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Geschichte von Worms

Die ersten Anfänge

Die Region war bereits vor rund 7.000 Jahren besiedelt. Der älteste Name der Stadt ist keltischen Ursprungs und lautete: lautet “Borbetomagus” bzw. Borbitumagus Zwischen 27 v. Chr. bis zur 2. Hälfte 4. Jh. gehörten die Stadt und die Region zum Herrschaftsbereich der Römer.
In dieser Zeit gab es erste Anfänge christlichen Lebens. Im Jahr 496 wurden die hier ansässigen Alemannen von den Franken besiegt. Daraufhin zogen sie sich an den Oberrhein zurück während sich die Franken im südlichen Rheinhessen niederließen.

Frühes Mittelalter

Ziegelturm, Worms
Ziegelturm © goruma (Dr.Ramm)

Als frühes Mittelalter wird die Zeit vom 5. bis zum 11. Jahrhundert gerechnet
Zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert hieß die Stadt „Warmatia“ und wurde zum Bischofssitz. Die Stadt wurde zum politischen Zentrum der Franken.

Zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert ließen sich hier die Salier nieder, die hier eine befestigte Burg-Anlage errichtet hatten. Ihr Familiengrab befindet sich im Wormser Dom.
Während dieser Zeit wurde die Stadtmauer errichtet, ebenso der Dom, Paulus- und Andreasstift sowie die erste Synagoge Deutschlands.
Der jüdische Gelehrte Raschi hatte hier studiert.
Konrad der Rote (922-955), Herzog von Worms, aus der Familie der salischen Herzöge von Worms war in der Schlacht gegen die Ungarn auf dem Lechfeld am 10. August 955 gefallen und wurde in Gegenwart von König Otto I. () im Dom von Worms beigesetzt
Hildebold (940-998) von Worms erhielt im Jahr 979 von Kaiser Otto II. (955-983) die Gerichtsbarkeit sowie das Zoll- und Bannrecht. Er war zwischen 978 und 998 Bischof in der Stadt.

In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts kam es zur Gründung einer jüdischen Gemeinde in Worms.
Papst Gregor V. (972- 999), aus dem Haus der Wormser Salier wurde 996 auf Betreiben von Kaiser Otto III. (980-1002) der erste deutsche Papst.
Bischof Burchard I. von Worms (965-1025) trat um das Jahr 1000 sein Amt als Bischof in Worms an. Zu seinen Leistungen gehörten Maßnahmen zur Stadtplanung – darunter der Neubau des Domes sowie diverse Stifte und die Stadtbefestigung.
Um das Jahr 1002 ließ er die Burg der Salier abtragen und hier das St. Paulusstift errichten, das 1016 fertiggestellt worden war.
Im Jahr 1018 wurde in Anwesenheit von Kaiser Heinrich II. (972-1024) der Dom geweiht. Der zwei Jahre später eingestürzte Westchor wurde anschließend bis 1022 wieder aufgebaut.
Konrad II. (990-1039) aus dem Geschlecht der Wormser Salier wurde 1024 König und begründete nach seinem Tod die Grablege der Herrscherfamilie im Dom zu Speyer.
Am 20. August 1025 war Bischof Burchard verstorben und im Westchor des Domes beigesetzt worden.
Jakob ben David und seine Frau Rahel stifteten im Jahr 1034 ihr Vermögen zum Bau einer Synagoge, die in unmittelbarer Nähe zur heutigen Männersynagoge lag. Diese älteste Synagoge in Deutschland wurde jedoch im Verlauf des Kreuzzuges von 1095 zerstört.
Um das Jahr 1060 studierte der Rabbi Salomo ben Issak aus Troyes (1040-1105) - genannt Raschi - in Worms. Raschi gilt als einer der bedeutendsten Gelehrten der jüdischen Welt.

Hochmittelalter

Als Hochmittelalter zählt etwa die Zeit von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts.
Zwischen 1070 und 1125 förderten die salischen und später die staufischen Herrscher die wirtschaftliche und politische Rechtsstellung der Bürgerschaft, was zu einer Verringerung der Machtposition der Bischöfe geführt hatte.

Im Januar 1074 hatte König Heinrich IV. (1050-1106) den Bewohnern von Worms Zollfreiheit gewährt, da sie gegen den Widerstand des Bischofs den von der Harzburg geflohenen König die Stadttore geöffnet hatten.

