "Greater London", die anderen 8 gliedern sich in 35 Grafschaften ("Counties") auf.
Auflistung der Könige Englands und Großbritanniens
Normannen
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Wilhelm der Eroberer ("William the Conqueror", 1066-87) - Der aus der Normandie stammende König siegte über den Sachsenkönig Harold und machte sich das gesamte Land untertan.
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William II (1087-1100)
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Henry I (1100-35)
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Stephen (1135-54)
Plantagenet
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Henry II (1154-89)
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Richard I (1189-99)
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John I (1199-1216)
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Henry III (1216-72)
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Edward I (1272-1307)
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Edward II (1307-27)
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Edward III (1327-77)
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Richard II (1377-99)
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Henry IV (1399-1413)
Lancaster
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Henry V (1413-22)
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Henry VI (1422-61 und 1470/71)
York
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Edward IV (1461-70 und 1471-83)
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Edward V (1483)
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Richard III (1483-85) - war König während der blutigen Rosenkriege zwischen den Häusern York (Abzeichen weiße Rose) und Lancaster (rote Rose)
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Henry VII (1485-1509)
Tudor
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Henry VIII (1509-47) - Gründer der "Royal Navy" und berühmt für seine zahlreichen Ehen. Bruch mit der Römisch-Katholischen Kirche durch seine Scheidung von Katharina von Aragón und der Säkularisierung der Klöster.
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Edward VI (1547-53)
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Mary I (1553-58) - "Bloody Mary", versuchte auf sehr brutale Weise den Katholizismus wieder einzuführen.
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Elizabeth I (1558-1603) - etablierte endgültig die protestantische Kirche und verhalf mit dem Sieg über die Armada England zur Seeherrschaft gegen Spanien. Ihre Regierungszeit prägte die kulturelle Entwicklung und Ankunft der Renaissance in England, auch durch bedeutende Persönlichkeiten wie William Shakespeare.
Stuart
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Maria Stuart - Die Urenkelin Henrys VII erhob 1559 Anspruch auf den englischen Thron. 1567 ließ Elizabeth I sie für zwanzig Jahre im Tower of London einsperren und 1587 wegen Hochverrats hinrichten.
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James I (1603-25)
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Charles I (1625-49) - wurde während des Bürgerkrieges, der aus der Auseinandersetzung der Krone mit dem Parlament entstanden war, von Oliver Cromwell hingerichtet.
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1649-60 Commonwealth unter Oliver Cromwell
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Charles II (1660-85) - Restauration der Monarchie
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James II (1685-88)
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William III und Mary II (1689-1702)
Hannover
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Anne (1702-14)
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George I (1714-27) - Beginn des Georgianischen Zeitalters
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George II (1727-60)
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George III (1760-1820)
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George IV (1820-30)
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William IV (1830-37)
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Victoria (1837-1901) - Die viktorianische Ära, maßgeblich geprägt durch die Weltausstellung 1851 und Englands industrielle Vormachtstellung in Weltwirtschaft und Politik.
Sachsen- Coburg
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Edward VII (1901-10
Windsor
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George V (1910-36)
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Edward III (1936)
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George VI (1936-52)
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Elizabeth II (seit 1952)
Nationalhymne
Die Nationalhymne eines Landes ist ein meist mit einem Text unterlegtes Musikstück, das Staats-, Lebens- und Nationalgefühl eines Landes zum Ausdruck bringen soll. Sie wird bei besonders festlichen Anlässen gespielt, z.B. bei Staatsbesuchen, an besonderen Feiertagen oder zur Ehrung von Politikern, Wirtschaftsführern u.a.. Auch bei der Siegerehrung anlässlich internationaler Sportereignisse wie Olympischen Spielen, der Tour de France oder Welt- und Europameisterschaften kommt die Nationalhymne des jeweiligen Siegerlandes zur Aufführung. In den meisten europäischen Ländern wurden die Nationalhymnen und -flaggen zum Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts eingeführt, nachdem diese ihre Unabhängigkeit erreicht hatten.
