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Bevölkerung und Städte

Bevölkerung

Bevölkerungszahl
Gegenwärtig leben geschätzte 41 Millionen Menschen im Sudan. Die Angaben über die Bevölkerungszahlen widersprechen sich leider oft.
Ungefähr 38,9% der Sudanesen leben in den Städten des Landes, die meisten davon natürlich im Ballungsgebiet Khartum.
Fast 40% der Landesbewohner sind jünger als 15 Jahre.
Und auch das Durchschnittsalter von 18,3 Jahren zeigt deutlich, wie jung die sudanesische Bevölkerung ist.
Das Bevölkerungswachstum im Sudan liegt bei etwa 2,1%; die Lebenserwartung für Männer bei 57,7 und für Frauen bei 60,2 Jahren. Die niedrige Lebenserwartung hängt unter anderem damit zusammen, dass der Sudan zu den ärmsten Entwicklungsländern Afrikas gehört und eine soziale Absicherung und eine ausreichende medizinische Versorgung nicht kennt.
Der Sudan gehört zu den ethnisch und sprachlich gemischtesten Ländern der Erde. Etwa 570 ethnische Gruppen sprechen in mehr als 900 Sprachen und Dialekten miteinander. Es wundert daher nicht, dass viele Sudanesen mehrere Sprachen beherrschen.

Ethnische Zusammensetzung
Die Bevölkerung des Sudan setzt sich zum überwiegenden Teil aus Arabern und arabisierten Ethnien zusammen.
9% zählt man zu den so genannten kuschitischen Völkern - vor allem die Bedscha - und 3% zu den Ausländern oder anderen Zugehörigkeiten.
Im gesamten Sudan gibt es mehr als 570 verschiedene afrikanische Ethnien, vorwiegend nilotische Völker.

Religionszugehörigkeit
Der sunnitische Islam ist die Staatsreligion im Sudan. Zu ihm bekennt sich der überwiegende Teil der Menschen im Lande.
Die Nicht-Muslime bestehen zu etwa 25% aus Animisten und zu etwa 5% aus Christen. Diese beiden letzten Gruppen leben überwiegend im Landessüden und in der Hauptstadt Khartoum.
Sowohl Islam als auch Christentum im Sudan sind nicht frei von Einflüssen aus afrikanischen Religionen. Das erklärt auch die vielfältigen Arten, den Glauben zu leben und zu interpretieren.
Unter den Muslimen gibt es zahlreiche Sufi-Orden, die man Tariqa nennt. Dazu gehören die Qadiriyya, die Bruderschaft der Sammaniya und die Bruderschaft der Khatmiyya. Ebenfalls verbreitet ist der volksislamische Zar-Kult.
Die Christen des Landes sind überwiegend Katholiken. In den letzten Jahren aber gewinnen unter ihnen immer mehr amerikanisch-evangelikale Gruppierungen an Boden.
Im Norden hingegen trifft man auf einen Minderheit von koptischen Christen, deren Wurzeln in Ägypten liegen. 

Landessprache
Die Amtssprache des Landes ist Sudanesisches Arabisch, das von ca. 50% der Bevölkerung gesprochen wird. 42% davon haben es als Muttersprache.
Diese Arabisch sprachigen Sudanesen leben überwiegend im Norden des Landes. 
Englisch dient als Bildungssprache und zweite Amtssprache im Lande. 
Die anderen Sudanesen sprechen afrikanische Sprachen.
Nuer-Dinka (12% Dinka und 6% Nuer) wird überwiegend im Südsudan gesprochen.
Nubisch (9%) spricht man am mittleren Nil, Bedscha (8%) im Nordosten des Sudan, Azande (5%) v.a. im Südwesten und Bari (3%) insbesondere im Südosten. 

 

Hauptstadt und weitere Städte

Khartoum
Die Hauptstadt des Sudan ist Khartoum, ein im Bundesstaat al-Chartum gelegener Moloch, in dem etwa 8 Mio. Menschen leben. Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Weißem und Blauem Nil und bildet gemeinsam mit Omdurman und Al-Chartum Bahri eine Dreistadt mit 8.364.000 Einwohnern.
Die Stadt ist Sitz solch bedeutender Bildungseinrichtungen wie der Universität Khartum sowie der Universität Sudan für Wissenschaft und Technologie und verfügt über zahlreiche imposante Moscheen, eine römisch-katholische Kathedrale, das Nationalmuseum sowie einen Botanischen Garten.

Al-Chartum Bahri
Al-Chartum Bahri bildet mit Khartoum und Omdurman eine Dreistadt. Alle drei Orte sind durch den Zusammenfluss von Weißem und Blauem Nil getrennt. Untergliedert wird Al-Chartum Bahri durch eine Bahnlinie, die von Norden nach Süden verläuft.
Die wenig sehenswerte Stadt bietet als eine ihrer wenigen Attraktionen einen großen Friedhof an, der sich im Stadtteil Hilat Khogali Maghabat Khogali ausbreitet. Dort ist u.a. der Scheich Khogali bin Abdar-Rahman (gest. 1743) begraben, ein Sufi-Gelehrter des Schadhiliyya-Ordens.

Bur Sudan
Die Hauptstadt des Bundesstaates al-Bahr al-ahmar wird auch Port Sudan genannt, denn sie verfügt über den einzigen Seehafen des Landes. Von dort legt auch die Fähre ins saudi-arabische Dschidda ab, die vor allem von Mekka-Pilgern und Arbeitsmigranten benutzt wird. Die Stadt breitet sich direkt am Roten Meer aus und hat ein von Banken und administrativen Institutionen dominiertes Geschäftszentrum, das noch auf die Briten zurückgeht. Gleich daneben zieht sich der koloniale Teil der Stadt mit seinen Arkaden, Rundbögen und zweigeschossigen Gebäuden.

Nyala
Im westlichen Teil des Sudan erstreckt sich mit Nyala die größte Stadt des Sudan, die außerhalb der Hauptstadtregion liegt. Etwa 570.000 Menschen leben dort. Nicht wenige sind im Zusammenhang mit den Kriegsuntaten aus Darfur nach Nyala geflüchtet, wo sich am Rande der Stadt Flüchtlingslager gebildet haben.

Omdurman
Die mit ihren fast 2,5 Mio. Einwohnern mit Abstand größte Stadt des Sudan liegt im Bundesstaat al-Chartum und bildet gemeinsam mit Khartoum und Al-Chartum Bahri eine durch den Nil getrennte Dreistadt.
Floriert in Khartoum die Wirtschaft, so dient Omdurman dagegen hauptsächlich als Wohnort. Omdurman ist so etwas wie der religiöse Mittelpunkt des Sudan, denn hier wird an der Islamischen Universität gelehrt und hier sind die unterschiedlichen Sufi-Bruderschaften aktiv.
Außerdem prägen zahlreiche Moscheen das Bild der Stadt, deren Zentrum der Suq Omdurman ist, der größte Markt des Sudan. Dort erhebt sich auch die Hauptmoschee. Weitere sehenswerte und bedeutende Bauwerke sind die weiße Nilein Moschee, die koptische Kirche sowie die zweitürmige Khalifa Moschee mit ihrer silbernen Kuppel. Umgeben ist die Stadt von slumähnlichen Wohngegenden. 






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