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Hanoi: Verkehr und Anreise

Allgemeines

Hanoi: Verkehr © goruma (Dominik Jesse)

In Hanoi herrscht - wie in ganz Vietnam - Rechtsverkehr.

Hauptverkehrsmittel in der Stadt sind Mopeds, Busse, Taxis und Fahrräder. Die Mopeds und Motorräder sind dabei das beliebteste Mittel, sich innerhalb Hanois fortzubewegen. In den schmalen Straßen und wegen des Mangels an Parkplätzen für Autos empfehlen sie sich geradezu von selbst. Abgesehen davon, sind sie im Benzinverbrauch um einiges sparsamer als Autos. Die Anzahl privater Autos in Vietnams Hauptstadt steigt dennoch rapide an, und das Verkehrsaufkommen zur Rush-Hour ist erschreckend, wenn auch faszinierend. Neben Bussen kann auch auf ein so genanntes "xe ôm" (Motortaxi) für kurze Strecken zurückgegriffen werden. Taxis empfehlen sich für längere Wege.

Wer sich mit einem gemieteten Moped dem Straßenverkehr Hanois aussetzen möchte, kann dies problemlos tun. Indes sollte man sich vor Augen halten, das Vietnam eine der weltweit höchsten Unfalltotenstatistiken aufweist. Die Fahrweise ist temperamentvoll, wahnwitzig und chaotisch. Permanentes Gehupe, enge Gassen, von Menschen bevölkerte Straßen und Wege sowie das willkürliche (Nicht-) Beachten von Verkehrsschildern und Ampeln machen Hanoi nicht für jeden Fahrer zum Paradies.

Tipp

Fußgänger können die vollen Straßen Hanois recht leicht und sicher überqueren, auch wenn man dies auf den ersten Blick nicht glauben kann. Es gibt ausreichend Fußgängerüberwege. Man sollte sehr langsam gehen, denn die Moped- und Autofahrer können einschätzen, wann sie ausweichen müssen. Plötzliche Bewegungen sind zu vermeiden.

Höchstgeschwindigkeit

In Hanoi besteht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 bis 40 km/h für Auto- und Motorradfahrer.

Alkoholpromillegrenze

In Hanoi herrscht für alle Auto- und Motorradfahrer eine Alkoholpromillegrenze von 0,5.

Sonstige Regeln

Motorräder und Mofas können einfach über Hotels oder an der Straße gemietet werden. Man braucht Verleiher gar nicht erst zu suchen: Sie finden einen meist zuerst. Von Mietwagen ist abzuraten, außerdem werden sie ohnedies meist nur mit Fahrer verliehen, weil das Unfallrisiko zu groß ist. Mofas kosten zwischen 5 und 7 US $ pro Tag.

Achtung

Beliebte Betrügereien bezüglich eines verliehenen Mofas können sein:

  • Der Verleiher behält einen Zweitschlüssel und fährt dem Mieter hinterher; gibt dieser nicht acht, wird das Moped vom Verleiher entwendet, und der ahnungslose Mieter muss den "Verlust" später ersetzen
  • Das gemietete und soeben abgestellte Mofa fährt nicht mehr. Es bietet sich ein freundlicher "Helfer" an, der es für etwas Geld wieder "repariert". Witzig ist, dass dieser "Helfer" zuvor ungesehen den Schaden selbst herbeigeführt hat

Wer selbst mit einem Auto fahren möchte, benötigt dafür einen Internationalen Führerschein. Es besteht eine Gurtanschnallpflicht auf allen Sitzen.

Um Ärger mit der Polizei oder gar den Gerichten zu vermeiden, sollte man sich strikt an die im Land geltenden Verkehrsregeln halten. Die dargestellten Höchstgeschwindigkeiten können natürlich durch Verkehrsschilder verringert oder auch erhöht werden. Es ist unabhängig von den hier gegebenen Informationen empfehlenswert, beim ADAC, dem AvD oder den Verkehrsclubs in dem betreffenden Land detaillierte Informationen einzuholen.

