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Grüne Mamba, Dendroaspis viridis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen, Lebensraum
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Gifts
  7. Folgen eines Bisses
  8. Erste Hilfe
  9. Gegenserum (Antiserum)
  10. Prognose
  11. Zusammenarbeit
  12. Giftnotruf-Zentralen

Allgemeines

Grüne Mamba © goruma (Jürgen Hergert, Schlangenfarm Schladen)

Die grüne Mamba ist ein sehr nervöses und schnell erregbares Tier, das sehr schnell zubeißen kann.

Es gibt die folgenden Arten grüner Mambas: 

Gewöhnliche Mamba (Dendroaspis angusticeps)
im Englischen als Common Green Mamba bzw. Eastern Green Mamba bezeichnet
 
Jamesons Mamba (Dendroaspis jamrsoni)
 
Grüne Mamba (Dendroaspis viridis).
 
Die Mambas  gehören mit zu den gefährlichsten Schlangen in Afrika.
Die Übersetzung des Begriffs Dendroaspis ins Deutsche bedeutet übrigens "Baumschlange"!

Systematische Einteilung

Familie Giftnattern (Elapidae)
Gattung  Mambas (Dendroaspis)
Art Grüne Mamba (Dendroaspis viridis)


 Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Green Mamba
  • Französisch: Mamba Verte

Aussehen, Verhalten

Diese Schlange erreicht eine Länge von ca. 1,50 bis ca. 2,70 m. Wie der Name sagt, ist ihr Körper auffallend hell-grün oder auch gelblich gefärbt. Die Schuppenzwischenräume sowie die Schuppenränder können mehr oder weniger schwarz gefärbt sein. Sie lebt auf Bäumen und in Büschen. Ihre Bisse erfolgen daher meist im Gesicht oder dem Nackenbereich. In der Regel ist diese Schlange aber weniger aggressiv und zieht sich in der Regel bei der Annäherung von Menschen meist zurück. Wenn sie aber zubeißt, dann allerdings so schnell, dass ein Ausweichen kaum möglich ist. 
Sofern sich das Tier bedroht fühlt, bewegt sie den Kopf hin und her und züngelt wie in Zeitlupe.
Die Schlange ernährt sich von Nagern (Ratten, Mäuse) sowie von Vögeln und auf Bäumen lebenden Eidechsen. Sie legt zur Fortpflanzung bis zu ca. 15 Eier.

Vorkommen, Lebensraum

Vorkommen
Die grüne Mamba kommt in West-Afrika - sowie in der Zentral Afrikanischen Republik vor - Lebensräume
und dort in den folgenden Ländern:
- Benin
- Elfenbeinküste
- Gambia
- Ghana
- Guinea
- Guinea Bissau
Liberia
- Nigeria (im äußersten Westen)
- Senegal
- Sierra Leone
- Togo
 
Lebensräume
Ihre Lebensräume sind tropische Regenwälder und dabei gern in der Nähe von Flüssen. Sie hält sich, wie erwähnt, gern auf Büschen und Bäumen auf.

Vermeidung eines Bisses

In Gebieten, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte sich besonders vorsichtig und aufmerksam bewegt werden. Die Schlange ist tagaktiv!
Da die Giftzähne der Grünen Mamba nur eine Länge bis zu ca. 6 mm besitzen, schützt das Tragen eines
Tropenhelms oder eines breitkrempigen Hutes nicht nur vor der Sonne sondern auch ein wenig auch vor einem Biss dieser Schlange. 
Das Tier sollte nicht gereizt und auf keinen Fall sollte im Falle einer Begegnung gar versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten. Bei einer Begegnung auf Abstand bleiben bzw. sich sofort vorsichtig entfernen. Sofern das Tier jedoch zustößt, geschieht das so schnell, dass kaum Zeit zum Ausweichen bleibt.
Das Schlafen im Freien, z.B. einem Schlafsack, kann nur als grober Leichtsinn angesehen werden. Es sollte dabei mindestens Zelt sollte benutzt werden, und zwar so, dass keine Tiere und damit auch keine Schlangen herein können. Beim Übernachten in Hütten, Wohnmobilen u.ä. stets die Türen geschlossen halten, auch wenn die Luft stickig sein sollte. 

Art des Giftes

Ihr Gift ist eines der stärksten Gifte, die bei Landschlangen vorkommen, allerdings etwas weniger giftig als das der Schwarzen Mamba. Der Hauptanteil des Giftes ist ein Nervengift (Neurotoxin). Weiterhin sind in dem Gift sog. Kardio- und Zytotoxine, also Gifte die auf den Herzmuskel und andere Zellen toxisch wirken. Ein weiteres Gift blockiert die Kaliumkanäle in den Zellmembranen. Das hat neben zahlreichen anderen Wirkungen auch eine Störung der elektrischen Reizausbreitung im Herzen zur Folge - mit der Gefahr von Herzrhythmusstörungen. Etwa 10 bis 20 mg des Giftes sind für den Menschen tödlich.