Diese Urkunde ist die älteste im Original erhaltene Urkunde des Wormser Stadtarchivs. Zudem ist sie die erste Urkunde, die im deutschen Reich vom König den Bürgern einer Stadt ausgestellt worden ist.
Im November 1078 war der gesamte Rhein hier bis zum April 1077 zugefroren, so dass man ihn sogar mit Pferdefuhrwerken überqueren konnte.
Um 1076 wurde mit dem jüdischen Friedhof, der “Heilige Sand” der älteste europäische Judenfriedhof eröffnet
Unter Führung von Gottfried von Bouillon zogen französische und deutsche Ritter, auf dem ersten Kreuzzug in das Heilige Land.
Am 18. Mai 1095 erschlugen sie dabei zahlreiche Juden, plünderten ihre Häuser und zerstörten die Synagoge.

In den Jahren zwischen etwa 1150 und 1250 prägten Handel, Kirchenbauten, die fruchtbare Landschaft am Rhein und das staufische Herrschergeschlecht nachhaltig die Stadtentwicklung nachhaltig.
Bis heute bezeugen die romanischen Bauten, allen voran der Dom St. Peter, die Stifte St. Paulus, St. Martin, St. Andreas –  heute ein  Museum, die Stadtmauerreste von  einen ungewöhnlichen Aufschwung der Region mit Worms im Mittelpunkt

Die staufischen Herrscher von Friedrich I. Barbarossa (1152–1190) bis zu Friedrich II. (1212–1250) förderten – teilweise unter Begrenzung der bischöflichen Herrschaft – die wirtschaftliche und bürgerlicher Freiheitsrechte, die Friedrich I. Barbarossa  im Jahr 1184 der Bürgerschaft erteilt hatte.
Die Stadtbefestigung wurde kurz vor dem Jahr1200 nach Osten erweitert.

Worms ist auch eines der wichtigsten Schauplätze des um 1200 entstandenen Nibelungenliedes. Der Dichter hatte reale Vorgänge der Stadt in seine Darstellung eingebunden, unter anderem den Wormser Dom.

Die Stauferherrscher hatten den Schutz der für Wirtschaft wichtigen Judengemeinden, was im Jahre 1157 mittels einer Urkunde dokumentiert wurde.

Unter Kaiser Friedrich II. (1212–1250) standen die Wormser in großer Loyalität zu den Staufern, und das auch, als Friedrich II. ab 1245 durch einen päpstlichen Bann politisch in die Enge gedrängt wurde.
Die Stadt nahm nach dem Ende der staufischen Herrschaft eine wichtige Rolle bei der Gründung und Organisation des Rheinischen Städtebundes zwischen 1254 und 1256.
Die Hochzeit von Friedrich II. im Jahr 1235 im Dom zeugte von der großen Bedeutung der Stadt.

Spätmittelalter

Dom St. Peter, Worms
Dom St. Peter © goruma (Dr.Ramm)

Unter dem Spätmittelalter versteht man etwa die Zeit zwischen der Mitte des 13. Jahrhunderts bis Ende des 15. Jahrhunderts.
Im Juli 1407 schlichteten König Ruprecht und Erzbischof Johann von Mainz den Streit zwischen Bischof Matheus von Worms und der Stadt wegen der Minderung des Weinmaßes.
Zudem wurde der Weinhandel für die folgenden 27 Jahre und das Verfahren zur der Besetzung des Rates der Stadt geregelt.

Am 5. März 1429 war der Nordwestturm des Domes eingestürzt und dabei eine Kapelle und einen Teil des Bischofshofes zerstört.
Hohe Verschuldung und eine wirtschaftliche Krise führen im Wormser Umland zwischen 1431 und 1432 zu Bauernaufständen

Die Stadt erhielt am Heiligabend 1488 von Kaiser Friedrich III. (1415-1493) Privilegien, die ihre Stellung gegenüber dem Bischof gefestigt hatte.
In Worms fand vom 18. März bis zum 13. August 1495 ein Reichstag unter Kaiser Maximilian I. (1459-1519) statt, der auch als “Reichsreform-Reichstag” bezeichnet wurde, da wichtige Reformgesetze verabschiedet wurden.
Nach 1495 wurde Worms aufgrund der Beschlüsse des Reichstags Sitz des königlichen Kammergerichts.