Die Nationalhymne sowohl von England als auch von ganz Großbritannien trägt den Titel "God Save the Queen". Die Urheberschaft der Hymne ist unklar; laut des Sohnes von Henry Carey (Poet und Komponist, 1687-1943) ist das Musikstück in Wort und Text auf seinen Vater zurückzuführen. Man nimmt an, dass der Text tatsächlich von Henry Carey stammt, bezüglich der Melodie lässt sich nach wie vor keine Aussage treffen. Unter Anderem wird die Komposition Dr. John Bull (Kapellmeister und Organist, 1563-1628) aus dem Jahr 1619 genannt, sowie eine Reihe von Stücken von Henry Purcell (Komponist, 1659-1995).. Die erste Publikation der Hymne war innerhalb des Liederbuches "Thesaurus Musicus" im Jahr 1744 und sie wurde im folgenden Jahr zum ersten Mal öffentlich für König Georg II aufgeführt. Obwohl sie nicht die älteste ist, ist "God Save the Queen" also die erste Nationalhymne weltweit, woraufhin auch die anderen europäischen Länder Hymnen schreiben ließen. Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderte ist "God Save the Queen" oder auch "God Save the King" die Hymne von Großbritannien.
In englischer Sprache lautet sie:
God save our gracious Queen, O Lord, our God, arise, Thy choicest gifts in store, on her be pleased to pour; |
Und in der deutschen Übersetzung:
Gott, schütze unsere gnädige Königin! O Herr, unser Gott, steh ihr bei, Mit Deinen erlesensten Gaben |
1) Abhängig davon, ob die Monarchie von einem König oder einer Königin geleitet wird, wechseln außer Queen/King und her/his auch noch die letzten zwei Zeilen der dritten Strophe in: "With heart and voice to sing/God save the King."
Die letzten drei der ursprünglich sechs Strophen zählenden Hymne werden heute nicht mehr gesungen, schon allein wegen der Zeilen "And like a torrent rush, Rebellious Scots to crush. "
Not in this land alone, From every latent foe, Lord grant that Marshall Wade |
Deutsche Übersetzung:
Nicht nur in diesem Land Vor jedem verborgenen Feind, Gott, gib, dass George Wade |
Nationalflagge
Die Nationalflagge (Landesflagge) symbolisiert u.a. bestimmte historische Entwicklungen oder besondere Eigenschaften ihres Landes. Sie dient dazu, die Herkunft, z.B. eines Schiffes, zu kennzeichnen. Fahnen, Feldzeichen, Flaggen oder Wappen besitzen von jeher hohen Symbolwert. So werden Soldaten zur Fahne gerufen, ein Fähnrich trug früher in der Schlacht zur Orientierung der Soldaten der Einheit eine Fahne bzw. ein Feldzeichen. Heute besitzt jedes Land eine eigene Nationalflagge, die oft durch zahlreiche weitere Flaggen im Inneren ergänzt werden.
Der Union Jack ist der traditionelle Name der Nationalflagge Großbritanniens und Nordirlands; sie wird im offiziellen Sprachgebrauch "Union Flag" genannt. Der Name "Jack" wurde früher zur Bezeichnung von Bugfahnen bei (Kriegs-)schiffen benutzt. Der erste Union Jack wurde bereits 1606 geschaffen und wurde seitdem oftmals verändert. Der heutige gebräuchliche Union Jack ist eine Kombination aus der englischen, schottischen und irischen Flagge. Der erste Union Jack stellte eine Überlagerung der Flagge Englands (rotes Kreuz auf weißem Grund, das so genannte St. George's Cross (Georgskreuz) und der schottischen Flagge (weißes Andreaskreuz auf blauem Grund) dar. Der Union Jack wurde erstmals von 1606 bis 1649 nach der Personalunion zwischen Schottland und England benutzt, danach vielfach verändert und teilweise durch eine irische Harfe ergänzt. Von 1660 bis 1801 wurde dann wieder der ursprüngliche Union Jack benutzt. 1801 wurde nach der politischen Integration Irlands auch die damalige irische Flagge (rotes Andreaskreuz auf weißem Hintergrund, das so genannte St. Patrick's Cross) in den Union Jack aufgenommen. Im Jahr 1809 wurde der Union Jack durch das Parlament offiziell zur britischen Nationalflagge erklärt. Die Flagge von Wales als viertem britischem Staat wurde dagegen niemals in den Union Jack aufgenommen. In den Commonwealth Ländern benutzt die Königin jeweils eigene Flaggen, die die landeseigenen Wappen enthalten und vom Union Jack abweichen. Diese nennen sich "Royal Standards".
Der Union Jack im heutigen Großbritannien
Seit den 1990er Jahren wird vor dem Hintergrund der multikulturellen Zusammensetzung der Bevölkerung Großbritanniens diskutiert, die Flagge durch die zusätzliche Aufnahme eines schwarzen Andreaskreuzes zu verändern. Der umstrittene Slogan "There ain't no Black in the Union Jack" wurde in diesem Rahmen sowohl von rassistischen als auch von antirassistischen Gruppen verwendet, um dafür oder genau dagegen zu plädieren.
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