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Wasserbüffel

Kurze Einleitung

Wasserbüffel (Bubalus arnee) gehören zu den Rindern (Bovinae) und sind die am weitesten verbreitete und bekannteste Art der Asiatischen Büffel (Bubalus).
Zu der Art "Bubalus arnee" gehören  sowohl Wildbüffel, domestizierte Büffel (Hausbüffel) und verwilderte Hausbüffel. Echte wilde Wasserbüffel sind mittlerweile eher selten.

Für wilde Büffel wird oft die indische Bezeichnung Arni verwendet, womit sowohl Wild- als auch verwilderte Hausbüffel bezeichnet werden.

Hinweis
Ursprünglich wurde der wilde Wasserbüffel als Bubalus arnee und der Hausbüffel als Bubalus bubalis geführt, also als zwei unterschiedliche Arten
Nach einer Entscheidung der International Commission on Zoological Nomenclature (ICZN) von 2007 wurden beide Arten jedoch unter die Bezeichnung Bubalus arnee zusammengeführt..

Gliederung, Taxonomie

Ordnung Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie Hornträger (Bovidae)
Unterfamilie Bovinae
Tribus Rinder (Bovini)
Gattung Asiatische Büffel (Bubalus)
Art Wasserbüffel (Bubalus arnee)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Water buffalo
  • Französisch: Buffles d'eau

Wilde Wasserbüffel, Allgemeine Beschreibung

Wilde Wasserbüffel besitzen eine Kopf-Rumpf-Länge bis zu 300 cm und eine Schulterhöhe von 180 cm. Das Gewicht der Tiere kann 1.000 kg erreiche
Die Farbe der wilden Tiere ist grau, braun oder schwarz.
Die weit auseinander gespreizten Hufe verhelfen den Tieren in ihrem sumpfigen Lebensraum zu einem sicheren Halt.
Der Kopf der Tiere ist lang und wird nach vorne hin relativ schmal. Männchen wie Weibchen besitzen Hörner, die entweder geradlinig zur Seite weisen oder sich halbkreisförmig nach innen erstrecken und eine Spannweite  bis zu 200 cm erreichenkönnen.
Die Lebensdauer eines wilden Wasserbüffels beträgt etwa 25 Jahre, während sie in der Obhut des Menschen durchaus 30 Jahre alt werden können.
 

Wilde Wasserbüffel, Vorkommen, Lebensweise

Australien
Im Norden Australiens leben ca. 200.000 Nachkommen von ausgewilderten Wasserbüffeln.
Die Tiere wurden zwischen1825 und 1840 durch den Menschen zur Fleischproduktion im Northern Territory in Australien eingeführt.

Indien

In Indien leben noch  über 3.000 wilde Wasserbüffel, die jedoch nur noch in kleineren Gruppen in wenigen Reservaten vorkommen:
- In Assam im Gebiet des Manas-Nationalparks, im Kaziranga-Nationalpark, im Laokhowa-Schutzgebiet und im Dibru-Saikhowa-Nationalpark. Im Manas-Gebiet bewohnen die Tiere auch angrenzende Teile Bhutans.
- In Arunachal Pradesh im Namdapha-Nationalpark-Gebiet.
- In Chhattisgarh im Indravati-Nationalpark und im Udanti-Reservat.
- In Madhya Pradesh und Meghalaya gibt es kleine Bestände

Kambodscha
Im Osten der Provinz Mondulkiri leben noch einige Dutzend Tiere

Nepal
Die einzige über 100 Tiere Population in Nepal findet man im Kosi-Tappu-Wildreservat

Sri Lanka

Die hiesigen Wasserbüffel sind zu einem großen Teil Kreuzungen wilden und domestizierten Wasserbüffeln.

Thailand
Die einzige Population von etwa 50 Tieren wilder Wasserbüffel findet man im Huai-Kha-Kaeng-Reservat

Lebensweise

Die Bullen leben in Gruppen zusammen und werden  zeitweilig zu Einzelgängern, die sich aber zur Paarung einer Herde anschließen. Die dominante Kuh behält aber auch während dieser Zeit die Führung der Herde inne und jagt nach dem Ende der Paarungszeit die Bullen davon.
Alte paarungsunfähige Bullen verbringen die Zeit bis zu ihrem Tod als Einzelgänger. Meistens entfernen sie sich freiwillig, werden aber auch hin und wieder von einem jüngeren Bullen vertrieben.
Die Tiere leben in offenen Feuchtgebiete, Sumpfwäldern und dicht bewachsenen Flusstälern. Zum Schutz vor Insekten und zur Abkühlung befinden sie sich gerne und oft im Wasser oder im Schlamm.
Nach einem Schlammbad ist die Haut von einer so dichten Schlammschicht bedeckt, dass kein blutsaugendes Insekt sie durchdringen kann.

 

Wilde Wasserbüffel, Nahrung

Die Nahrung der Wasserbüffel besteht in erster Linie aus Gräsern, daneben aber auch aus zahlreichen Arten von Ufervegetationen.
 