Die "Wormser Reformation" wurde zwischen 1498 und 1499 kodifiziert und das erste gedruckte Stadtrecht entstand am 15. August 1499.

Frühe Neuzeit bis Ende 17. Jahrhundert

Während ihrer Blütezeit um das Jahr 1500 besaß die Stadt Worms neben zahlreichen Stiften und Klöstern neun Pfarreien und ca. 15 Kapellen sowie Spitäler und Klosterhöfe.
Die Stadt zählte etwa 6.000 Einwohner – darunter ca. 250 Juden. Im Jahr 1503 wurde eine Apotheke im heutigen Sinn erwähnt.
Mittels neuer Siegel wurde die Reichsfreiheit der Stadt dargestellt. Das führte u.a. dazu, dass Worms im Jahr 1505 dem Bischof das Recht auf Einsetzung von Bürgermeistern und Ratspersonen verweigerte.
Kaiser Maximilian I. (1459-1519) – der letzte Ritter – hatte der Stadt am 9. Mai 1510 das Recht verliehen, Goldmünzen zu prägen.

Weinliebhaber wird es interessieren, dass 1511 der Anbau der Rebsorte Riesling in Pfeddersheim urkundlich belegt wurde
Das älteste Geburtshilfebuch mit dem Titel ”Der schwangeren Frauen Rosengärtlein” wurde 1513 in Worms gedruckt.
Die Geistlichen der Stadt schürten im Herbst 1513 bei der Unterschicht Aufstände gegen den patrizischen Rat.

Im Frühjahr 1514 begannen die Ritter der Region unter Franz von Sickingen (1481-1523) damit, eine Fehde gegen die Stadt Worms zu führen.
Dadurch gerieten über die Zeit von rund drei Jahren der Handel und die Versorgung in Bedrängnis.
Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz (1478-1544) zwang Ende Oktober 1519 den Bischof und Stadt zu Verhandlungen, wobei die so genannte ”Pfalzgrafenrachtung” beschlossen wurde, in der die Besetzung des Rates sowie des Stadtgericht vereinbart wurde.
Am 27. Januar 1521 wurde unter Kaiser Karl V. (1500-1558) der Wormser Reichstag feierlich eröffnet. Martin Luther musste am 17. und 18. April vor dem Reichstag erscheinen.
Er soll seine Ausführungen mit den Worten ”Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen”. beendet haben
Am 26. April verließ Luther heimlich durch das Fischerpförtchen Worms und wurde zu seiner Sicherheit auf die Wartburg „entführt“

Am 8. Mai verhängt Kaiser Karl V. die Reichsacht über Luther, die als ”Wormser Edikt” am 26. Mai öffentlich gemacht worden war.
Papst Hadrian VI. (1459-1523) wandte sich Ende November 1522 über Bischof Reinhard von Rüppurr an die Bevölkerung von Worms und ließ sie ermahnen, bei dem katholischen Glauben zu bleiben und nicht die ”teuflische lutherische Lehre” anzunehmen.
Unter dem Vorwand, ein Aufstand der Bauern gegen das Kloster stehe bevor, wurden die Angehörigen des Augustiner-Chorherrenstifts Kirschgarten 1525 in die Stadt gelockt.
Daraufhin wurde das verlassene Kloster geplündert und anschließend auf Befehl des Rates der Stadt beschossen und die Mauern abgebrochen und die Steine abtransportiert.
Die Stadt Worms entmachtete während der Bauernkriegsunruhen im April und Mai 1525 den Klerus.
Das führte u.a. dazu, dass die Dekane und das Kapitel von Domstift, Paulusstift, Andreasstift, Martinsstift, Liebfrauenstift gezwungen wurden, die Pfalzgrafenrachtung als alle Verträge zum Nachteil der Stadt für ungültig zu erklären
Am 24. Juni 1525 wurden die Bauern bei Pfeddersheim durch fürstliche Truppen geschlagen, was dazu führte, dass alle Verträge zwischen der Stadt und dem Klerus gegenstandslos wurden.
Zudem mussten sich die Wormser Ratsherren Kurfürst Ludwig V. (1478-1544) von der Pfalz unterwerfen. Im Jahr 1526 wurde das Dreizehnerkolleg Teil der Stadtverfassung – es entwickelt sich in der Folgezeit zum politisch führenden Gremium.

