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Valletta: Stadtgeschichte
Vorgeschichte
Hinweis:
Die gesamte Geschichte Maltas finden Sie hier >>> bei Goruma. Auf dieser Seite werden nur die für Valletta wichtigsten historischen Ereigniss dargestellt.
Nachdem der Johanniter-Orden unter seinem damaligen Großmeister Philippe de Villiers de l’Isle-Adam maltesischen Boden betreten hatte, griffen die Osmanen die Mittelmeerinseln mehrfach an, so dass sich der Orden dazu gezwungen sah, seine Festungsanlagen weiter auszubauen. In diesem Zusammenhang errichtete er auf der Halbinsel zwischen dem Grand und dem Marsamxett Harbour das Fort St. Elmo und in Birgu das Fort St. Angelo. Der Ordenssitz wurde 1532 von Mdina nach Birgu verlegt, das darauf zu Maltas wichtigster Stadt zu werden begann.
Doch die osmanischen Angriffe gingen weiter und kulminierten in der Verheerung Maltas im Jahre 1551, die - abgesehen von den befestigten Städten Mdina und Birgu - die gesamte Insel traf. Resultat der Raubzüge unf Verwüstungen war eine brutale Hungersnot, die gravierende Folgen für die Insel-Bevölkerung nach sich zog, aber auch zu einer Intensivierung des Festungsbaus durch die Malteser führte. Dieser wurde v.a. durch den seit 1557 als Großmeister amtierenden Jean de la Valette vorangetrieben. Seine Taktik ging mit spanischer und sizilianischer Hilfe auf und brachte den Osmanen erhebliche Verluste bei. Die Niederlage der Türken im Jahre 1565 war einer der bis dato größten militärischen Erfolge des zur damaligen Zeit immer mehr als Malteser-Orden bezeichneten Johanniter.
Die Gründung Vallettas
Eine positive Folge der maltesischen Bollwerkstellung gegen die Osmanen waren die anwachsenden finanziellen Zuwendungen, die der europäische Adel dem Malteserorden nun zukommen ließ. Auf deren Grundlage begann de la Valette ab dem 28. März 1566 mit einem Projekt, das der Großmeister bereits seit langer Zeit verfolgen wollte: Unter ihm sollte auf der Landzunge des Monte Sciberras unterhalb des zerstörten Forts St. Elmo eine neue Hauptstadt errichtet werden, das spätere (nach ihm benannte) Valletta. Struktur und Architektur der Reißbrettstadt waren hauptsächlich das Werk des italienischen Architekten und Festungsbaumeister Francesco Laparelli sowie des Maltesers Gerolamo Cassar, der als Laparellis Assistent (und späterer Nachfolger) Großes leistete, indem er die Fertigstellung der einzelnen Festungselemente übernahm. So wurde im Folgenden ein schachbrettartiges Straßennetz konzipiert, das hinter immens dicken Mauern mehr und mehr wuchs. Außerdem entstanden in der neuen Festungsstadt die bedeutendsten Gebäude des Malteserordens, von denen der Großmeisterpalast sicherlich eines der imposantesten geblieben ist.
Die Angst vor erneuten osmanischen Angriffen ließ das Stadtbild immer mehr Gestalt annehmen, so dass Valletta bereits am 18. März 1571 vollendet werden und am gleichen Tag Birgu in seiner Funktion als Hauptstadt ablösen konnte. Die neue Hauptstadt verfügte über eine strategisch bemerkenswerte Position, konnten doch durch sie die beiden großen Naturhäfen zu jeder Seite kontrolliert werden.
Nach dem Tode de la Valettes im Jahre 1568 trieb sein Nachfolger Pietro del Monte den Ausbau Vallettas weiter voran.
Valletta erlebt die Moderne
Das weitere Ziel der Malteser war, an der Nordflanke der Stadt ein Hafenbecken anzulegen, das wegen seiner Sicherung durch die Festungsummauerung der Ordensflotte dienen sollte. Es wurde Manderaggio genannt bzw. im Maltesischen „il-Mandraġġ“. Doch nachdem die Ausschachtung der Anlage, welche als Baumaterial den Häusern Vallettas nützen sollte, vom Orden aufgegeben worden war, verkam die Baustelle zu einer slumähnlichen Ansammlung städtischer Armut, in der Obdachlose unter schlimmsten Bedingungen dahinvegetierten. In den 1950ern wurde das Gebiet schließlich mit einer Wohnsiedlung bebaut.
Napoléon Bonapartes mächtiger Flotte gelang es, Valletta im Jahre 1798 einzunehmen, obwohl die Kapitulation des Malteserordens unter seinem damaligen Großmeister Ferdinand von Hompesch ohne nennenswerte Kampfhandlungen erreicht worden war. Der Orden fand danach Exil am Zarenhof in St. Petersburg. Kurz darauf erfolgte ein Aufstand der maltesischen Bevölkerung gegen die französischen Besatzer. Großbritannien griff nach zweijähriger Blockade ein und besetzte die Insel im Jahr 1800.
Während des Zweiten Weltkrieges hatte Valletta nicht so viel Glück wie zu Napoléons Zeiten: Deutsche und italienische Luftbombardements verwüsteten die imposante Stadt in vielen Teilen, indes ohne Zerstörung der gigantischen Befestigungsmauern. Dem maltesischen Volk, welches den Inselstaat zeitweilig mit gerade einmal drei Flugzeugen verteidigt hatte, verlieh der britische König 1942 für besondere Heldenhaftigkit das George Cross, welches seitdem die Landesflagge Maltas ziert.
Seit 1974 war Valletta die Hauptstadt der Republik Malta, die im Jahre 2004 als kleinstes EU-Land Mitglied der Europäischen Union wurde.
Wegen des enormen kulturellen und historischen Wertes wurde Valletta als eine der ersten Städte der Erde im Jahre 1980 auf die Weltkulturliste der UNESCO gesetzt.
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