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Marrakesch: Stadtgeschichte
Spricht auch die Legende von der Gründung Marakeschs im Jahre 1062 durch Yusuf ibn Taschfin, so verweisen die Quellen doch eindeutig auf den 7. Mai 1070 als Ausgangspunkt der heute so bunten und lebendigen Stadt. Der marokkanische Herrscher Abu Bakr ibn Umar verband mit seiner Neugründung das Ziel, der Almoraviden-Bewegung einen Mittelpunkt zu schenken. Nun erst kam besagter Yusuf ibn Taschfin, der Nachfolger Abu Bakrs. Wahrscheinlich wird ihm die Gründung Marrakeschs deshalb gerne zugeschrieben, weil er das heutige nördliche Marokko (sowie Andalusien) eroberte und Marrakesch als Hauptstadt seines großen Reiches erweitern und verschönern ließ. Auch sein Sohn Ali ibn Yusuf vergrößerte die Stadt erheblich und versah sie mit den Stadtmauern, die der heutige Besucher noch immer bewundern kann.
Nordmarokko fiel im 12. Jahrhundert an die Almohaden, eine religiöse Bewegung. Sie stand damals unter der Führung von Ibn Tumart und hatte sich gegen die Almoraviden gebildet. Nachdem die Almohaden unter Ibn Tumarts Nachfolger Abd el Moumen nun Nordmarokko für sich eingenommen hatten, fiel 1147 schließlich auch Marrakesch in ihre Hände. Die Architektur der Almoraviden – ob sakral oder profan – wurde als Symbol der verhassten Gegenbewegung zerstört. Statt dessen entstanden noch heute zu bestaunende Bauwerke wie etwa die majestätische Koutoubia-Moschee.
Im 13. Jahrhundert schließlich kam es in Marokko zu bürgerkriegsähnlichen Kämpfen um die Macht im Lande, aus denen die Meriniden siegreich hervorgehen konnten. Sie eroberten 1269 auch Marrakesch. Doch der siegreiche Merinide Abou Youssouff Yakoubb entzog Marrakesch die Hauptstadtfunktion und übertrug sie Fès. Fungierte Marrakesch unter den Saaditen ab 1554 auch erneut als marokkanische Hauptstadt, so verlagerte die nachfolgenden Dynastie der Alaouiten ihren Herrschersitz endgültig nach Fès, wo auch das heutige Herrscherhaus noch ihren Regierungssitz unterhält.
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