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München: Stadtgeschichte
Die Siedlung Munichen (Name wahrscheinlich abgeleitet von: "bei den Mönchen"; das Kloster Schäftlarn lag ganz in der Nähe) wurde am 14. Juni 1158 durch den damaligen Herzog von Sachsen, den Welfen Heinrich den Löwen (vermutlich: 1129-1195), gegründet. München wurde 1175 zur eigenständigen Stadt ernannt, und man errichtete die erste Befestigungsanlage. 1240 ging die Stadt in den Besitz des Hauses Wittelsbach über, nachdem sie zuvor dem Freisinger Bischof unterstanden hatte. Das Herzogtum Bayern wurde bald darauf, im Jahre 1255, unter den Brüdern Heinrich und Ludwig aufgeteilt; fortan war München die Residenzstadt des Teilherzogtums. Unter Kaiser Ludwig dem Bayern wurde München 1328 sogar zur kaiserlichen Residenzstadt.
Im Jahre 1453 wurde unter Herzog Albrecht IV. das erste Reinheitsgebot für Bier erlassen, welches noch heute als so genannter Preu-Aid (Bräu-Eid) von allen Münchner Bierbrauern erneuert wird. 1468 begann unter Leitung des Bauherren Jörg von Halsbach der Bau der Frauenkirche, die schon 1494 eingeweiht werden konnte. Sie wurde allerdings noch lange erweitert, die charakteristischen Kuppeln erhielt sie erst im Jahr 1525.
1506 wurde München zur alleinigen Hauptstadt des Herzogtums Bayern, nachdem infolge der Landshuter Erbfolgekriege Kaiser Maximilian I. (1459-1519) in seinem Kölner Spruch die Untergliederung Bayerns in Teilherzogtümer beendet hatte.
1555 verbot Albrecht V. den Protestantismus, nachdem schon viele Protestanten aufgrund von Verfolgungen während der Reformationszeit die Stadt verlassen mussten. Die Jesuiten, die wiederum 1559 nach München gerufen worden waren, erbauten zwischen 1583-90 die Michaelskirche und die Alte Akademie.
Das Hofbräuhaus am Platzl wurde 1607 durch Herzog Wilhelm V. als Weißbierbrauerei erbaut; seit 1890 ist es nur noch ein Restaurant und Gasthaus.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde München 1632 an Schweden übergeben. So konnte eine Plünderung verhindert werden; aus Dankbarkeit für das Glück, verschont worden zu sein, errichtete Kurfürst Maximilian I. die Mariensäule auf dem Marienplatz. 1634 mussten die Schweden München wieder verlassen. Kurz darauf suchte eine Pest-Epidemie München heim, an der etwa ein Drittel der Bevölkerung starb.
Im Jahre 1663 begann unter Kurfürst Ferdinand Maria der Bau der Theatinerkirche und wenig später der Bau des Schlosses Nymphenburg.
Im Spanischen
Erbfolgekrieg (1701-1714: Krieg um das Erbe des letzten spanischen Habsburgers) war München bis 1714 von Österreich besetzt. Während des Österreichischen Erbfolgekrieges 30 Jahre später (1742-1744) konnte Österreich München erneut für einige Jahre einnehmen. Nach dem Krieg erholte sich die Stadt, 1753 wurde das Residenztheater fertig gestellt und 1759 die Bayerische Akademie der Wissenschaften gegründet. 1789 legte man in den Isarauen den Englischen Garten an, 1797 den Platz Stachus (nach einem Gasthaus an einer Ecke des Platzes: dem Stachus-Wirt) vor dem Karlstor.
Gegen Ende des 18. Jahrhundertes entwickelte sich München, einer Einwanderungswelle zufolge, zu einer der größten Städte Europas. Während der Säkularisation wurde auch München in einzelne Klöster aufgeteilt, nachdem Frankreich die Stadt im Jahre 1800 besetzt hatte. Schon kurze Zeit später ging Bayern ein Bündnis mit Napoléon ein. Im Jahr 1806 wurde München schließlich zur Hauptstadt des Königreiches Bayern. 1818 wurde die Stadt zum Sitz des Bayerischen Landtages und Bayern erhielt eine Verfassung. 1825-1848 wurde München unter Ludwig I. (der im Jahr 1848 nach einer Affäre mit der irischen Tänzerin Lola Montez zurücktreten musste) zur Stadt der Künste: Es entstanden die Ludwigstraße, das Siegestor, der Königsplatz und die Residenz. Auch die Ruhmeshalle, die Bavaria, die Alte Pinakothek, die Glypothek und die Feldherrenhalle stammen aus dieser Zeit. Nachdem schon Jahrhunderte zuvor Vertreibungen der jüdischen Einwohner Münchens stattgefunden hatten, wurde 1826 wieder eine Synagoge in der Westenriederstraße eingeweiht. In diesem Jahr wurde auch die Ludwig-Maximilians-Universität nach München verlegt; 1339 wurde München ans Eisenbahnnetz angeschlossen. In der darauf folgenden Regierungszeit Max II. veränderte sich das Stadtbild Münchens durch zahlreiche Bauten im Maximilianstil wie z. B. die Maximilianstraße. 1854 wurde München durch die Erste Deutsche Industrieausstellung zur Messestadt. Zu Zeiten Ludwigs II. (1864-1886) erlebte München eine musikalische Blütezeit. 1867 wurde das Neue Rathaus erbaut, 1876 fuhr bereits die erste Münchner Straßenbahn ("Tram"), auch Strom gab es in München ab 1882 durch die Verdienste des späteren Begründers des Deutschen Museums, den Ingenieur Oskar von Miller. Auch während der Regierungszeit des Prinzregenten Luitpold (1886-1912), als München einen bemerkenswerten wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung erlebte, fügten sich viele neue Gebäude in das Münchner Stadtbild ein wie zum Beispiel das Prinzregententheater. Es entstand der Jugendstil und Schwabing wurde zum Künstlerviertel der Stadt. 1900 wurde der FC Bayern München gegründet. Nachdem Oskar von Miller 1903 das Deutsche Museum gegründet hatte, begann man 1906 mit dem Bau des heutigen Museumsgebäudes auf der Museumsinsel.
Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) wurden in München zahlreiche neue Industriegebäude für den Bau von Rüstungsgütern erschaffen. Den Angriff durch französische Flugzeuge überstand München mit geringen Schäden. Der Versorgungslage verschlimmerte sich allerdings zusehends, was schließlich zum Sturz Königs Ludwigs III. als erste der deutschen Monarchien führte. Zwischen den beiden Weltkriegen fand zunächst eine Revolution statt, im Rahmen derer die Zeit des Hauses Wittelsbach endete, Kurt Eisner die bayerische Republik proklamierte und das Frauenrecht einführte. Links-revolutionäre Kräfte riefen die Münchner Räterepublik aus, die aber 1919 von der Reichswehr blutig niedergeschlagen wurde. Im Rahmen des Hitlerputsches 1923 erklärte Adolf Hitler im Bürgerbräukeller die Reichsregierung für abgesetzt, die bayerische Polizei konnte den Putsch allerdings beenden und Hitler wurde zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. 1931 wurde im Deutschen Museum die erste Fernsehsendung der Welt gezeigt.
Nach den Wahlen 1933 ergriffen die Nationalsozialisten die Macht. Heinrich Himmler wurde Polizeipräsident Münchens, viele der intellektuellen Einwohner verließen die Stadt. In Dachau wurde das erste Konzentrationslager errichtet und auf dem Königsplatz fand die Bücherverbrennung statt. 1938 wurde durch das Münchner Abkommen das Sudetenland an Deutschland abgetreten. Noch vor der Reichspogromnacht zerstörte man die Synagogen Münchens. 1939 scheiterte das Bombenattentat des Widerstandskämpfers Georg Elser auf Hitler im Bürgerbräukeller Münchens. Während des Zweiten Weltkrieges fanden 43 Deportationen von Juden aus München statt, Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst sowie andere Mitglieder der universitären Widerstandsgruppe Weiße Rose wurden 1943 in München hingerichtet.
Nach zahlreichen Luftangriffen der Alliierten auf München ab 1942 konnte die Stadt am 30. April 1945 von der US-Armee eingenommen werden. Die Stadt war zur Hälfte zerstört und die Bevölkerung von über 800.000 auf ca. 480.000 reduziert. In der Nachkriegszeit achtete man in München während des Wiederaufbaus sehr darauf, alles möglichst originalgetreu zu rekonstruieren. Der erste Bürgermeister war der von den Amerikanern eingesetzte Karl Scharnagl. Im Jahr 1949 hielt der Bayerische Landtag Einzug ins Maximilianeum.
Am 6. Februar ereignete sich ein tragischer Unfall auf dem alten Flughafen München-Riem: Bei einem Flugzeugabsturz kamen alle Mitglieder der Fußballmannschaft von Manchester United ums Leben. Zu einem weiteren Unglück kam es 1960, als ein Flugzeug den Turm der Sankt-Pauls-Kirche beschädigte und dann auf eine voll besetzte Straßenbahn stürzte.
Im Jahr 1972 fanden die XX. Olympischen Sommerspiele in München statt. Das dafür neu errichtete Olympiazentrum befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Oberwiesenfeld. Die Spiele sollten bewusst besonders heiter sein, man wollte einen Kontrapunkt zu den Propagandaspielen der Nazis von 1936 setzen. Dieses Vorhaben wurde aber durch das Attentat der Terrororganisation Schwarzer September am 5. September vereitelt. Die Terroristen überfielen Sportler aus Israel in ihrem Wohnheim in Olympischen Dorf, nahmen sie als Geiseln und wollten mit ihnen vom Flughafen Fürstenfeldbruck ins Ausland fliehen. Der von deutschen Behörden geleitete Befreiungsversuch endete in einer Katastrophe: Alle elf israelischen Geiseln, ein Polizist und fünf palästinensische Terroristen kamen ums Leben.
1974 war München einer der Austragungsorte der Fußball Weltmeisterschaft, unter anderem fand das Finale der WM im Münchner Olympiastadion statt.
Im Jahr 1992 zog der alte Flughafen München-Riem innerhalb nur einer Nacht in den neuen Münchner Franz-Josef-Strauß-Flughafen im Erdinger Moos um. 2002 wurde die Neue Pinakothek, die Pinakothek der Moderne, eröffnet. Am 30.Mai 2005 konnte das neue Fußballstadion, die Allianz Arena, eingeweiht werden. Im Juni 2006 war München erneut Austragungsort einer Fußballweltmeisterschaft: Das Eröffnungsspiel der WM fand in der Münchner Allianz Arena statt.
Am 14. Juni 2008 eröffnete Oberbürgermeister Christian Ude (geb. 1947) die Feiern zum 850-jährigen Geburtstag der Stadt. Am 14. Juni 1158 hatte, wie oben beschrieben, der damalige Herzog von Sachsen, der Welfe Heinrich der Löwen, die Siedlung Munichen gegründet.
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