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Oper von Sydney
Trotz anfänglicher Skepsis und baulicher Schwierigkeiten avancierte das Opernhaus - nebst Känguru und Koalabär zum bedeutendsten Wahrzeichen Sydneys und Australiens.
Das Opernhaus erlangte jene international kulturelle Geltung, die sich die Regierung ursprünglich für die australische Opernkunst selbst gwünscht hatte.
Standort | Sydney/Australien |
---|---|
Bauzeit | 1957 - 1973 |
Architekt | Jœrn Utzon |
Besonderheiten | Wahrzeichen Sydneys und Australiens |
Nutzung | Opernhaus |
Platzkapazität | bis zu 4.700 Personen |
Adresse/Telefon | Circular Quay, Kartentelefon: |
Öffnungszeiten der Kasse | Mo-Sa: 09:00-20:30 |
Geschichte des Bauwerks
1957 schrieb die Regierung von New South Wales einen Wettbewerb für ein Opernhaus aus, welches Australien international kulturelle Geltung verschaffen sollte. Der spektakuläre Entwurf des Architekten Jœrn Oberg Utzon war bereits aussortiert worden, als einer der Juroren, kein geringerer als Eero Saarinen, Architekt des TWA- Empfangsgebäudes des New Yorker Flughafens, Utzons Entwurf wieder hervorzog und damit den Wettbewerbssieger verkündete.
Ganze 16 Jahre dauerten die Bauarbeiten am Opernhaus Sydney, Utzon schied jedoch bereits 1966 aus dem Projekt aus, da er sich weigerte, sein Werk so zu verändern, dass die ausufernden Kosten gesenkt werden konnten.
Beschreibung des Gebäudes
Auf Bennelong Point, einer spektakulär ins Hafenbecken hineinragenden, von allen Seiten der Stadt gut sichtbaren Landzunge, sollte ein Gebäudekomplex mit zwei Konzertsälen, einem Restaurant und mehreren Foyers entstehen. Utzons erster Entwurf sah einen plattformartigen Unterbau mit Werkstätten, Garderoben, Betriebsräumen und einer Pkw- Zufahrt vor, auf der sich mehrere monolithische, paraboloide Schalen unterschiedlicher Höhe erhoben - ein Entwurf, der aufgrund der diffizilen Konstruktionsberechnungen scheiterte.
Die Schalen seines zweiten Entwurfs basieren auf einem Betongerippe und wurden mit Füllwänden aus vorgefertigten Ziegelfeldern gefüllt und stabilisiert. Mit avancierten Fertigbaumethoden schuf Utzon ein Ensemble von Schalen in unterschiedlichen Höhen, welche die Segmente einer Kugel mit einem Durchmesser von 90 Metern darstellen.
Utzon verband in seinem Bauwerk eine organische Formsprache mit innovativen, derzeit populären Fertigbaumethoden. In der Staffelung der Schalensegmente entsteht der überaus dynamische Eindruck, das Gebäude würde sich erhaben aufrichten und sich dem Besucher wie eine Auster öffnen.
Damit verweist jedoch die Dramatik des Äußeren gleichzeitig auf ein kostbares Inneres, eine Perle sozusagen, auf welche die Schalen des Gebäudes dem Zuschauer den Blick nicht freigeben. In all seiner Monumentalität verführt das Opernhaus den Betrachter vor allem zum Eintritt in sein Inneres.
Nutzung, Größe
Im Inneren der Oper befinden sich mehrere Spielorte für Konzerte, Oper und Operette sowie für Theater, Musicals und Lesungen. Die größere Halle wurde konzipiert für das Symphonieorchester und um-fasste eine Platzkapazität von bis zu 3500 Personen. Die kleinere Halle bietet Platz für bis zu 1.200 Personen und für Opern- und Theatervorstellungen optimiert. Anlässlich der Olympischen Spiele im Jahr 2000 wurde das Innere der Oper mit einem Aufwand von 66 Mio. A$ neu renoviert.
Besonderheiten
Die Baukosten für das 1973 fertig gestellte Opernhaus überstiegen den dafür vorgesehenen Etat um ein Mehrfaches, wodurch es auch eine gewisse Rolle beim Sturz der damaligen Regierung des Bun-desstaates New South Wales spielte, die den Bau gefördert hatte. Utzon kehrte nach seinem Ausstieg aus dem Projekt niemals mehr nach Sydney zurück, auch nicht, um das fertige Gebäude vor Ort in Augenschein zu nehmen.
Der Architekt
Jœrn Oberg Utzon wurde am 9. April 1918 in Kopenhagen, Dänemark, geboren. Von 1937 bis 1943 studierte er an der Kunstakademie Kopenhagen und hatte mehrere Studienaufenthalte unter andrem bei Alvar Aalto. 1957 wurde er Wettbewerbssieger für den Bau der Oper in Sydney, 1964 für den Bau des Stadttheaters Zürich.
Von 1971 bis 1975 dozierte er als Gastprofessor an der Universität von Hawaii. Zwischen 1971 und 1983 entstand das von ihm konzipierte Parlamentsgebäude in Kuwait. 1978 erhielt er die Goldmedaille des Royal Institute of British Architects. 2003 erhielt er trotz der Zwistigkeiten während des Baus am Opernhaus in Sydney den Ehrendoktor der dortigen Universität. Er nahm die Ehrung an, konnte sie aber aufgrund einer Erkrankung nicht persönlich entgegen nehmen; das tat an seiner statt sein Sohn Jan. Im selben Jahr wurde Utzon für sein architektonisches Lebenswerk der Pritzker-Preis verliehen, ein Preis, der für Architekten mit dem Nobelpreis vergleichbar ist.
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