An der Spitze des auf Lebenszeit gewählten Dreizehnerrates stand der jährlich wechselnde Stättmeister, der von diesem gewählt wurde.
Diese und weitere Regelungen hatten bis 1798 Gültigkeit. Bis 1527 war der größte Teil der Bürgerschaft einschließlich der Stadtregierung zur lutherischen Lehre übergetreten.
In Worms fand vom 25. November 1540 bis 17. Januar 1541 ein Religionsgespräch zur Überwindung der Glaubensspaltung statt, das jedoch ohne Ergebnis nach Regensburg verlegt wurde.
Am 14. März 1545 wurde Kaiser Ferdinand I. (1503-1564) von Habsburg feierlich in der Stadt empfangen.

Im November 1563 wurde vom Rat der Stadt eine Verordnung über das Verhalten der Bürger bei der Pest erlassen. Das verlassene Augustinerkloster brannte Ende Oktober 1566 mit der Kirche ab.
Am Ostermontag des Jahres 1615 kam es infolge sozialer Unruhen, begründet durch die Verschuldung der Handwerker bei den hiesigen Juden, zum Aufruhr gegen sie.
Dabei wurden sie aus der Stadt verjagt und ihre Häuser geplündert und zerstört. Zudem wurde die Synagoge teilweise zerstört.
Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz (1596-1632) sorgte im Januar 1616 dafür, dass die Juden wieder nach Worms zurückkehren konnten.
David ben Joshua Joseph Oppenheim ermöglichte1620 durch Stiftungen den Wiederaufbau der Männer- und Frauensynagoge.
Die Stadt erhielt im August 1622 unter dem Befehl von Erzherzog Leopold V. (1586-1632) – einem Bruder von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637) eine militärische Besatzung von ca. 2.400 Soldaten.
Zur Erinnerung an die Einrichtung des Dreizehnerrates der Stadt im Jahre 1526 wurde 1620 der so genannten Dreizehnerratstaler geprägt.

Zwischen 1632 und 1644 zerstörten die schwedischen Truppen die Vorstädte von Worms und brannten die gesamte Anlage des Heilig-Geist-Hospitals. Zudem hatten sie das Karmeliterkloster mit der Kirche und der St. Annakapelle niedergebrannt.
Nach der schwedischen Niederlage bei Nördlingen im Jahr 1634 zogen die Schweden ab und kaiserliche Truppen kamen in die Stadt kaiserliche Garnison in Worms einquartiert.
Im Jahr 1644 besetzten französische Truppen die Stadt.  Am 12. August 1654 wurden die Menschen durch eine Sonnenfinsternis in Schrecken versetzt

Einer Pestepidemie zwischen 1666 und 1667 fielen mehr als 1.000 Menschen zum Opfer. . Die Bevölkerung umfasste danach nur noch etwa 3.000 Menschen – darunter ungefähr 500 Juden.

Im Jahr 1688 kapitulierte die Stadt vor den Franzosen, die daraufhin die Stadt besetzten. Auf Befehl der Franzosen mussten die Wormser im Frühjahr 1689 die Stadtbefestigungen schleifen.
Am 22. Mai 1689 teilten die Franzosen mit, dass alle Einwohner innerhalb von sechs Tagen die Stadt verlassen müssen.
Viele Einwohner flüchteten sich auf die gegenüber Worms gelegene Insel Maulbeerau Danach wurden Worms, Speyer und Oppenheim durch Brandlegungen nahezu vollständig zerstört.
In Worms wurden dabei alle öffentliche Gebäude, Spitäler, Kirchen, Klöster und 965 Bürgerhäuser ein Opfer der Flammen
Johann Friedrich Seidenbender kehrte 1694 zurück nach Worms und widmet sich dem Wiederaufbau und besonders der Rückkehr der Bevölkerung.
Dennoch lebten 1695 in den Ruinen der Stadt nur rund 1.000 Menschen. Gegen Ende 1697 kehrte der regierende Dreizehnerrat aus dem Exil in Frankfurt in die Stadt zurück. 
Im Juni 1699 konnten sich die Juden wieder in der Judengasse ansiedeln. Zudem durften sie ihre zerstörte Synagoge wieder aufbauen.

