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Gehörnte Puffotter, Bitis caudalis

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Gifts
  7. Folgen eines Bisses
  8. Gegenserum (Antiserum)
  9. Erste Hilfe
  10. Prognose
  11. Zusammenarbeit

Allgemeines

Diese Schlange gehört zur Gattung der Puffottern - von der es insgesamt 17 Arten gibt. Einige davon sind beispielsweise die gewöhnliche Puffotter, die Zwergpuffotter oder die Gabunviper. 
Neben der hier dargestellten Schlange die anderen 16 Arten:

Bitis albanica
Bitis arietans
Bitis armata
Bitis atropos
Bitis caudalis
Bitis cornuta
Bitis gabonica
Bitis heraldica
Bitis inornata
Bitis parviocula
Bitis peringueyi
Bitis rhinoceris
Bitis rubida
Bitis schneideri
Bitis worthingtoni
Bitis xeropaga

Systematische Einteilung

Familie Viper (Viperidae)
Gattung Puffotter (Bitis)
Art Gehörnte Puffotter (Bitis caudalis)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch:  Horned adder
  • Französisch:

Aussehen, Verhalten

Die Schlange besitzt eine Länge von maximal ca. 0,6 m. Ihre grundfärbung ist grau, hellbraun, gelbbraun bis dunkelbraun. oder auch schwarz-grau. Ihre Zeichnungen sind sehr variabel und können aus Reihen von Rücken- und Seitenflecken unterschiedlicher Intensität und Farbe bestehen. Es gibt sowohl sehr farbenprächtige und kontrastreiche Tiere als auch solche, deren diffuse Fleckenzeichnung sich kaum von der Grundfarbe abhebt. Ihr Kopf setzt sich vom Körper ab und besitzt eine dreieckige Form. Das Tier besitzt sehr auffällige hornartige Fortsätze über den Augen. Sie lebt in ariden sandigen Gebieten und Trockensavannen - im südlichen Teil Afrikas. Sie gilt als nicht angriffslustig und ist nachtaktiv. Die Schlange ist lebend gebärend und ernährt sich von Echsen, wirbellosen Tieren (z.B. Käfer) und gelegentlich von Kleinsäugern.

Vorkommen

Die Schlange kommt in den folgenden Ländern vor:

Botswana
Namibia
Republik Südafrika
Simbabwe
Südangola
Südsambia

Vermeidung eines Bisses

Da sich die Schlange tagsüber meist gut getarnt versteckt hält ,sollte man beim Betreten gefährdeter Gebiete besondere Vorsicht walten lassen. Das Mitführen eines längeren Stocks, mit dem man beim Laufen vor sich den Boden abtastet ist zu empfehlen. Es hat sich aber gezeigt, dass Besucher dem Tier so gut wie gar nicht begegnen.

Art des Giftes

Ihr Gift ist ein das Blut schädigendes, also ein Hämatoxin sowie ein das Gewebe schädigendes Gift. Aber auch geringere neurotoxische Anteile - so genannte Caudoxine - befindet sich in dem Gift, deren genauere Wirkung nicht belegt ist.

Folgen eines Bisses

Die ersten Symptome nach einem Vollbiss dieser Schlange sind sehr schnell Unterblutungen und Ödeme mit Blasenbildung um die Bissstelle herum.  Außerdem ein starker Schmerz.. In Abhängigkeit von der Größe derartiger Unterblutungen und Ödeme kann das zu erheblichen Gewebezerstörungen führen. Weiterhin können ausgedehnte Ödeme dem Organismus so viel Flüssigkeit entziehen, dass es zu einem so genannten hypovolunämischen Schockzustand kommen kann. 
Die stark geschädigten Hautpartien sind außerdem stark für Infektionen anfällig. Weiterhin kann sich ein Gangrän, also eine bestimmte Form einer Nekrose (Gewebsuntergang) bilden. Außerdem kann es zu Blutgerinnungsstörungen kommen. Es sind weiterhin kardiotoxische Wirkungen, wie Herzmuskelschäden und Herzrhythmusstörungen, nicht auszuschließen

Gegenserum (Antiserum)

Es gibt diverse polyvante Antiseren gegen Groß-Bitisarten, die man auch hier verwenden kann. Deren Kreuzaktivität bezüglich der von ihnen nicht abgedeckten Arten ist aber unsicher. Deren Anwendung ist deswegen nur bei schweren Vergiftungs-Fällen erforderlich und sinnvoll, nicht zuletzt deswegen, weil die Gabe eines Antiserums stets mit der Gefahr einer allergischen Reaktion bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock verbunden ist. Außerdem haben Untersuchungen gezeigt, dass lokale hämorrhagische Reaktionen mit der Folge von einem Gewebsuntergang selbst bei einer relativ schnellen und optimalen Antiserum-Therapie nicht wesentlich beeinflusst werden können. 
Die ersten Schäden an der Bissstelle zeigen sich bereits nach Minuten und sind dann in ihrem weiteren Verlauf durch die Gabe eines Antiserums, auch lokal angewandt, kaum noch aufzuhalten. Daher ist dessen Anwendung stets im Einzelfall genau abzuwägen und sollte nur durch einen erfahrenen Arzt in einem entsprechenden Zentrum erfolgen. Außerdem ist der Wundbereich wegen der Gefahr von Infektionen mit Antibiotika zu behandeln.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Bequemlichkeit halber hier nochmals abgedruckt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange möglichst eindeutig identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser, Säften und nicht als Alkohol oder Kaffee. Da es beim Biss der Nashornviper u.a. zu starken Ödemen und damit auch möglicherweise zu Veränderungen der Elektrolyte, wie Natrium oder Kalium kommt, ist die Gabe von salzigen Speisen und z.B. von Getränken in Form von Coca Cola eine sinnvolle erste Maßnahme
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • das Aussaugen oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
  • das Ausschneiden der Bisswunde verschlimmert möglicherweise die Giftwirkung und führt aufgrund der Gerinnungsstörungen zu starken Blutungen
  • auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen

Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange nicht nur nicht empfehlenswert, sondern verschlimmert die Bissfolgen nur noch.

Prognose

Selbst ohne Behandlung ist nur in Ausnahmefällen mit dem Tod zu rechnen. Auf Grund der über die Ödembildung und Unterblutungen das Gewebe zerstörerischen Potenzials des Giftes kann es hin und wieder zu bleibenden Schäden an der Umgebung der Bissstelle kommen, die dann einer chirurgischen Behandlung bedürfen.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit einer sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen.  

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Tel.: 0043 - 4275 - 23165
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen.
Er liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

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