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Persische Trughornnatter, Pseudocerastes persicus
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Die Persische Trughornnatter, Pseudocerastes persicus besitzt ein relativ großes Verbreitungsgebiet und kommt in den Trocken- bzw. Halbtrockengebieten zahlreicher Länder von Kuwait oder Jordanien bis nach Indien vor.
Es gibt von der Gattung (Genius) Pseudocerastes die folgenden Arten (Species):
Pseudocerastes fieldi
Pseudocerastes persicus
Pseudocerastes urarachnoides
Von der hier vorgestellten Schlangenart gibt es keineUnterarten (Subspecies). Aber Pseudoceraste fieldi (Field's Horned Viper) wird von einigen Autoren als Unterart von Pseudocerastes persicus angesehen
Systematische Einteilung
Familie | Vipern (Viperidae) |
---|---|
Unterfamilie | Echte Vipern (Viperinae) |
Gattung | Trughornviper (Pseudocerastes) |
Art | Persische Trughornnatter (Pseudocerastes persicus) |
Ausländische Bezeichnungen:
- Englisch: Persian False Horned Viper
- Französisch:
Aussehen, Verhalten
Die Persische Trughornviper erreicht eine durchschnittliche Länge von 60 bis 70 cm und eine Maximallänge von bis zu 80 cm. Die Grundfarbe reicht von grau über gelbgrau bis zu graubraun. Auf dem Rücken haben die Tiere eine Zeichnung aus dunklen Querbalken, die allerdings auch sehr undeutlich sein können. Die Kopfoberseite kann eine dezente Sprenkelung aufweisen, von der Schläfe zieht sich ein dunkles Band über die Augen bis zum Mundwinkel. Die Bauchseite ist hell, meistens grauweiß mit einer leichten Fleckung.
Der sehr breite Kopf ist deutlich vom Rumpf abgesetzt und hat die Form eines Dreiecks oder auch die einer Lanzenspitze. Die recht kleinen Augen haben vertikale, ellipsenförmige Pupillen. Oberhalb der Augen sind kleine Hörner ausgebildet - die namensgebend für die Schlange waren - die im Gegensatz zu denen der Hornvipern - Cerastes - aus einzelnen Schuppen aufgebaut sind. Die Nasenlöcher sitzen sehr weit oben an der Schnauze des Tieres. Der Schwanz ist auffällig lachsschwarz gefärbt und wird durch auffällige Bewegungen zum Anlocken von Beutetieren benutzt. Bei ihrer Verwandten, der Pseudocerastis urarachnoides ist der Schwanz zu diesem Zweck mit seitlichen Fortsätzen versehen, um ein Insekt zu imitieren.
Das Tier ernährt sich von Echsen, Kleinsäugern und gelegentlich auch Vögeln. Die Schlange legt zur Fortpflanzung bis zu ca. 25 Eier. Die Schlange ist je nach Jahreszeit tag-, dämmerungs oder nachtaktiv. Sie gehört zu den bodenbewohnenden Schlangen.
Vorkommen
Die Persische Trughornnatter kommt in den folgenden Ländern vor:
Afghanistan | Indien |
Irak | Iran |
Israel | Jordanien |
Kuwait | Nordwest- Aserbaidjan |
Nord-Oman | Pakistan |
Saudi Arabien | Südöstliche Türkei |
Syrien | Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) |
Sie bewohnt Wüsten und Halbwüsten, also aride bzw. halbaride Regionen.
Vermeidung eines Bisses
Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Das Tier sollte nicht gereizt und auf keinen Fall sollte im Falle einer Begegnung versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. sich vorsichtig entfernen.
Das Schlafen im Freien, z.B. einem Schlafsack, kann nur als Leichtsinn angesehen werden. Es sollte dabei mindestens ein Zelt sollte benutzt werden, und zwar so, dass keine Tiere und damit auch keine Schlangen herein können. Beim Übernachten in Hütten, Wohnmobilen u.ä. stets die Türen geschlossen halten.
Art des Giftes
Das Gift der Schlange beinhaltet vor allem die Blutgerinnung beeinflussende Anteile. Es sind nur wenig Bissunfäller dokumentiert worden, bei denen es nur zu Lokalsymptomen kam. Trotzdem ist bei einem Biss unter Umständen mit der gesamten bei Viperiiden üblichen "Palette" von Auswirkungen zu rechnen, speziell mit Veränderungen der Blutgerinnung.
Folgen eines Bisses, Verhalten der Person
Die Symptome nach einem Vollbiss dieser Schlange sind lokale Schmerzen, Schwellungen und Ödeme in der Bissumgebung. Es gibt nur relativ wenige Berichte über Opfer dieser Schlange, bei denen aber praktisch nur lokale Symptome beobachtet wurden. Obwohl nicht mit einem tödlichen Ausgang zu rechnen ist, können die lokalen Schäden dennoch beträchtlich sein.
Erste Hilfe
Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Bequemlichkeit halber hier nochmals abgedruckt:
- unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
- die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
- sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
- die Schlange möglichst eindeutig identifizieren
- die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser, Säften o.ä und nicht als Alkohol, Cola oder Kaffee.
- alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt.
- sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung erhalten bzw. verlängert werden.
- das Aussaugen Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
Neben diesen allgemeinen Maßnahmen ist bei einem Biss vom Anlegen eines Immobilisierungs -Druckverbandes dringend abzuraten.
Gegenserum (Antiserum)
Es gibt sowohl ein monovalente wie ein polyvalente Gegenserum. Die Gabe eines Antiserums ist stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verbunden. Daher ist dessen Anwendung stets im Einzelfall genau abzuwägen und sollte nur durch einen erfahrenen Arzt in einem entsprechenden Zentrum erfolgen.
Prognose
Ohne Behandlung gelten Todesfälle als eher unwahrscheinlich. Aber lokal im Bereich der Bissstelle ist durchaus mit behandlungsbedürftigen Schäden zu rechnen.
Zusammenarbeit
Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen:
Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270
Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at
Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Kompetente Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:
Giftnotruf-Zentralen in Deutschland
Giftnotruf-Zentralen in Österreich und der Schweiz
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