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Kurze Stadtgeschichte

Die Anfänge

Wunsiedel liegt im Fichtelgebirge in Bayern - in einer Landschaft mit Felsgewirren, Mooren und Waldgebieten, die bis ins 12. Jahrhundert hinein wenig besiedelt war.
Das änderte sich, als die Bayernherzöge ihren Herrschaftsbereich nach Norden auszudehnen begannen und dass Frankenreich von Westen her bis an die Eger vorstieß. Die Dialektgrenze zwischen der fränkischen und der altbayerischen Mundart verläuft noch heute quer durch das Fichtelgebirge. Es entstand eine reichseigene Mark. Die Burg Wunsiedel wurde gegen Ende des 11. oder Anfang des 12. Jahrhunderts zum Schutz einer Furt und einer Wegkreuzung entlang einer Altstraße erbaut.
Im Jahr 1163 wurde die Ortschaft als Wohnsitz eines "Adelbertus de Wunsiedil" erstmals urkundlich erwähnt.

Vom 13. Jahrhundert bis heute

Zwischen etwa  1250 und 1600 – also rund 350 Jahre lang - wurde die Region durch den Eisen- u. Zinnbergbau zu einem wichtigen Bergbauort, wo auch die Erfindung und Herstellung von Weißblech herstammt.
Im Jahr 1285 erhielt Burggraf Friedrich III. von Nürnberg (1220-1297) durch König Rudolf I. von Habsburg (1218-1291) die hiesige Lehnsherrschaft. Im Jahr 1326 verlieh Burggraf Friedrich IV. (1287-1332) Wunsiedel die Stadtrechte - die 1328 durch Kaiser Ludwig
IV. den Bayern (1282-1347) bestätigt wurden.

Im Jahr 1430 verteidigte sich Wunsiedel erfolgreich gegen die Hussiten und 1462 unter Amtmann Jobst von Schirnding (1451-1482) gegen die Böhmen.
Erwähnenswert sind die Stadtbrände in den Jahren 1476, 1547, 1607, bei der auch die Burg abbrannte, die nicht wieder aufgebaut wurde und die von 1636, 1646, 1657 und vor allem 1731, als die ganze Stadt bis auf neun kleine Häuschen abbrannte..
Im Jahr 1613 wurde Wunsiedel "Hauptstadt" der sechs Ämter (Sechsämterland) - einer früheren politische Gliederung des Markgrafenschaft Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth. Das Sechsämterland umfasste folgenden Ämter:
- Hohenberg
- Kirchenlamitz
- Selb
- Thierstein
- Weißenstadt
- Wunsiedel
Die Gliederung entspricht in etwa den heutigen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Der Name des hiesigen Likörs "Sechsämtertropfen“ geht übrigens hierauf zurück.
Im Verlauf des 18. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einer  Schul- und Beamtenstadt. Hier wurde am 21. März 1763 der Schriftsteller Johann Paul Friedrich Richter geboren, der unter dem Namen Jean Paul zu seiner Zeit der am meisten gelesene Autor in Deutschland war. Erwähnenswert ist sicherlich, dass Johann Wolfgang von Goethe die Stadt im Jahr 1785 und nochmals 1820 zu naturwissenschaftlichen Studien besucht hatte.
Zwischen 1792 und 1806 gehörte die Stadt zusammen mit dem Fürstentum Bayreuth zum Königreich Preußen und wurde danach von französischen Truppen besetzt. Im Jahr 1810 kam Wunsiedel zum Königreich Bayern.

Nach dem letzten großen Stadtbrand von 1834, der etwa Zweidrittel der Stadt zerstört hatte, wurde die Stadt im Stil des Klassizismus wieder aufgebaut.
Durch die Erschließung des Felsenlabyrinths der Luisenburg im Jahr 1790 begann die Stadt Touristen anzulocken, 100 Jahre später wurden 1890 die weithin populären und bekannten Luisenburg-Festspiele begründet.
Endes des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zur Ansiedlung von Textil- u. Porzellanfabriken, was zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führte.

Im Jahr 1951 hatten die Luisenburg-Festspiele, die zum Beginn des 2.Weltkriegs ihre Tätigkeit eingestellt hatten, ihren Betrieb wieder aufgenommen.
Bei der bayerischen Landkreisgebietsreform 1972 behielt Wunsiedel den Kreissitz und seine zahlreichen Behörden.
1984 wurde die Fichtelgebirgshalle eröffnet. Ein großes Ereignis fand 1990 mit der Feier zum 100-jährigen Jubiläum der Luisenburg-Festspiele und dem 200-jährigen Jubiläum der Erschließung des Felsenlabyrinths statt.
Und 2015 wurde das 125-jährige Jubiläum der Luisenburg-Festspiele gefeiert. 

Danksagung
Für Hinweise, Ergänzungen und Korrekturen zur Geschichte der Stadt sind wir dem früheren Landrat des Landkreises Wunsiedel - Herrn Dr.  Peter Seißeer - zu Dank verpflichtet.




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