 

Flughäfen

Nôi Bài International Airport
Der Flughafen von Hanoi ist nicht nur der größte, sondern auch der einzige internationale von Nordvietnam. Er befindet sich im Norden der Stadt im Soc Son Distrikt, etwa 35 Kilometer außerhalb des Zentrums. Mit einem Taxi oder einem Shuttle-Service benötigt man nicht mehr als 45 bis 60 Minuten. Der Preis für ein Taxi liegt bei 10 US $, der für einen Minibus bei 32.000 VND (= Vietnam Dong) und der für den Linienbus bei 5.000 VND. Die öffentlichen Busse Nummer 7 und 17 fahren vom Flughafen ins Stadtzentrum. Shuttle-Busse zum Flughafen fahren von der gegenüber liegenden Seite zur Agentur der Vietnam Airlines (Quang Trung).
Achtung!
Die Ausreisegebühr aus Vietnam liegt zur Zeit bei 14 US $ und muss auf dem Flughafen in Bar bezahlt werden.
Tipp
Flüge kann man in fast jedem Hotel buchen, indes wird dort eine teilweise sehr heftige Service-Gebühr aufgeschlagen. Es ist meist ratsamer im Internet oder direkt am Schalter der gewünschten Airline zu buchen. Das Personal dort ist sehr hilfsbereit und spricht Englisch. Wenden kann man sich bspw. an:

Vietnam Airlines

25 Tràng Thi
Tel: 04 - 9349660
Fax: 04 - 9349620

Pacific Airlines

Tel: 04 - 9550550

 

Züge

Hanoi: Mädchen im Zug © goruma (Dominik Jesse)

Der Hauptbahnhof Hanois ist die Hanoi Train Station (früher Hang Co Station). Dort treffen täglich Züge aus dem Süden des Landes ein (inklusive Hué und Nha Trang). Der so genannte "Wiedervereinigungs-Express" (Tàu Thống Nhất) fährt die ganzen etwa 1.760 Kilometer nach Ho-Chi-Minh-Stadt oder umgekehrt, obwohl das Wort "Express" etwas euphemistisch ist. Die Fahrt dauert mindestens 35 Stunden, dafür hält der Zug an mehreren Städten entlang der Linie. Weitere Züge fahren in den Nord-Westen Vietnams, bspw. nach Sapa. Verbindungen zu China bestehen nach Kunming, Lao Cai, Nanning, Beijing etc. Züge in diese Richtungen gehen meist über Hanois Tran Quy Cap station.

Tickets für alle Ziele werden am Hauptbahnhof verkauft, können aber auch sehr leicht in Reiseagenturen oder Hotels erworben werden. Letztere berechnen indes eine saftige Service-Gebühr. Tickets sollten so früh wie möglich gekauft werden, insbesondere die beliebten Sleeper-Tickets.

Tipp

Für längere Fahrten im Zug - über 6 Stunden - sollten Touristen Sleeper buchen. Dabei ist zwischen Hard- und Softsleeper zu unterscheiden. Mit Soft-Sleeper ist ein Bett (mit Bettzeug) in einem abschließbaren Viererabteil gemeint. Hard-Sleeper (6 Betten, ebenfalls mit Bettzeug) ist aber ausreichend, selbst für die ganzen 35 Stunden von Hanoi nach Saigon oder umgekehrt. Zwei Malzeiten sind im Preis enthalten. Man sollte das oberste Bett buchen, wo man die meiste Ruhe hat. Außerdem ist das oberste Bett das billigste. Man sollte immer seine Wertsachen im Auge behalten!!!

Mit dem Zug kann man auch die 48-Stunden-Fahrt nach Beijing (China) auf sich nehmen. Indes sollte man am Grenzübergang nach China (Freundschaftspass) 3 Stunden Aufenthalt zusätzlich einrechnen.

