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Hameln: Stadtgeschichte

Hameln Rattenfängerbrunnen in der Osterstraße © goruma (D.Kruse)

Einst gab es an der Stelle, an der sich das heutige Hameln ausbreitet, ein Kloster, das im Jahre 851 gegründet worden war. Um das Kloster wuchs mit den Jahrzehnten ein Dorf herum, das im 12. Jahrhundert zu einer Stadt wurde.

Diese Stadt sollte untrennbar mit einer Sage verbunden werden, die vielleicht auf wahren Ereignissen basiert, diese aber lyrisch umdeutet. Nach der Erzählung der Gebrüder Grimm hat sich 1284 in Hameln ein wunderlich gekleideter Mann für einen Rattenfänger ausgegeben und der von Ratten geplagten Stadt angeboten, sie gegen Bezahlung von all diesen ungebetenen Nagern zu befreien. Nachdem das Angebot angenommen worden war, spielte der Rattenfänger auf einer Flöte eine bestimmte Melodie. Diese schien die Ratten und Mäuse der Stadt magisch anzuziehen, kamen sie doch aus sämtlichen Häusern hervor und sammelten sich um den seltsamen Mann. Dieser nun ging mit seinem tierischen Gefolge in die Weser, wo alle Tiere jämmerlich ertranken. Alles hätte gut geendet, hätten sich die Bürger Hamelns nicht geweigert, dem Mann seinen versprochenen Lohn auszuhändigen. Nachdem dieser die Stadt voller Hass verlassen hatte, kam er bereits wenige Tage später wieder, als Jäger verkleidet, und spielte, als alle Einwohner in der Kirche versammelt waren, abermals auf seiner Flöte. Es waren die Jungen und Mädchen der Stadt, die nun gelaufen kamen wie zuvor die Ratten. Der Rattenfänger ging mit ihnen zum Ostertor hinaus, immerfort auf seiner Flöte spielend. Er verschwand mit den Kindern schließlich in einem Berg. Weder er noch die insgesamt 130 Kinder sind jemals wieder aufgetaucht.

Hameln: Altstadt © goruma (D.Kruse)

1426 wurde Hameln Mitglied des berühmten Städtebundes der Hanse. Diesem Bund gehörte die Stadt bis zum Jahre 1572 an, wenn auch als recht unbedeutendes Mitglied. Im Jahre 1540 drangen die reformatorischen Lehren nach Hameln und die Stadt wird lutherisch. Im Juni 1634, also inmitten des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), verlor Lotthar Dietrich Freiherr von Bönninghausen, ein General der kaiserlichen Armee, in der Nähe Hamelns eine Schlacht gegen den schwedischen General von Kniphausen.

Der Zeit des größten Wohlstandes begann 1664, als Hameln eine befestigte Grenzstadt des Herzogtums Braunschweig-Calenburg wurde. 1867 wurde die Stadt Teil Preußens.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Britische „Besatzungsmacht“ das Gefängnis von Hameln für die Inhaftierung deutscher Kriegsverbrecher verwendet. Mehr als 200 von ihnen wurde in diesem Gefängis gehängt.




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