Folgen eines Bisses

Die ersten Symptome nach einem Vollbiss dieser Schlange sind Störungen der Bewegung des Augenlids, Augenlähmungen, Sprach- und Schluckbeschwerden, beginnende sonstige Lähmungen, bis hin zu Atemlähmungen. Mit plötzlich auftretenden Herzproblemen ist ebenfalls zu rechnen. An der Bissstelle zeigen sich allerdings keine oder nur geringfügige Symptome, wie Schmerzen, Schwellungen oder Ödeme. 
Die Zeit, nach der mit den ersten Symptomen zu rechnen ist, hängt stark von dem Gewebe ab, in die das Gift injiziert wurde - Fettgewebe, Muskelgewebe, Bindegewebe oder direkt in die Blutbahn.
Im ungünstigsten Fall zeigen sich die ersten Symptome bereits nach wenigen Minuten - u.a. in Form von Taubheitsgefühlen an den Lippen oder herabhängenden Augenlidern (Ptosis), die sehr schnell von Lähmungen der Skelettmuskulatur gefolgt werden.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Bequemlichkeit halber hier nochmals abgedruckt.
Aber eines gilt hier ganz besonders: Es muss schnellstmöglich professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden - und zwar innerhalb von 20-30 Min. Ansonsten sinken die Überlebenschancen rapide!

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange möglichst identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle oder, bei neurotoxischen Vergiftungen, Lähmungen oder auch eine Augenstarre.
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser oder Säften und nicht als Alkohol, Cola oder Kaffee.
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt.
  • sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung erhalten bzw. verlängert werden.
  • das Aussaugen, Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen

Neben diesen allgemeinen Maßnahmen empfiehlt sich bei einem Biss dieser Schlange das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes. Näheres dazu siehe unter Giftschlangen.

Gegenserum (Antiserum)

Es gibt diverse polyvalente Gegenseren. Unter polyvalenten Seren versteht man Antiseren, die gegen eine Reihe verschiedener Schlangen wirksam sind, während monovalente nur gegen eine bestimmte Art oder Unterart wirken und daher in der Regel wirksamer als die polyvalenten sind.
Obwohl die Gabe eines Antiserums stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verbunden ist, gibt es nach einem Mambabiss zur Injektion eines Antiserums keine Alternative. Vor allem bei längeren Expeditionen und fernab von professioneller Hilfe ist das Mitführen eines Antiserums zu empfehlen. Klugerweise lässt man sich vorher, z.B. im Heimatland über die Anwendung und die Möglichkeiten der Hilfe bei allergischen Reaktionen ausführlich informieren. Denn ohne eine derartige Hilfe stirbt die gebissene Person mit Sicherheit. Aber auch nach der Gabe des Antiserums ist mit dramatischen Folgen - wie z.B. einem Herzstillstand - zu rechnen. Gebissene Personen mussten oft wochenlang intensivmedizinisch betreut werden.

Prognose

Ohne Behandlung ist nach einem Vollbiss mit einer fast 100%tigen Wahrscheinlichkeit mit dem Tod zu rechnen. Sofern man den Biss überlebt hat, ist in der Regel später nicht mit bleibenden Schäden oder Folgeschäden zu rechnen. Aber viele gebissene Personen klagten noch viele Monate nach einem Biss über erhebliche Misshelligkeiten, die oft erst nach einem Jahr verschwanden.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen:

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kompetente Giftnotruf-Zentralen - die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland - 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland

Giftnotruf-Zentralen in Österreich und der Schweiz


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Kommentare
Lena Haiduk  (Mittwoch, 29.03.2017)
Gute Darstellung dieser tödlich giftigen Schlange. Wer in Afrika von ihr gebissen wird, ist spätestens nach wenigen Stunden tot.
Dirk Thomas  (Sonntag, 03.04.2016)
Die D.viridis ist ein sehr beeindruckendes Tier und gehört für mich persönlich zu den schönsten Schlangenarten, aber leider ist das auf dem Bild eine D.angusticeps ;-) und solche Begegnungen mit ihr gehen in der Regel glimpflich aus, man muss es schon drauf anlegen gebissen zu werden oder wirklich viel Pech haben. Solange ihr die Möglichkeit gibt zu fliehen und sie nicht bedrängt oder hecktische Bew. macht passiert da nichts. Ich selber pflege diese Art und habe sie privat auch Zuhause und vom Wesen her kann man mit ihnen auch gut am Harken arbeiten....Aber so nen Biss ist nicht ohne, ich selbst hab mitbekommen, dass bei einem gesunden Mann im Alter von Mitte 20 nach 2-3 min die Motorik versagt hat und er nach 5 min das Bewustsein verlohren hat...Das Antiserum und die Behandlung ist in Afrika sehr gut aber weit im Busch sieht es dann schlecht aus
Dr. Edmund Michel  (Donnerstag, 10.09.2015)
Ein Biss dieser Schlange ist unmittelbar lebensgefährlich. Da kann ich dem Vorposter nur zustimmen. Ohne eine intensivmedizinische Behandlung innerhalb kürzester Zeit ist mit einer fast 100-tigen Sicherheit mit dem Tod zu rechnen. Und daran, dass das in Afrika möglich ist, habe ich allergrößte Zweifel. Meine Begegnung mit dem beeindruckenden Tier verlief glücklicherweise glimpflich.


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