 

Busse

Die öffentlichen Busse Nummer 7 und 17 fahren für 5.000 VDN (etwa 0,25 €) vom Flughafen in ca. einer Stunde ins Stadtzentrum. Shuttle-Busse zum Flughafen fahren von der gegenüber liegenden Seite zur Agentur der Vietnam Airlines (Quang Trung). Sie kosten etwa 2 US $.
Ansonsten wird man mit den Bussen in Hanoi wohl nur noch auf zwei Wegen zu tun haben, denn Taxi, Xe Om oder Cyclo bilden bessere Alternativen zum nervenden Busgerangel. Indes kann man mit Überlandbussen zum einen nach Kambodscha, Laos oder China einreisen (und umgekehrt). Zum anderen fahren Open-Tour-Busse die ganze Route nach Ho-Chi-Minh-Stadt, was - je nach dem Buchungsort - zwischen 8 und 25 US $ kostet. Diese Fahrten gewähren dem Reisenden zeitlich unbegrenzte Stop-Over in Zielen der eigenen Wahl (Hué, Nha Trang, Mui Né, Hoi An etc.) und sind mehr als empfehlenswert.

 

Taxi

Hanois Taxis sind mit plombierten Taxametern ausgerüstet und zeigen die Preise auf einem Aufkleber im Inneren des Fahrzeugs. Es ist nie schwer, ein Taxi zu bekommen.

Achtung

Ein Wort zur Vorsicht: Taxipreise sind nicht immer gleich. Es gibt viele Taxianbieter in der Stadt, von denen jeder andere Anfangs- und Kilometerpreise berechnet. Viele Taxifahrer erhalten dafür Kommisionen von bestimmten Hotels, dass sie Reisende zu ihnen bringen, daher können viele Taxifahrer am Flughafen dem Reisenden gegenüber behaupten, das angestrebte Hotel sei schlecht, geschlossen oder voll. Sie bringen einen dann zu einem Hotel ihrer Wahl. Lehnt man dies ab, fahren sie manchmal bewusst einen "falschen" Weg. Ist der Reisende dann vor dem vom Cyclisten beabsichtigten Hotel angekommen, stellt sich der Fahrer dumm und verlangt dennoch den vollen Fahrpreis. Man sollte dann auf sein Hotel insistieren und den Fahrpreis nicht bezahlen. Viele Taxifahrer wollen einen Preis aushandeln und den Meter nicht benutzen. Allerdings wird man bei kürzeren Strecken dann immer mehr zu zahlen haben. Preise sollten nur bei längeren Touren ausgehandelt werden. Viele Taxifahrer benutzen den Meter, haben aber trotz der Blomben einen kleinen Knopf an diesem angebracht, mit welchem sie während der Fahrt Preise selbständig erhöhen können, so bald der Reisende nicht aufmerksam ist. Auch fahren manche Taxifahrer bewusst einen Umweg zum angestrebten Ziel. Dies kann man nur umgehen, wenn man ein Bewusstsein für die Entfernungen (durch vorherigen Blick auf eine Stadtkarte) entwickelt hat.
Tipp
Es ist ratsam, immer Kleingeld mit sich zu führen, denn die Taxifahrer können oft nicht wechseln.

 

Xe Om (Motorradtaxi)

Ein Xe Om ("großes Fahrzeug"), also ein Motorradtaxi, ist ein günstiges und schnelles Fortbewegungsmittel. Man bekommt Mopeds permanent auf den Straßen mit den Worten "Motorbike?" angeboten. Der Preis sollte vorher ausgehandelt werden. Im Falle von Misstrauen sollte man einen anderen Fahrer ansprechen. Es ist ratsam, bei seinen Plänen zu bleiben, auf sie zu beharren und vom Fahrer vorgeschlagene abweichende Ausflüge abzulehnen.

Cyclo (Fahrradrikscha)

Die Cyclos (= Fahrradrikschas) von Hanoi sind um einiges breiter als die in Ho-Chi-Minh-Stadt. Sie gehören zu den preiswertesten und bequemsten Fortbewegungsmitteln der Stadt. Interessant kann eine Fahrt mit ihnen vor allem dann werden, wenn der Cyclist ein ehemaliger Vietnamkämpfer war und viele Fakten zur Geschichte des Vietnamkrieges bereithält. Der Preis sollte vorher unbedingt klar ausgehandelt und notfalls sogar schriftlich (auf einem Zettel) festgehalten werden.
Leider sind heutzutage viele enge Straßen der Altstadt für Cyclos verboten, was ihren Einfluss im städtischen Transportwesen erheblich eingeschränkt hat. Bei Touristen indes sind sie weiterhin äußerst beliebt, denn sie bieten den klaren Vorteil einer individuellen Stadtrundfahrt.




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