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Bevölkerung und Städte
Bevölkerung
Bevölkerung
Simbabwe hat schätzungsweise etwa 15,6 Millionen Einwohner. Konnte das Land einst noch auf ein starkes Bevölkerungswachstum zurückblicken, nähert sich dieses seit etwa einem Jahrzehnt dem Null- und teilweise sogar dem Minuspunkt an. Gründe dafür sind die harschen ökonomischen Schwierigkeiten im Land, die Abwanderungen und Flucht vieler Menschen sowie die erschreckende Aids-Rate (ca. 24 bis 35%) in diesem zu den ärmsten Ländern der Erde gehörenden Staat. Die Lebenserwartung der Simbabwer ist in kurzer Zeit von 55 auf 44 Jahre gesunken und zählt heutzutage zu den weltweit niedrigsten. Vor allem die 20 bis 40jährigen sind davon betroffen, sodass die Altersverteilung in Simbabwe in Ungleichgewicht geraten ist. Laut dem Human Development Index 2010 steht Simbabwe auf dem letzten Platz aller 169 verglichenen Länder. Schlecht ist auch die Alphabetisierung im Lande: So hat Simbabwe mit weniger als 10% die niedrigste Analphabetenrate in ganz Afrika.
Religionen
Von den etwa 95% der Christen in Simbabwe besuchen etwa 6% regelmäßig die Kirche, wobei die größten christlichen Gemeinden durch die Anglikaner, die Katholiken sowie die Methodisten gestellt werden. Der christliche Glauben ist aber von afrikanischen Traditionen, Glaubensvorstellungen und Sitten der Zeit vor der Christianisierung durchzogen, sodass neben Trinität und Sakrament auch animistische Vorstellungen etwa von anderen Heilserwartungen, Ahnen- sowie Besessenheitskulte (bspw. Mashawe) lebendig geblieben sind. Als höchstes Prinzip bzw. höchster Gott der Shona wird Mwari verehrt. Neben den Christen gibt es noch eine verschindende Minderheit von etwa 1% Muslimen.
Ethnien
Die Bevölkerung von Simbabwe besteht zu 70% aus Shona. Abgesehen von diesen spielen die etwa 13% Ndebele noch eine bedeutende Rolle im Lande. 6% der Menschen gehören zu den Chewa. Europäer gibt es nur noch etwa 20.000 in Simbabwe. Ihre Zahl hat sich durch Mugabes rassistische Politik stark vermindert. Neben den genannten Gruppen leben noch einige Inder sowie Menschen im Lande, die aus Verbindungen zwischen Schwarzafrikanern und Europäern hervorgegangen sind (= Mulatten).
Sprachen
Obwohl English die offizielle Landessprache ist, bezeichnen es weniger als 2,5% der Simbabwer als ihre Muttersprache. Englisch wird überwiegend in den Städten und von Weißen und Mulatten gesprochen. Die wichtigsten Sprachen in Simbabwe sind hingegen die Bantu-Sprachen Shona (ca. 75%) und Ndebele (ca. 20%). Der Rest der Bevölkerung spricht Minderheiten-Sprachen wie Kalanga, Nambya, Ndau, Shangaan, Sotho, Tonga und Venda.
Hauptstadt und weitere Städte
Harare
Harare, die größte und Hauptstadt Simbabwes, hieß bis zum 18. April 1982 noch Salisbury. Sie erstreckt sich im Westen der Provinz Mashonaland und hat eine Einwohnerzahl von geschätzten 1,9 Millionen Menschen – in der Metropolregion sind es etwa 2,9 Millionen Menschen. Der größte Flughafen des Landes, Harere International, breitet sich beim größten Vorort Harares aus, bei Chitungwiza. Mit der University of Zimbabwe verfügt Harare über die größte höhere Bildungseinrichtung des Landes. Sie befindet sich im Bezirk um den hübschen Mount Pleasant, etwa 5 km vom Stadtzentrum entfernt. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die National Gallery of Zimbabwe, die von Jacaranda-Bäumen gesäumte Sam Nujoma Street, das National Heroes Acre sowie der belebte Markt Mbare Musika im Bezirk Mbare.
Bulawayo
Die im Südwesten gelegene Hauptstadt der Provinz Matabeleland North ist mit ihren 1,5 Mio. Einwohnern nach Harare die zweitgrößte Stadt Simbabwes. Das Handelszentrum für das Umland ist zugleich Bahnknotenpunkt und Hochschulstadt. Recht hübsch ist das koloniale Stadtbild, das von viktorianischen Häusern bestimmt wird. Während sich unmittelbar in Bulawayo auch das National- und das Nationale Eisenbahnmuseum befinden, muss man für einen Besuch der Ruinen von Khami sowie des Matobo Nationalparks in die nähere Umgebung fahren.
Chitungwiza
Das erst im Jahre 1981 durch die Verschmelzung der Vororte Seke, St. Marys und Zengeza entstandene Chitungwiza ist mit etwa 325.000 Einwohnern Simbabwes drittgrößte Stadt. Die als „Schlafstadt“ Harares wahrgenommene Metropole gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten Simbabwes. Die Bewohner fahren aber zum Großteil jeden Tag in die simbabwische Hauptstadt, um dort zu arbeiten. Chitungwiza, in dessen Nähe auch der Flughafen Harares liegt, leidet an einer totalen Überlastung des öffentlichen Personennahverkehrs und bietet kaum Sehenswürdigkeiten an.
Epworth
Die 115.000 Einwohner zählende Stadt Epworth ist ein Vorort von Harare, der zu den am schnellsten wachsenden und auch ärmsten Siedlungen nahe Harares gehört. Die Stadt ist ein herausragendes Beispiel für so genanntes städtisches Farmland, denn vor den Privathäusern wird Gemüse angebaut. Erschreckend sind die Armut, die völlig unzureichende Infrastruktur und die teils katastrophalen Wohnbedingungen.
Gweru
Die bis 1982 Gwelo genannte Stadt Gweru breitet sich beinahe im Zentrum Simbabwes aus und besitzt erst seit 1971 Stadtrechte. Etwa 145.000 Menschen leben in Simbabwes fünftgrößter Stadt, die zu den wichtigsten Im- und Export-Zentren des Landes gehört. Abgesehen von einem innerländischen Flughafen verfügt Gweru über zahlreiche Bildungseinrichtungen und eine recht gute infrastrukturelle Situation.
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