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Bevölkerung und Städte

Bevölkerung

Bevölkerung
In Sierra Leone leben etwa 7,5 Millionen Menschen, was dem Lande eine Bevölkerungsdichte von etwa 73 Menschen pro km² beschert. Die Menschen nennt man übrigens Sierra-Leoner. Im Laufe ihres Lebens bringt eine Frau des Landes statistisch 6,1 Kinder zur Welt, was enorm ist und auch daran liegt, dass nur 4 % der Frauen auf moderne Verhütungsmittel zurückgreifen können. Mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich gerade einmal 48 Jahren - 49 für Frauen und 48 für Männer - gehört Sierra Leone nach Angaben der WHO zu den Ländern mit der weltweit niedrigsten Lebenserwartung. Zur alarmierenden Säuglingssterblichkeit (158 pro 1.000 Lebendgeburten) kommt eine hohe Müttersterblichkeit von 2.100 pro 100.000 Geburten hinzu. Die Anzahl der HIV-positiven Erwachsenen liegt zwischen 1,7 % und 7 % - je nachdem, welche Quelle man bemüht. Etwa 42 % der Menschen im Lande sind jünger als 15 Jahre. Ihnen steht eine kleine, 4 %ige Gruppe gegenüber, die älter als 65 Jahre ist.

Ethnien
Die Bevölkerung von Sierra Leone setzt sich aus etwa 30,6% Mende, 29,4% Temne, 8,4% Limba, 5,2% Kono sowie Angehörigen anderer Ethnien wie den Bullum-Sherbro, den Fula (oder Peul), den Mandingo, den Kuranko, den Susu, den Yalunka, den Kreolen (oder Krio), den Kissi sowie den Vai zusammen.

Religionen
Man geht davon aus, dass Sierra Leone zu etwa 65% muslimisch geprägt ist. Daneben leben hier rund 25% Christen, die sich v.a. aus Protestanten, Katholiken und Neuapostolikern zusammensetzen. Weiterhin sind etwa 10% der Menschen im Lande konfessionslos oder Anhänger einer der traditionellen afrikanischen Religionen.

Sprachen
Die Amtssprache von Sierra Leone ist Englisch, auch wenn sie nur von wenigen gebildeten Menschen gesprochen wird. Außerhalb von Freetown kommt man mit Englisch kaum noch weiter. 10 % der Menschen sprechen als Muttersprache Krio, eine auf dem Englischen fußende Sprache, die für den Großteil der Bevölkerung als Lingua Franca dient und die v.a. in Freetown gesprochen wird. Wird Krio sehr langsam und deutlich gesprochen, können englischsprachige Besucher des Landes sogar an einer Unterhaltung telhaben. 30% der Einwohner Sierra Leones geben die temnische Sprache als ihre Muttersprache an. Diese ist überwiegend im Landesnorden zu hören. Daneben ist auch Mende sehr verbreitet, das man v.a. im Süden spricht.

 

Hauptstadt und weitere Städte

Freetown
Die Haupt- und mit rund 1,2 Mio.  Einwohnern auch größte Stadt der Republik Sierra Leone hieß vor der Ankunft der Europäer Romarong, „Stadt der Wehklagen“ und bezog sich mit ihrem dramatischen Namen auf die in den starken Stürmen über dem Atlantik verunglückten Seefahrer. Die Europäer ihrerseits nannten sie Granville Town. Freetown ist Sitz des Sondergerichtshofs für Sierra Leone und mit dem großen Seehafen das ökonomische Zentrum des Landes. Die Landschaft, welche die Nordwestspitze der Freetown Peninsula prägt, setzt sich aus tropischem Regenwald, Sümpfen, Mangroven und bedeckten Hügeln zusammen. Mit ihren feinen Sandstränden verfügt die Stadt über die wohl schönsten Strände Afrikas. Weiterhin hervorzuheben sind die vielen Sehenswürdigkeiten von Freetown, die zwar nicht sehr gepflegt oder vermarktet werden, aber unbedingt zu besuchen sind. Dazu gehören etwa der De-Ruyter-Stein und der 500 Jahre alte Baumwollbaum.

Bo
Bo, die mit etwa 200.000 Einwohnern nach Freetown zweitgrößte Stadt Sierra Leones, fungiert als Hauptstadt der Southern Province sowie des Bo-Distrikts. Die Stadt verfügt über einen Campus des Njala University College (s.u.), wo insbesondere technische Fachbereiche gelehrt werden. Weiterhin beherbergt die Stadt das Christ the King College, eines der prominentesten Colleges des Landes.

Kenema
In der Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts und der Eastern-Provinz leben derzeit etwa 160.000 Menschen, die Kenema zur drittgrößten Stadt von Sierra Leone machen. Seit 1931 werden im Großraum Kenema Diamantenfelder erschlossen. Sie stellen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor der Region dar.

Koidu-Sefadu (auch New Sembehun)
Das früher auch Kono genannte Koidu-Sefadu gehört zur Eastern-Provinz, die sich im Osten des Landes an der Grenze zu Guinea ausbreitet und in ihrem Zentrum von der Hauptmoschee bestimmt wird. Etwa 90.000 Menschen leben heute in der Doppelstadt, die zur Zeit des Bürgerkrieges beinahe zu einer Geisterstadt verkommen war. Wie auch Kenema, so lebt auch Koidu-Sefadu vom Ausbeuten der Diamantenminen.

Makeni
Makeni, die Hauptstadt der Northern Province und des Distrikts Bombali, diente während des Bürgerkrieges der Revolutionary United Front (RUF) als Machtbasis. Heute leben geschätzte 95.000 Menschen in Makeni, einer Stadt, die ihrer Moschee und ihres großen Marktes wegen bekannt ist. 






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