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Marokko: Geschichte

Bis zum 18. Jahrhundert

Marokko: Beduinenhäuser in Sahara © goruma (Stella Szonn)

In der Antike entstand auf dem Gebiet des heutigen Marokko und des westlichen Algerien das Königreich Mauretanien. Die Bedeutung des Reiches wuchs durch den Transsahara-Handel und die Eroberung Spaniens.
Im Jahr 42 n. Chr. wurde Mauretanien von den Römern erobert.
Von 429 bis 534 beherrschten die Wandalen das Land, das im 6. Jahrhundert an das Byzantinische Reich fiel.
680-700 eroberten die Araber Mauretanien und islamisierten es in der Folge.
Seit 890 herrschten selbständige Dynastien, zuerst die Idrisiden, dann von 986 bis 1062 die Fatimiden, danach die Almoraviden und Almohaden mit der Residenzhauptstadt Marrakesch, die auch das arabische Spanien beherrschten. Es folgten 1269 die Meriniden, danach die Watasiden und die Sanditen.
1415 begannen die Portugiesen und 1497 die Spanier, Teile von Marokko zu besetzen.
Die Scherifen von Tafilâlt, deren Dynastie im Jahre 1546 begann, vertrieben die Europäer wieder und erreichten die bisher größte Ausdehnung des mauretanischen Reiches.
1667 begann die Herrschaft der Alawiten/Aliden oder Hassaniden, einer Seitenlinie der Scherifen, der bis heute in Mauretanien herrschenden Dynastie.
Sie vertrieben 1684 die Engländer aus Tanger und 1720 die letzten Portugiesen aus Ceuta.

Im 19. und 20. Jahrhundert

Marokko: Kasbah Ait Ben Haddou © goruma (Jenny Schultz)

Von 1844 bis 1845 führte die Flucht des Algeriers Abd el-Kader nach Marokko zu Auseinandersetzungen mit Frankreich.
1859/60 besetzten die Spanier Tetouan.
1904 begann unter Abd al-Aziz die "friedlichen Durchdringung" Marokkos durch Frankreich.
Der Versuch Deutschlands, Marokko zu besetzen, scheiterte nach den zwei "Marokko- Krisen" von 1905 und 1911.
Im selben Jahr erweiterte Spanien sein Schutzgebiet in Nord-Marokko. Der dort 1921 ausgebrochene Aufstand der Rifkabylen konnte mit französischer Hilfe erst 1926 niedergeschlagen werden.
Nach der Landung der Alliierten 1942 versprach der amerikanische Präsident F. D. Roosevelt Sultan Mohammed V. ben Jussuf die Unabhängigkeit.
Am 2. 3. 1956 wurde Marokko unabhängig; die spanischen Protektorats-Zonen und Tanger wurden wieder angegliedert.
1957 nahm der Sultan als Mohammed V. den Königstitel an. 1961 folgte ihm sein Sohn Hassan II.
Konstitutionelle Zustände und ein Parteiensystem konnten sich nur schwer entwickeln, da der König sehr diktatorisch regierte. Vor allem ging er gegen die linke Opposition vor. Der linke Oppositionspolitiker Mehdi Ben Barka wurde 1965 im Pariser Exil unter Mitwirkung französischer Polizeibeamter entführt und ermordet.
1971 und 1972 scheiterten zwei republikanische Putschversuche gegen Hassan II.

Der Westsahara-Konflikt

Marokko: Mann in Fés © goruma (Jenny Schultz)

Die Annexion weiter Wüstengebiete Nordwestafrikas, u.a. von ganz Mauretanien und Teilen Algeriens, führte 1963 zu einem Grenzkrieg mit Algerien.
Die ehemalige Kolonie Spanisch-Sahara teilten sich Marokko und Mauretanien 1975. Dort führte der militärische Widerstand der Unabhängigkeitsbewegung "Polisario" zum so genannten Westsahara-Konflikt.
1979 verzichtete Mauretanien zugunsten der Polisario auf seinen Anteil an der West-Sahara und Marokko besetzte das Gebiet.
1984 verließ Marokko die "Organisation für Afrikanische Einheit" (OAU), weil diese die Polisario als Mitglied aufgenommen hatte.
1991 stimmten Marokko und die Polisario einem UNO-Friedensplan zu, der u.a. die Abhaltung eines Referendums in dem umstrittenen Gebiet vorsah.
Bei den Parlamentswahlen von 1998 kam unter Youssoufi erstmals die linke Opposition in Marokko an die Regierung.
Nach dem Tod Hassan II. im Jahr 1999 trat sein Sohn Mohammed VI. die Nachfolge an und begann mit der Einleitung demokratischer Reformen im Land.
Für den Westsahara-Konflikt konnte bisher noch keine Lösung gefunden werden.
Die Polisario hält noch etwa vierhundert marokkanische Soldaten seit mehr als zwanzig Jahren in Haft. Durch bilaterale humanitäre Initiativen (u.a. eine deutsche Initiative 2002) wurden in den vergangenen Jahren mehrere hundert Gefangene freigelassen; die internationalen Bemühungen um die Freilassung der verbleibenden völkerrechtswidrig festgehaltenen Soldaten dauern an.






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