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Thailand: Pflanzen
Bäume
Thailand ist in mehrere Klimazonen unterteilt, nach denen sich auch die Flora richtet. So herrscht im Norden des Landes der Monsunwald mit Eichen, Adlerholzbäumen und Teakbäumen, für die ein strenges Fällverbot erlassen wurde. Im Nordosten hat, bedingt durch Raubbau, die Versteppung eingesetzt, die in dem Khorat-Plateau besonders deutlich zu Tage tritt.
Im Süden und Südosten des Landes dominiert tropischer Regenwald, der nicht nur als Klimaregulator, sondern auch als Lebensraum eine sehr wichtige Rolle einnimmt. In den oberen Zonen des Regenwalds gedeiht der bis 50 m große Yangbaum, in Küstenregionen wachsen Rotangpalmen und Ebenholzgewächse. Ebenfalls im Süden Thailands säumen Mangroven die Küste, die ein einzigartiges Biotop für Pflanzen und Tiere darstellen. Hier wächst auch die Nipapalme, die wirtschaftlich sehr stark genutzt wird.
Besonders weit verbreitet sind zahlreiche Ficus-Arten, wobei der Gummibaum und der Banyan-Baum nur zwei der rund 800 verschiedenen Arten darstellen. Letzterer ist eine botanische Besonderheit und zählt zu den größten lebenden Organismen weltweit. Er wird auch als Würgefeige oder Bengalische Feige bezeichnet. Er ist ein Hemiepiphyt, was soviel bedeutet, dass das Rhizom (Wurzelstock) dieser Pflanze an Baumstämmen emporsteigt, aber im Boden wurzelt. Durch die Verankerung im Boden wird die Pflanze mit Nährstoffen versorgt und die Luftwurzeln werden dicker und verholzen. Mit der Zeit entwickeln sie sich zu Stämmen mit einem zum Teil enormen Durchmesser. Sobald die Wurzeln sich berühren, verschmelzen sie zu einem dichten Geflecht, welches sich um den Wirtsbaum herum windet. Auf diese Weise werden seine Leitgefäße abgeschnürt und er stirbt ab.
Banyan-Bäume sind schnellwüchsig und können eine Größe von über 30 m erreichen, beeindruckender ist jedoch ihr Umfang. Der größte Banyan-Baum hat einen Durchmesser von 300 m und steht in Kalkutta. Vielen Völkern ist der Baum heilig, da er als Sitz von Geistern betrachtet wird.
In höheren Lagen kommen Kiefern vor, und in der Höhe von 1700 bis 2100 m auf dem Berg Doi Chiang Dao. Im Norden Thailands wächst eine wahre Rarität, die Thai-Hanfpalme. Sie kommt ausschließlich in dieser Gegend vor und zeichnet sich durch den glatten Stamm und ihre bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber dem kühlen und stark windigen Standort aus.
Andere Pflanzen
Wenn man sich die Flüsse anschaut, dann fällt einem eine Pflanze besonders auf: die Wasserhyazinthe. Als dicker Teppich bedeckt sie die Flüsse und obwohl sie als Unkraut gilt, die Schifffahrt behindert und anderen Pflanzen das Licht nimmt, so dass diese absterben und den Fischen somit die Nahrungsgrundlage abhanden kommt, hat sie doch auch ihr Gutes. Sie ist in der Lage, das Wasser von Giftstoffen wie z.B. Arsen zu reinigen und wird daher speziell zur Reinigung von Trinkwasser eingesetzt.
Ganze Wälder bildet der Bambus, der besonders in bereits abgeholzten Gebieten sehr häufig vorkommt. Er ist nach wie vor eine sehr wichtige Nutzpflanze.
In den Wäldern begleiten einen die sich auf Bäumen windenden Lianen, Farne und Moose auf Schritt und Tritt.
Häufig sind auch Orchideen, Gardenien, Hibiskus und das giftige Rhododendron. Am Wasser kann man Seerosen und Lotosblüten bewundern und auch Jasmin, Bougainvilleae und Frangipanis wachsen hier. Letztere gibt es in Form von großen Sträuchern oder auch kleinen Bäumen. Sie gehören zur Familie der Hundsgiftgewächse und fallen durch ihre rosa-weißfarbenen und intensiv duftenden Blüten auf. Ebenfalls auffällig sind ihre sehr langen (bis zu 30 cm), spitz zulaufenden und dunkelgrünen Blätter. In Asien gilt die Frangipani als Tempel- oder Opferpflanze und ist ein Symbol der Unsterblichkeit.
