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Kurzinfo
Saigon - Perle im fernen Osten
Wenn sie mit solch einem berühmten Namen wie Peter Scholl-Latour aufwarten und die Werbetrommel rühren kann, dann muss schon irgend etwas dran sein an dieser vietnamesischen Stadt, die einen immer fasziniert, aber auch gleichzeitig geängstigt hat. Die "eleganteste und kultivierteste Stadt in Asien" , zumindest in jener Region soll sie sein, so jedenfalls "besagter Scholl-Latour" in seinem Buch "Der Tod im Reisfeld: 30 Jahre Krieg in Indochina". Die Angehörigen der so genannten 68er Generation kannten Saigon nahezu ausschließlich als Kriegsbasis der Amerikaner während des Vietnamkrieges und den triumphalen Einmarsch der Vietkong und der Norvietnamesischen Befreiungsarmee. Und man erinnert sich, dass kurz darauf Saigon in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt wurde.
Ho-Chi-Minh-Stadt (HCMS) ist die größte Stadt Vietnams und ehemalige Hauptstadt Südvietnams (= Rebublik von Vietnam). In ihrer langen Geschichte wurde sie so oft umbenannt, dass es zumindest für den Außenstehenden schwer fällt, noch den Überblick zu behalten. Seit 1976 jedenfalls trägt sie den Namen von "Bac Ho", von "Onkel Ho", dem früheren Präsidenten Nordvietnams. Doch im Ausland kennt man sie noch immer unter ihrem alten Namen. Auch in Vietnam selbst ist "Sài Gòn" in Gebrauch, schon allein deshalb, um nicht dauernd den vollen vietnamesischen Namen "Thành Phố Hồ Chí Minh" aussprechen zu müssen. Offiziell aber ist Saigon nur die Bezeichnung für den ersten Bezirk der Stadt.
Ho-Chi-Minh-Stadt (HCMS) hatte bereits viele Reputationen - schlechte und gute. Unter der französischen Kolonialherrschaft waren beispielsweise viele wundervolle Beispiele europäisch-französischer Architektur entstanden, an denen sogar solch berühmte Namen wie Gustave Eiffel beteiligt waren. Die Hauptstadt von Französisch-Indochina war übersät mit Cafés und teuren Boutiquen, die den Bedürfnissen der Europäer zur Verfügung standen. Irgendwie muss Saigon schon sehr französisiert gewesen sein, wenn sogar der englische Schriftsteller Somerset Maugham Saigon, das er in den 1930er Jahren besuchte, mit einer kleinen südfranzösischen Provinzstadt verglich. Chic und modern war Saigon, was noch immer Begriffe wie "Saigon-Mode" oder "Saigon-Stil" andeuten.
Nach einer langen verruchten Phase, in der man Saigon mit Prostitution, Verfall, Krieg und Grauen verband, wird der Besucher heute auf eine Stadt treffen, die auf jeden Fall im Gegensatz zu Hanoi) steht. Man kann nicht beide Städte lieben, sondern wird sich freiwillig entscheiden und die beiden Städte bei sich einordnen müssen. Die lebendige Ruhe und Beschaulichkeit der vietnamesischen Hauptstadt stehen der oft anstrengenden, coolen, lasziv lächelnden und teilweise unmöglichen Ho-Chi-Minh-Stadt gegenüber. Nervende Verkäufer, bettelnde Kinder, Chaos, Radau und Promiskuität treffen mit Universitäten, Theatern, Museen oder prächtigen Straßen und großzügigen Plätzen zusammen. Das Saigon von heute, also die HCMS, verweist noch immer auf die französisch-koloniale Herrschaft von einst, bietet aber neben weitläufigen eleganten Boulevards und Parks das ausgelassene Treiben einer selbstbewussten vietnamesischen Bevölkerung mit der nötigen Leichtigkeit im Leben.
Ähnlich wie Hanoi lockt auch HCMS die Besucher nicht unbedingt mit ihren Sehenswürdigkeiten an, obwohl sie diesbezüglich viel zu bieten hat wie bspw. den (zugegeben etwas gewöhnungsbedürftigen) Wiedervereinigungspalast, das wundervolle Rathaus, die imposante Notre Dame oder das Postamt mit der riesigen Schalterhalle. Vielmehr sind es die Gegensätze, die einen zwingen, näher zu treten und sie zu lieben. Die Stadt ist komisch, schrill, schön, erschreckend und voll. Sie ist immer laut, lässt niemals los und zwingt permanent zum Mitmachen.
Sie ist einfach ... sehr besonders.
Hinweis
Informationen, die für das gesamte Land gelten, z.B. zu Währung, Einreisebestimmungen, Gesundheitsfragen u.ä., finden Sie unter Vietnam.
Name in der Landessprache | Thành Phố Hồ Chí Minh |
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Name auf Deutsch | Ho-Chi-Minh-Stadt (HCMS) früher Saigon |
Weitere Namen | Sài Gòn (früherer Name; teilweise noch benutzt) Ho-Chi-Minh-City TP. HCM oder T.P HCMC (vietnam. Abkürzungen) HCM City oder HCMC (= engl. Abkürzungen) Prey Nokor (= alter Gründnungsname) |
Staat | Vietnam |
Wahrzeichen der Stadt | Rathaus Notre Dame Wiedervereinigungspalast |
Lage | HCMS liegt im Süden von Vietnam am Saigon-Fluss und nördlich vom Mekong-Delta. Die Stadt ist etwa 1.730 von dr Hauptstadt Hanoi entfernt. |
Region | Südostasien (in der Nähe des Mekong-Deltas) |
Funktion der Stadt | Größte Stadt und wichtigster Industriestandort Vietnams Bedeutendes Kulturzentrum des Landes |
Fläche | 2.100 km² |
Einwohnerzahl | 5.100.000 [in der eigentlichen Stadt] 6.100.000 [im gesamten Verwaltungsgebiet] |
Ethnien | Viet (Kinh) und Hoa Daneben noch Minderheiten wie Khmer, Cham, Nung und Rhade |
Sprachen | Vietnamesisch Englisch und zum Teil Französisch werden ausreichend verstanden. |
Religionen | Buddhismus, Katholizismus u.a. |
Landeswährung | Đồng (1 Đồng = 10 Hào und = 100 Xu) |
Gewässer | Saigon-Fluss Mekong (Mê Kông) Dong Nai Fluss Südchinesisches Meer (60 Km entfernt) |
Homepage | www.hochiminhcity.gov.vn |
Touristenzentrum |
Vietnam National Administration of Tourism |
Telefonvorwahl mit Länderkennung | 0084 - (0)8 -Teilnehmernummer |
Zeitunterschied zur MEZ | + 6 h |
Netzspannung, Frequenz | 220 V und 50 Hertz |
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