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Stadtgeschichte
Während der slawisch-deutschen Siedlungsperiode setzten im 4. Jahrhundert die großen Wanderbewegungen ein. Auf dem Gebiet des heutigen Leipzig gab es im 7. Jahrhundert zwei slawische Siedlungen: am Nordufer der Parthe und am Hang des Geländesporns. Als sich zu Beginn des 10. Jahrhunderts das politische Zentrum des ostfränkisch-deutschen Staates in die Mark Meißenverlegte und der sächsische Herzog Heinrich 919 zum König Heinrich I. (876-936) gewählt wurde, entstanden in den darauf folgenden Jahrzehnten viele militärische Stützpunkte.
Der Bischof Thietmar von Merseburg (975-1018) erwähnte im Jahre 1015 in seiner Chronik erstmals die Burg Libzi, um die sich im Laufe der Zeit eine Handwerkssiedlung bildete. Daher beging die Stadt im Jahr 2015 ihr 1000-jähriges Bestehen.
Die Verleihung der Stadtrechte fand im Jahr 1160 statt und war damit die erste im Land Meißen. Es entstand eine Stadtgemeinde und ein rascher Aufschwung vollzog sich durch Silberfunde im Erzgebirge und die Entwicklung des Geldwesens.
Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Marktsiedlung entscheidend erweitert und die Burg wurde um 1216 zu einer gegen die Stadt gerichteten Zwingburg ausgebaut. Mit Hilfe des Landgrafen Ludwig II. von Thüringen konnte die Festungsanlage 1224 zerstört werden. Zwischen 1240 und 1253 wurde die ehemalige Burg zum Dominikanerkloster. Bis ca. 1300 entstand ein planmäßig angelegtes Straßennetz auf dem Gebiet Leipzigs, das heute noch in seiner ursprünglichen Form erkennbar ist. Leipzig hatte bedeutende Vorteile für die Entwicklung zur Handels- und Messestadt, da die Stadt an der Kreuzung zweier alter Handelsstraßen (Königstraße und Reichsstraße) erbaut worden war.
Universität von Leipzig
Zusätzlich wurde schon im Jahre 1409 die Universität von Leipzig gegründet; um diese Universität herum entwickelte sich das so genannte Lateinische Viertel. Universität und Messe sind verantwortlich für Leipzigs Ansehen als Drehscheibe zwischen Ost und West.
Leipziger Disputation
Im Jahr 1519 kam es zur Leipziger Disputation zwischen dem Kirchenreformer Martin Luther (1483-1546) und dem Gegner der Reformation, Johannes Eck (1486-1543). Im Jahr 1539 wurde schließlich die Reformation in Leipzig eingeführt.
Dreißigjähriger Krieg
Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) sorgte auch in Leipzig zu einem Niedergang der Wirtschaft und die Pest forderte zahlreiche Opfer. Fünfmal wurde die inzwischen wohlhabende Messestadt belagert, viermal konnte sie erobert werden, zuletzt im Jahr 1642 durch Schweden. Nach dem Krieg war die Einwohnerzahl um ca. 6.000 auf etwa 14.000 gesunken. Doch schon wenige Jahre nach dem Krieg erlebte der Handel der Stadt eine neue Blüte, im 18. Jahrhundert wurde die Stadtentwicklung durch die Politik des Kurfürsten Friedrich August stark begünstigt, so dass Leipzig gegen Ende des 18. Jahrhunderts die bedeutendste Warenmesse Europas war und aufgrund seiner geografischen Lage zum wichtigsten Marktplatz des Kontinents wurde. Mit dem Buchdruck und der Gründung mehrerer Verlage blühten auch Kultur und Wissenschaft in Leipzig auf, fast der gesamte deutsche und ein bedeutender Teil des europäischen Buchhandels wurden über Leipzig abgewickelt.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verlor Leipzig den Festungscharakter und man errichtete stattdessen Promenadenanlagen und Gärten. Schon bald verspürte man auch die Vorboten der Industrialisierung. Im Jahr 1806, nach der Schlacht von Jena und Auerstädt, besetzte Napoleon (1769-1821) die Stadt, was die industrielle Entwicklung noch beschleunigte. Kurfürst Friedrich August III. wurde von Napoleon eingesetzter König. Im Jahr 1813 verlor Napoleon die Völkerschlacht bei Leipzig.