Nutzpflanzen
Sehr beliebt bei den Thailändern ist die stachelige und übel riechende Durianfrucht des Zibetbaumes. Obwohl sie als Deliktesse gilt, erinnert der Geruch des Fruchtfleisches so sehr an faule Eier, dass es verboten ist, die Frucht in öffentlichen Transportmitteln mitzuführen.
Wirtschaftlich stark genutzt wird die Nipapalme, deren Vorkommen auf die Mangrovenwälder im Süden Thailands beschränkt ist. Aus ihren Fasern werden Flechtwaren und aus den Blüten wird ein zuckerhaltiger Saft hergestellt, während die kaktusartigen Früchte in Thailand als Delikatesse gelten.
Auf der Malaiischen Halbinsel gibt es Eukalyptus- und Gummibaumplantagen, und der Bambus wird nach wie vor zum Haus-, Möbel- und Gerüstbau genutzt.
Heilpflanzen
An der südlichen Küste Thailands wächst die Aloe Vera, die wohl bekannteste Heilpflanze der Welt. Insgesamt gibt es etwa 200 Aloe-Arten, jedoch besitzen nur zwei Arten heilende Eigenschaften, u.a. die Aloe Vera. Die Pflanze besitzt keinen Stamm, während die etwa 50 cm langen, fleischigen und am Rand gezähnten Blätter in einer Rosette angeordnet sind. Das gelartige Innere der Blätter ist auch die hauptsächliche Quelle für die Wirkstoffe der Aloe. Innerlich eingenommen, beispielsweise in Form eines Saftes, wirken die Stoffe u.a. stärkend auf das Immunsystem und entschlackend. Wird das in den Blättern enthaltene Gel äußerlich angewendet, so hat es neben einer hautpflegenden Wirkung auch eine lindernde bei Mückenstichen, Sonnenbrand und Verbrennungen. Es wirkt auch desinfizierend sowie wund- und narbenheilend. Diese Eigenschaften stellt die Aloe auch bei sich selber unter Beweis, indem sie Wunden an Blättern innerhalb weniger Stunden verschließen kann. Allerdings entfaltet die Pflanze die volle Bandbreite ihrer Wirkstoffe erst mit dem Alter von 3-4 Jahren. Alle wild wachsenden Aloe-Arten stehen unter Naturschutz!
Der Fingerwurz ist eine weitere Pflanze mit heilenden Eigenschaften. Durch ihre krampflösende Wirkung wird sie oft bei Verdauungsproblemen eingesetzt, sie weist aber auch entzündungshemmende sowie fiebersenkende Eigenschaften auf.
Ginseng gehört zu den bekanntesten pflanzlichen Heilmitteln. Die Pflanze wird zwischen 50 und 80 cm groß, hat weißlich-gelbe Blüten und anschließend glänzend rote Früchte. Interessant ist die bis 15 cm lange und 2 cm dicke Wurzel, die zur Stärkung des Immunsystems sowie zur Steigerung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit verwendet wird. Dabei unterscheidet man zwischen dem roten und dem weißen Ginseng. Die Darreichungsform und Dosis hängt von der Herkunft des Ginsengs ab. Generell sollte die Medizin nicht länger als drei Monate verabreicht werden.
Giftpflanzen
Allen Ficus-Arten ist gemeinsam, dass ihre Blätter einen Milchsaft enthalten, der schwach giftig ist und bei Verzehr kleinerer Mengen zu Erbrechen, Magenschmerzen und bei sehr großen Mengen zu Krämpfen und Lähmungen führen kann.
Der auch als goldgelbe Alpenrose oder Rosenbaum bekannte Rhododendron ist aufgrund der in den Blüten, Blättern, Früchten und im Nektar enthaltenen Diterpene sehr stark giftig. Die zu den Heidekrautgewächsen gehörende Pflanze führt durch Magenreizungen und Lähmungserscheinungen zu Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfen und in sehr schweren Fällen sogar zum Tod durch Atemlähmung.
Bei dem Frangipani ist Vorsicht geboten, da dieser einen giftigen Milchsaft enthält.
Eingeführte Pflanzen
Ursprünglich stammt die Wasserhyazinthe aus Südamerika, nach Thailand eingeführt wurde sie jedoch aus Java, wohin sie nach ihrer Verbreitung in Nordamerika gelangt ist.
Der etwa 40 m hohe Zibet- oder Durianbaum, dessen stachelige Frucht in Thailand sehr beliebt ist, wurde einst aus Indonesien und Malaysia in das Land gebracht.
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