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Gefleckte Klapperschlange, Crotalus mitchellii

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Gifts
  7. Folgen eines Bisses
  8. Gegenserum (Antiserum)
  9. Erste Hilfe
  10. Prognose
  11. Interessanter Hinweis
  12. Zusammenarbeit
  13. Giftnotruf-Zentralen

Allgemeines

Gefleckte Klapperschlange © goruma ( V.Koppenwallner)

Die gefleckte Klapperschlange wird auch als gesprenkelte Klapperschlange bezeichnet Es gibt insgesamt 43 verschiedene Arten von Klapperschlangen, die alle nur auf dem amerikanischen Kontinent vorkommen:
Es sind dies:

Crotalus adamanteus Crotalus ornatus
Crotalus angelensis Crotalus polystictus
Crotalus aquilus Crotalus pricei
Crotalus armstrong Crotalus pusillus
Crotalus atrox Crotalus pyrrhus
Crotalus basiliscus  Crotalus ravus
Crotalus campbelli Crotalus ruber
Crotalus catalinensis  Crotalus scutulatus
Crotalus cerastes Crotalus simus
Crotalus cerberus Crotalus stejnegri
Crotalus culminatus Crotalus stephansi
Crotalus durissus Crotalus tancitarensis
Crotalus enyo Crotalus tigris
Crotalus ericsmithi Crotalus tlaloci
Crotalus horridus Crotalus totonacus
Crotalus intermedius  Crotalus transversus 
Crotalus lannomi Crotalus triseriatus
Crotalus lepidus Crotalus tzabcan
Crotalus mitchellii Crotalus vegrandis
Crotalus molossus Crotalus viridis
Crotalus morulus Crotalus willardi
Crotalus oreganus  

Die gefleckte Klapperschlange (Crotalus mitchellii) kommt im Südwesten der USA und im Norden Mexikos vor.
Es gibt von dieser Schlangenart keine Unterarten.

Sytematische Einteilung

Familie Vipern (Vipiridae)
Unterfamilie  Grubenottern ()
Gattung Klapperschlangen (Crotalus)
Art Gefleckte Klapperschlangen (Crotalus mitchellii)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Speckled rattlesnake
  • Französisch:
  • Spanisch:

Aussehen, Verhalten

Diese Klapperschlange erreicht eine Länge zwischen 90 bis 110 cm. 
Ihre Färbung ist sehr variabel und reicht von weiß, grau, braun, grau bis hin zu einem rosa Grundton. Sie besitzt eine unregelmäßige kleine hellere und dunklere Farbtupfer, die wie von einem Salz und Pfefferstreuer stammend wirken.
Sie bringt zwischen 4 bis 10 Jungtiere zur Welt - sie ist also, wie alle Klapperschlangen lebendgebärend. In Abhängigkeit von der Region und der Jahreszeit ist das Tier tag-, nacht- und dämmerungsaktiv.
Sie ernährt sich von Kleinsäugern, Eidechsen.

Vorkommen

Diese Schlange kommt im Südwesten der USA vor, und zwar in den folgenden Bundesstaaten:

  • Süd-Kalifornien
  • West- Arizona
  • Utah
  • Südlichstes Nevada
  • Mexiko - von der kalifornischen Grenze bis in den Süden de Baja California

Sie lebt in der Umgebung von Kakteen, Dornbüschen u.ä. und dort auf steinigen bzw. felsigen Hügeln - in Ebenen findet man sie eher selten. Sie ist ein typischer Bewohner  von felsigen Wüsten und Halbwüsten mit trockener Vegation, außerdem von ariden - also trockenen - Hochebenen, wo sie in Höhen bis zu ca. 2.500 m gefunden wird.

Vermeidung eines Bisses

Gebiete, in denen diese Schlange vorkommen kann, sollte möglichst nur mit festem und hohem Schuhwerk begangen werden. Nicht in Felsspalten u.ä. fassen und nicht ohne besondere Vorsicht in Gebüsche, Sträucher o.ä. greifen. Sowie man das typische Raseln vernimmt, sofort stehen bleiben, den Aufenthaltsort der Schlange  bestimmen und sich langsam rückwärts gehend entfernen.
Das Tier sollte nicht gereizt werden, und auf keinen Fall sollte versucht werden, es zu fangen oder gar zu töten.
Wichtig ist dabei zu wissen, dass die Distanz auf der diese Schlange zustoßen kann, etwa die Hälfte ihrer Größe beträgt. In einer Entfernung ab etwa 2 m besteht daher keine Gefahr, gebissen zu werden.

Art des Giftes

Bei dem Gift dieser Schlange handelt es sich um ein Mischgift betehend aus das Gewebe zerstörenden Anteilen (Proteasen) sowie das Blut (Gerinnung) beeinflussende Anteile. Nervengifte kommen in Abhängigkeit von der Region in der die Schlange lebt in verschiedener Konzentration vor.