In den 1830er Jahren begann der Aufstieg Leipzigs zur sächsischen Industriegroßstadt, 1831 wurde die sächsische Städteordnung eingeführt. Um 1830 wurde die Handarbeit durch industrielle Massenproduktion abgelöst, ab 1865 begann der eigentliche Aufschwung der Großindustrie wie Metallverarbeitung und Maschinenbau. Im Vergleich zu anderen Städten schon recht früh, konnte 1839 zwischen Leipzig und Dresden die Eisenbahnstrecke eröffnet werden.
Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) im Jahr 1863 durch Ferdinand Lassalle in Leipzig wird von zahlreichen Historikern und Politologen als das Gründungsdatum der deutschen Arbeiterbewegung und der heutigen SPD angesehen.
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1871 erreichte Leipzig die Grenze von 100.000 Einwohnern und die alte Messe- und Handelsstadt entwickelte sich zur bedeutendsten Industriegroßstadt im mitteldeutschen Wirtschaftsraum.
Im Jahr 1900 wurde in Leipzig der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gegründet. Im Jahr 1903 wurde der VfB Leipzig erster deutscher Fußballmeister.
Während des Ersten Weltkrieges kurbelte die Rüstungsindustrie die Wirtschaft an, infolge der bald folgenden Inflation stagnierte sie allerdings wieder. Leipzig war als Folge der Industrialisierung vor dem Zweiten Weltkrieg mit 750.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Deutschlands. Während des Zweiten Weltkriegs wurden tausende Juden auch aus Leipzig in die Konzentrationslager gebracht. Bei Bombenangriffen schon ab 1943 wurde die Innenstadt Leipzigs zu 50-60% zerstört, mehr als 5.000 Menschen wurden getötet. Am 12. April 1945 fand in Leipzig ein NS-Massenmord statt, der zu den Verbrechen der Kriegsendphase zählt: 53 Häftlinge der Leipziger Gefängnisse wurden am Rande der Stadt ermordet; am nächsten Tag brachte man in der Kaserne der Stadt 32 Polizeihäftlinge um. Am 18. April desselben Jahres konnte die US-Armee Leipzig besetzen, jedoch wurde sie am 2. Juli aufgrund des 1. Londoner Zonenprotokolls von 1944 und den Ergebnissen der Konferenz von Jalta an die sowjetische Armee, in die so genannte sowjetische Besatzungszone übergeben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und durch die Zugehörigkeit zur DDR, verringerte sich die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt ganz erheblich. 1969 wurde die S-Bahn von Leipzig in Betrieb genommen.
Wiedervereinigung
Am 9. November 1989 fiel die Mauer, es war das Ende der DDR.
Am 3. Oktober 1990 trat die DDR der Bundesrepublik bei - die Teilung Deutschlands war beendet. Die wöchentlichen Leipziger Montagsdemonstrationen, die friedlich verliefen und von tausenden von Menschen besucht waren, haben daran ohne Zweifel einen wichtigen Anteil gehabt.
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Die Bedeutung Leipzigs hat bislang nicht wieder den Stellenwert von vor dem Zweiten Weltkrieg erreicht, wenn sie auch als Messe- und Universitätsstadt ein hohes Ansehen genießt. 1996 wurde das neue Messegelände der Stadt eröffnet. Im Jahr 2003 wurde Leipzig zur deutschen Bewerberstadt für die Olympischen Spiele 2012, die Bewerbung scheiterte jedoch zugunsten von London. Im Jahr 2006 gehörte Leipzig zu den Austragungsorten der Fussballweltmeisterschaft in Deutschland.
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