18. bis Ende des 19. Jahrhunderts

Im Juli 1708 erschien das „Wormsisch Evangelisch - Lutherische Gesangbuch“
Am 1. Januar 1700 wurde am Ort der heutigen Friedrichskirche eine provisorische Holzkirche der Wormser Reformierten Gemeinde eingeweiht.
1743 kam es in der Stadt zu einer schweren Ruhrepidemie, die man auf den Genuss von schlechtem Bieres zurückführte. Das führte dazu, dass der Rat der Stadt eine Kontrolle des Bieres angeordnet hatte
Im August 1743 waren Teile des Heeres von König Georgs II. (1683-1760) von England in der Stadt einquartiert. Er hatte in Worms sein Hauptquartier errichtet
Während des Siebenjährigen Krieges (1756 - 1763) litt Worms u.a. unter Einquartierungen und Kontributionszahlungen.
Nach der verlorenen Schlacht bei Minden wurde zudem ein Militärhospital für die zurückströmenden Franzosen errichtet.
Am 31. März 1793 besetzten preußischen Truppen die Stadt einrücken nachdem die Franzosen geflohen waren. Aber bereits am 7. Januar kehrten die Franzosen nach Worms zurück.

Ein wichtiger Termin war das Jahr 1797, als Worms infolge des Friedens von Campo Formio völkerrechtlich ein Teil der französischen Republik geworden war.
Ab 1803 gab es keinen Fürstbischof mehr. Zwischen 1803 und 1810 wurden im Rahmen der Nationalgüterversteigerungen die kirchlichen Gebäude und landwirtschaftlich genutzte Flächen privatisiert. Infolge dieser Maßnahmen erhielt im April 1805 Cornelius Heyl das frühere bischöfliche Schloss.

Im Juli 1816 kam die Stadt infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses an das Großherzogtum Hessen und wurde damit eine hessische Stadt.
Am 30. Juni 1821 trat die hessische Gemeindeordnung tritt in Kraft. Die Eisenbahnverbindung Mainz-Worms der hessischen Ludwigsbahn wurde 1853 eröffnet.
Zusammen mit der bayerischen Ludwigsbahn gab es eine durchgehende Verbindung von Mainz über Worms bis Ludwigshafen.
Im Januar 1860 wurden die Straßen der Stadt erstmals durch Gaslampen beleuchtet. Am 18. April 1867 eröffnete die Hessische Ludwigsbahn die Eisenbahnverbindung Worms-Pfeddersheim-Monsheim-Alzey.
Im April 1897 wurde Worms mit dem Einmarsch des durch das 118er Regiment in die neu erbaute „Prinz-Carl-Kaserne“ zur Garnisionsstadt.
Am 1. April 1898 wurde Neuhausen eingemeindet und am 1. Oktober Pfiffligheim und Hochheim.

Vom 20. Jahrhundert bis heute

Um 1900 hatte die Stadt über 40.000 Einwohner.
Nach dem verlorenen Krieg übernahm am 8. November 1918 ein Arbeiter- und Soldatenrat die Ausübung der vollziehenden Gewalt, auf die er am 3. Dezember aber wieder verzichtet hatte
Aus den Kommunalwahlen vom 9. November 1919 gingen die Sozialdemokraten mit 40,3% und 17 Stimmen stärkste Partei hervor.
Oberbürgermeister wurde bis zu seinem Tod 1924 Heinrich Köhler (1859-1924) von der DVP.
Am 10. Januar 1929 wurde die Eichbaum-Werger-Brauerei AG gegründet In der Lederindustrie waren im Jahr 1927 rund 8.000 Personen tätig.
Am 30. Juni 1930 verließen die französischen Besatzungstruppen die Stadt Am 12. Juni 1932 hatte Adolf Hitler die Stadt besucht und im Stadion an der Alzeyer Straße vor 30.000 Menschen eine umjubelte Rede gehalten.
Mit der Wahl des NSDAP Kreisleiters Otto Schwebel (1903- 1976) am 16. August 1933 zum Oberbürgermeister (1933-1934) wurde der Stadtrat von den Nationalsozialisten übernommen.
1933 wurde das erste „Backfischfest“ - ein Volks- und Weinfest - veranstaltet.
Am 1. Januar 1939 leben noch 363 Juden in Worms - am 1. Januar 1933 waren es noch rund 1.100.