Folgen eines Bisses

Das Gift dieser Schlange ist so giftig, dass jeder Biss als eine sehr gefährliche Situation für die betroffene Person anzusehen ist. Daher ist unter allen Umständen so schnell wie möglich nach einem Biss ein Arzt aufzusuchen.
Spätestens 4 h nach einem Biss ist erkennbar, welcher der drei folgen Schweregrade die Bissfolgen sind. Bei allen drei Schweregraden ist mit einem brennenden Schmerz, mit einer sich schnell ausbreitenden lokalen Ödembildung (Beginn nach ca. 20 Min.) und mit relativ schnell auftretenden Gewebseinblutungen zu rechnen.

  • Schweregrad 1
    Neben den genannten Folgen treten  (starke) Schwellungen und Ekchymosen im Bereich der Bissstelle auf. Ekchimosen sind kleinflächige fleckenartige Blutungen auf der Haut.
  • Schweregrad 2 
    Die Schwellungen und Ekchimosen breiten sich über die gesamte gebissene Extremität aus. Das Allgemeinbefinden ist gestört und es kommt zu Gerinnungsstörungen mit Blutungen
  • Schweregrad 3
    Bei diesem Schweregrad besteht akute Lebensgefahr. Neben den Syptomen des Schwererads 2 kommt es zu Schockzuständen, inneren und äußeren Blutungen, Verwirrtheit und Tachikardien, also Herzrasen. Weiterhin kommt es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Auch wurde ein akutes Nierenversagen beobachtet. Beim Vorhandensein von Neurotoxinen können zusätzlich Lähmungen auftreten.

Es gibt leider keine eindeutigen Statistiken, wie oft einer der drei Schweregrade jeweils nach einem Biss auftritt. Er hängt u.a. von der Menge des injizierten Gifts, dem Gewicht und der Konstitution der gebissenen Person und deren individueller Disposition ab

Gegenserum (Antiserum)

Es gibt ein Gegenserum, das aber so gut wie gar nicht bei den Nekrosen in der Umgebung der Bissstelle hilft. Es muss außerdem, wie bei jedem Gegenserum, die Gefahr beachtet werden, dass es bei der Gabe zu einer allergischen Reaktion kommen kann, bis hin zu einem anaphylaktischen Schock, der ohne Behandlung tödlich endet. Daher sollte die Anwendung eines Antiseums nur von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange identifizieren
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser und nicht als Alkohol, Cola oder Kaffee
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • das Aussaugen, Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
  • auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen
  • Die Anwendung von Schlangensteinen soll durchaus sinnvoll sein. Schlangensteine bestehen aus Tierknochen, die über einem offenen Feuer "geröstet" wurden.

Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange nicht empfehlenswert.

Prognose

Ohne Behandlung kann es bei der Injektion einer größeren Menge Giftes zu Komplikationen und sogar zum Tod kommen. Wegen des Untergangs von Gewebe ist mit dauerhaften Narben in der Umgebung der Bissstelle zu rechnen. Aber es gibt auch relativ glpmpfliche Verläufe, wie der folgende Fall zeigt.

Persönliches Erlebnis
Herr Zürcher von der Schlangenfarm in Kärnten wurde von dieser Schlange in die rechte Hand gebissen. Er klagte über starke Schmerzen, außerdem begann bald nach dem Biss sein gebissener Arm gewaltig anzuschwellen und zeigte nekrotische Bereiche. Er suchte einen Arzt auf, der aber nur einige symptomatische Maßnahmen ergriff. Ein Antiserum wurde nicht verabreicht. Es kamm zu keinen Allgemeinsymptomen. Im Laufe der folgenden Wochen gingen die Schwellungen und Ödeme am Arm allmählich zurück. Es sind praktisch keine Narben oder sonstige Nachwirkungen zu sehen.
Dieser Verlauf bei Herrn Zürcher soll vor allem helfen, dass Menschen nach einem Biss von dieser Schlange nicht in Hysterie oder Verzweiflung fallen, sondern dass sie sehen, dass es durchaus gute Überlebungschancen gibt..

Interessanter Hinweis

Die beiden Zieselarten (Erdhörnchen) - und zwar das Kalifornische Ziesel sowie das Felsenziesel (Spermophilus beecheyi, Spermophilus variegatus) - zerkauen Reste der von einer Klapperschlange abgestoßenen Haut und lecken sich danach ausgiebig das Fell.
Mitunter wälzen sie sich auch an Stellen, an denen zuvor eine Klapperschlange gelegen hatte. Damit wird vorgegaukelt, dass sie in dem Ziesel eine Artgenossin vor sich hat oder dass sie glaubt, dass in dem  betreffenden Zieselbau bereits eine andere Schlange Unterschlupf gefunden hat.
Zudem scheinen die Ziesel im Laufe der Zeit eine gewisse Resistenz gegenüber dem Gift der Klapperschlangen entwickelt zu haben.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit einer sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen. Hier wurde auch die obige Abbildung erstellt.
Der Reptilienzoo (Schlangenfarm) - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen.
Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen. Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kompetente Giftnotruf-Zentralen, die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland, 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland

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