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Hängende Gärten von Babylon
Die Hängenden Gärten von Babylon, auch als hängende Gärten der Semiramis bezeichnet, gehören zu den Sieben Weltwundern, von denen aber nur noch die Pyramiden von Gizeh erhalten geblieben sind.
Semiramis war die Ehefrau eines Sohns des assyrischen Königs Salmanassar III. (858-824 v. Chr.), der König von Babylon wurde. Nach dem Tod ihres Mannes regierte sie das Land selber etwa vier Jahre als Königin.
Das damalige Babylon lag am Euphrat etwa an der Stelle, wo sich die heutige irakische Stadt Babylon befindet.
Aus Liebe zu seiner Frau und um die Illusion einer blumenbestandenen Hügellandschaft auferstehen zu lassen, soll der König um das Jahr 775 v. Chr. einen Garten bestehend aus sieben übereinander liegenden Terrassen mit einer jeweiligen Fläche von ca. 10.000 m2 bei einer jeweiligen Terrassenhöhe von ca. 30 m errichtet haben.
Auf den einzelnen Terrassen ließ er exotische Bäume, Sträucher, Blumen und Kräuter anpflanzen.
Die Bewässerung erfolgte mittels eines Bewässerungssystems mit dem Wasser des Euphrat.
Die gesamte Anlage besaß das Aussehen eines hängenden Parks bzw. von hängenden Gärten. Die Mauern und Stützpfeiler des Stützbaus waren vorwiegend aus gebrannten Ziegeln erstellt.
Unter den einzelnen Terrassen haben sich wahrscheinlich Gänge befunden. Der Unterbau jeder einzelnen Terrasse bestand, von oben nach unten dargestellt, aus drei verschieden Lagen, und zwar aus einer Lage aus Rohr mit Asphalt, darunter einer doppelten Lage aus gebrannten Ziegeln, die in einer Art Gipsmörtel eingebettet waren, und als letzte Schicht waren, um ein Versickern des Wassers zu verhindern, dicke Bleiplatten angebracht. Die oberste Schicht, auf der die Pflanzen wuchsen, bestand aus einer dicken Schicht aus fruchtbarem Humus.
Es gibt allerdings ernsthafte Zweifel daran, dass die Gärten tatsächlich um diese Zeit errichtet worden sind. Man glaubt vielmehr, dass sie erst etwa um das Jahr 600 v. Chr. durch Nebukadnezar II. (604-562 v. Chr.) errichtet wurden. Zur Zeit Nebukadnezars II. ereignete sich übrigens die so genannte babylonische Gefangenschaft des Volkes Israel.
Die "Hängenden Gärten" wurden im Jahr 1899 zuerst von dem deutschen Architekten und bedeutenden Archäologen Robert Johann Koldewey (1855-1925) bei seinen Ausgrabungen in Babylon (angeblich) entdeckt.
Hinweis
Mittlerweile wird die Existenz eines derartigen Gartens jedoch in Zweifel gezogen. So glaubt der deutsche Althistoriker Kai Brodersen (geb. 1958) dass diese Gärten nie existiert haben, sondern dass ein unzugänglicher Palastgarten Nebukadnezars II. im Laufe der Jahrhunderte erst dazu gemacht worden ist. Als Beleg führt er an, dass diese Bauten bis heute nicht zufriedenstellend lokalisiert werden konnten und dass man glaubte, dass sich in dem Garten Bewässerungsanlagen befunden haben sollen, die aber erst nach dem Tod von Nebukadnezar II. (640- 562 v. Chr.) erfunden wurden.
Auch der österreichische Altorientalist Michael Jursa (geb. 1966) bezweifelt die Existenz des Gartens.
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