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Kurze Stadtgeschichte von Wittenberge
Erwähnenswert ist, dass um 500 slawische Stämme auf das Gebiet der heutigen Prignitz eingedrungen waren, aber kaum Spuren hinterlassen hatten.
Nachdem im 10. Jahrhundert die Landschaft zwischen der Elbe und der Oder von König Heinrich I. (876-936) erobert worden war, wurde auf dem heutigen Gelände der Singer-Nähmaschinenfabrik eine Burg errichtet, die aber im Verlauf des Wendenaufstands 983 wieder zerstört wurde.
Im Zuge des Kreuzzugs gegen die Wenden, der 1147 begonnen hatte, wurde etwas weiter elbabwärts erneut eine Ortschaft gegründet, die im Jahr 1239 erstmals als Wittenberge urkundlich erwähnt wurde.
Mit der Bezeichnung Stadt wird Wittenberge in einer Urkunde von 1300 erwähnt, in der Otto Gans Herr zu Putlitz die Stadtrechte von Wittenberge anerkannt bzw. bestätigt hatte.
Dieses Jahr gilt als das offizielle Gründungsjahr der Stadt. Daher konnte im Jahr 2000 die 700-Jahrfeier Wittenberges gefeiert werden.
Aus dieser Zeit stammt der Steintorturm, der damit das älteste Bauwerk der Stadt ist. Die so genannte "Alte Burg“, der damalige Sitz des Herrschergeschlechts der Familie Gans Edle Herren zu Putlitz, stammt aus dem Jahr 1669 und ist nach der dem Steinturmtor das zweitälteste Gebäude von Wittenberge.
Im Zuge der Stein-Hardenbergschen Reformen erhielt Wittenberge 1809 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung und hatte im Jahr 1817 die feudalen Eigentümer käuflich erworben.
Bis zur Industrialisierung der Stadt u.a. durch die Inbetriebnahme der Herzschen Ölmühle im Jahr 1823 war Wittenberge eine relativ unbedeutende Fischer- und Bauernortschaft, die von der Familie Gans Edle Herren von Putlitz regiert wurde.
Salomon Herz (1791-1865 in Berlin) war ein deutsch-jüdischer Kaufmann aus Berlin und Begründer der ersten Ölhandelsgesellschaft Deutschlands. Salomon Herz hatte in Berlin mit dem Getreide- und dem Rübenölhandel begonnen und hatte dafür 1823 in Wittenberge eine Ölmühle errichten lassen.
Nach einem Brand 1856 wurde die Ölmühle sogar erweitert und modernisiert. Das Unternehmen war das erste Ölhandelshaus in Deutschland. Er hatte sich intensiv für die Fertigstellung des Wittenberger Elbehafens eingesetzt., der 1835 fertiggestellt wurde
Auch den Bau der Eisenbahn-Anschlussstrecke nach Magdeburg von 1851 ging auf seine Initiative zurück. Im Jahr 1865, kurz vor seinem Tod, hatte er die Ölmühle an seinen Sohn Wilhelm übergeben.
Das Singer-Nähmaschinenwerk in Wittenberge wurde 1904 von den Nachfahren des US-amerikanischen Industriellen Isaac Merrit Singer (1811-1875) in Wittenberge errichtet.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam es 1920 in der Umgebung der Stadt im Zug des Kappp-Putsches (13. März 1920) zu bewaffneten Kämpfen, die eine Reihe von Menschenleben gefordert hatten.
Die Nationalsozialisten hatten im August 1942 auf dem Gelände der früheren Zellstoff- und Zellulosefabrik in Wittenberge ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme (bei Hamburg) errichtet. In dem Lager waren zahlreiche Menschen zu Tode gekommen.
Der Krieg hatte auch in Wittenberge seine Spuren hinterlassen, so waren große Teile der Innenstadt Opfer von Bombenangriffen geworden. Am 3. Mai 1945 wurde die Stadt von den Sowjets eingenommen.
Danach waren zahlreiche Flüchtlinge aus den Ostgebieten hierher gekommen.
Im Zuge der Reparationsleistungen wurde das Singer Nähmaschinenwerk fast vollständig demontiert. Erst um 1951 konnte die Produktion unter der Bezeichnung Veritas wieder aufgenommen werden.
Aber nach der Wiedervereinigung wurde das Werk am 31. Januar 1992 von der damaligen Treuhand liqidiert und bis heute nicht wieder eröffnet.
Auch die Produktion in der Zellstoff- und Zellwollewerks sowie in der Ölfabrik konnte in der Rechtsform als Volkseigener Betrieb (VEB) wieder aufgenommen werden.
Nach der Wende wurden die drei Großbetriebe geschlossen und ihre Gebäude teilweise sogar abgerissen.
Das Gelände der früheren Ölmühle mit den erhaltenen und renovierten Geäuden war im Jahr 2007 von der Gesellschaft Gnesis - deren Eigner Vater und Sohn Lange sind - erworben worden.
Sie hatten hier ein Hotel mit einem Brauhaus und einer Schaubrauerei errichtet. Zudem befindet sich auf dem Gelände u.a. ein Tauchturm sowie ein Klettergarten.
Der Anleger 2 des hiesige Industriehafens Elbhafen wurde Im August 2011 wurde in Gegenwart des damaligen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck der Anleger 2 des Elbhafens eingeweit - der Anleger 1 war bereits 2009 als Flüssiggutterminal in Betrieb genommen worden.
Der hiesige Sportboothafen mit über 40 Liegepiätzen wurde im Jahr eingeweiht
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