Fortpflanzung, Jungtiere

Ihre Geschlechtsreife erreichen die Tiere im Alter von zwei bis drei Jahren. Eine Kuh trägt etwa alle zwei Jahre ein Junges aus.
Nach einer erfolgreichen Paarung  wird ein Kalb nach einer Tragzeit von 333 Tagen geboren und wiegt etwa 40 kg. Es wird etwa ein halbes Jahr gesäugt, ehe es selbständig grasen kann.
Die jungen Weibchen bleiben danach in der Regel bei der Herde, während die jungen  Männchen im Alter von etwa zwei Jahren aus der Herde vertrieben werden.

Feinde, Gefährdung

Neben dem Menschen sind Tiger, Warane und Krokodile die einzigen Fressfeinde des Wasserbüffels.
Tiger attackieren bevorzugt Jungtiere oder Einzelgänger, da eine geschlossene Herde in der Lage ist, die Raubkatzen zu vertreiben oder mit ihren Hörnern sogar zu töten.
Der wilde Wasserbüffel wird von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) in der Roten Liste gefährdeter Arten als "stark gefährdet" gelistet
Es ist jedoch bei den meisten Tieren extrem schwer zu bestimmen, welche Vorkommen echte Wildbüffel und welche Nachkommen verwilderter Hausbüffel sind.

IUCN
Die (International Union for Conservation of Nature and Natural Resource (IUCN) ist eine internationale Nichtregierungsorganisation. Ihre Gründung erfolgte am 8. Oktober 1948 in Fontainebleau (Frankreich) als International Union for the Protection of Nature (IUPN)
Die IUCN erstellt unter anderem die Rote Liste gefährdeter Arten und kategorisiert Schutzgebiete mittels der World Commission on Protected Areas, zudem besitzt sie einen Beobachterstatus bei der UN-Vollversammlung.
Ihren  Sitz hat sie in Gland in der Schweiz mit Niederlassungen in über 60 Ländern.

Domestizierte Wasserbüffel, Allgemeines

Die domestizierten Tiere erreichen maximal ein Gewicht von 500 kg und sind damit deutlich keiner als ihre wildlebenden Verwandten
Die Farbe der Tiere ist grau, braun oder schwarz, aber auch schwarz-weiß gescheckt und sogar weiß.
Die weit auseinander gespreizten Hufe verhelfen den Tieren in ihrem sumpfigen Lebensraum zu einem sicheren Halt.
Der Kopf der Tiere ist lang und wird nach vorne hin relativ schmal.
Männchen wie Weibchen besitzen Hörner, die entweder geradlinig zur Seite weisen oder sich halbkreisförmig nach innen erstrecken und eine Spannweite  bis zu 200 cm erreichenkönnen.
Die Lebensdauer eines domestizierten Wasserbüffels kann 30 Jahre betragen

Im Jahr 2018 gab es weltweit etwa 150 Millionen domestizierte Wasserbüffel, wovon die meisten Tiere in Indien und Pakistan leben.
Aber aufgrund der industriellen Umstellung werden die Tiere als Last- und Zugtiere zunehmend unattraktiver. Ihre Domestizierung fand in China vor ca. 4.000 Jahren und in Indien vor etwa 5.000 Jahren statt
Diese Büffel sind gegenüber Menschen friedlich, während wilde Büffel in der Regel die Flucht vor dem Menschen ergreifen.
Allerdings können die einzelgängerische alten Bullen aggressiv werden dann auch Menschen angreifen.
Es gibt in Thailand die Auffassung, dass die Tiere durch die grellen die Farben Gelb und Orange provoziert werden, daher gehen die dortigen Mönche mit ihrer auffallenden Kleidung  den Tieren möglichst aus dem Weg.

Domestizierte Wasserbüffel, Verwendung

Domestizierte Wasserbüffel werden zum Pflügen von Reisfeldern und auch als Zug- und Lasttiere verwendet. Ihre Milch, ihr Fleisch und ihre Haut werden als Leder ebenfalls genutzt.

Büffelmilch
Büffelmilch hat mit rund 8% einen doppelt so hohen Fettgehalt wie Kuhmilch. Ihr Cholesteringehalt von 19 mg pro 100 ml ist etwas höher als der von  Kuhmilch von 14 mg.
Außerdem ist sie länger haltbar und besitzt mehr Kalzium, Eisen, Phosphor und Vitamin A als unsere Kuhmilch. Aber in Europa spielen Milchprodukte von Büffeln bisher eine absolut untergeordnete Rolle.

Büffelfleisch
Auch ihr Fleisch spielt  in Europa bisher kaum eine Rolle, wogegen es in Asien und Nordafrika ein traditioneller und teilweise wichtiger Bestandteil der Ernährung ist.
Büffelfleisch enthält in 100 g u.a. rund 25 g Proteine, 1,5 g Fett, 2 g Eisen. Zudem enthalten 100 g rund 110 Kalorien sowie 35 mg Cholesterin
 

Büffel in Deutschland
In Deutschland gibt es inzwischen einige Landwirde bzw. Rinderzüchter, auf denen Wasserbüffel gezüchtet werden. Anfang 2018 lebten in Deutschland  etwa 2.500 Tiere.




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