Worms wurde im Jahr 1938 kreisfreien Stadt.
Bei der Reichsprogramnacht vom 9. und 10. November 1938 wurde die Synagoge in Brand gesetzt. Dem Rabbiner Frank gelang es mit Hilfe weiterer Männer den Brand zu löschen.
Dabei wurde er aber zusammen mit weiteren jüdischen Mitbürgern verhaftet und später in das KZ Buchenwald eingeliefert.
Am 10. November wurde die Synagoge von der SA erneut in Brand gesetzt und brannte jetzt völlig aus. Am 19. März 1942 wurden 75 Juden aus Worms deportiert
 Die Orte Leiselheim, Horchheim, Herrnsheim und Weinsheim wurden am 1. April 1942 nach Worms eingemeindet.

Rund 350 englische Bomber griffen nachts am 21. Februar 1945 die Stadt an. Dabei kamen rund 240 Menschen ums Leben. Und am 18. März 1945 bombardierten US-amerikanische Bomber die Stadt.
Mit dem Einmarsch amerikanischer Verbände am 20. März 1945 in Worms hatte der Krieg hier ein Ende gefunden.
Die Stadt war zu diesem Zeitpunkt zu rund Zweidritteln zerstört. Der Lederindustrielle und liberale Politiker Ludwig Freiherr von Heyl (1886-1962) wurde von den Besatzern als Stadtältester und Vorsitzender des Stadtausschusses eingesetzt.
Sein Nachfolger als Oberbürgermeister wurde im Februar 1946 Ernst Kilb. Allmählich normalisierte sich das Leben in der Stadt, so wurde im Juni 1945 die Gasversorgung wird wieder aufgenommen und eine Not-Wasserversorgung in Betrieb genommen.

Am 10. Juli 1945 wurden die Amerikaner von französischen Truppen abgelöst. Am 30 November 1945 trat das von den Franzosen eingesetzte Gemeinderatskomitee erstmals zusammen.
Am 25. März 1946 wurde der Geheimrat Prof. Dr. Christian Eckert in sein Amt als Oberbürgermeister eingeführt.

Am 15. September 1946 fanden nach dem Krieg die ersten Wahlen zum Gemeinderat statt.
Worms kam am 30. August 1946 zum neu gegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz
Am 15. Oktober 1948 fuhr über die fertig gestellte 983 Meter lange Eisenbahnbrücke  über den Rhein der erste Zug.

Der Stadtrat hatte am 23. August 1953 beschlossen, die Wormser Bühne von einem auswärtigen Ensemble bespielen zu lassen.
Damit war die Zeit eines eigenen Wormser Stadttheaters zu Ende Am 19. Mai 1961 wurde das Kunsthaus Heylshof wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Am 3. Dezember 1961, dem ersten Tag des jüdischen Chanukkah-Festes 5722, erfolgte die Einweihung der wieder aufgebauten Synagoge.
Am 6. Juni 1969 wurden Abenheim, Heppenheim a.d. Wiese, Rheindürkheim und Ibersheim Pfeddersheim nach Worms eingemeindet

Mit der Schließung und Sprengung der letzten Lederfabrik Heyl-Liebenau im Jahr 1974 endete die Ära der Lederindustrie in Worms, deren Entwicklung 1834 begonnen hatte. 
Die Eichbaum-Brauerei AG schloss 1978 ihre Braustätte in Worms und verlegte ihren Sitz nach Mannheim. Damit endete die traditionsreiche Geschichte der Wormser Brauereien.

Am 1. September 1993 drückten rund 2.000 Menschen in Form einer Kette von der Synagoge bis zum „Heiligen Sand“ ihre Trauer und Empörung über die Schändung von 118 Grabsteinen auf dem Alten Jüdischen Friedhof aus.
Das Hauptquartier des 5. Fernmeldekommmandos (5th Signal Command) der Amerikaner wurde am 23. Juli 1996 von Worms nach Mannheim verlegt.
Am 13. April 1997 wurde zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt Worms der Oberbürgermeister direkt von der Bürgerschaft gewählt.
Die Wahl gewann mit 55,66% der Stimmen der Amtsinhaber Gernot Fischer (geb. 1937) von der SPD. Er war zwischen Dezember 1987 bis zum 30. Juni 2003 Oberbürgermeister der Stadt.
Am 1. August 1999 wurde die amerikanische Wohnsiedlung „Thomas-Jefferson-Village“ geräumt.
Am 19. November 1999 erfolgte die Grunsteinlegung für das Nibelungenmuseum.




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