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Kurzinfo
Brügge - "Venedig des Nordens"
Sicherlich sind jene Menschen, welche Brügge als zweifellos schönste Stadt von ganz Belgien und teilweise sogar von Europa loben, nicht wenige. Und sie haben recht: In der Tat bezaubert die Hauptstadt der belgischen Provinz Westflandern jeden einzelnen Besucher und wurde im Jahre 2000 auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO gesetzt. Gerade einmal zwei Jahre später fungierte sie als europäische Kulturhauptstadt. Das Venedig das Nordens, wie ihr wenig einfallsreicher, indes zutreffender Spitzname lautet, besticht mit seinen Kanälen (flämisch Reien und niederl. Grachten), charmanten historischen Häusern und engen Straßen. Ja, diese idyllische Stadt ist eine von Belgiens größten Schönheiten und findet auf dem Feld der mittelalterlichen Ausstrahlung in Europa kaum ebenbürtige Gegner. Im 19. Jahrhundert war Georges Rodenbachs symbolistischer Roman "Das tote Brügge" ("Bruges la Morte") erschienen und hatte die damals vergessene Stadt in das Bewusstsein der Welt zurückgebracht. Brügge rückte als Kunststadt immer mehr in das touristische Interesse hinein.
Einst ein lebendiger Tuchmarkt, scheint Brügge jedoch manchmal als eine mittelalterliche Stadt, welche zwischen dem Niedergang der Tuchindustrie und der Versandung ihrer Meeresbucht Zwin - einstige Lebensader und Verbindungsachse zur Nordsee -, etwas eingefroren wurde. Selbst die enormen sowohl menschlichen als auch technischen Auswirkungen der Industrialisierung gingen recht spurlos an Brügge vorbei, was sich heute, neben der Tatsache, dass es in den beiden Weltkriegen von Zerstörungen verschont geblieben war, als großer Glücksfall erwies. Der Tourismus hat in den letzten Jahren so stark in Brügge Einzug gehalten, dass sich so mancher Einwohner allzu beäugt fühlt und meint, mittlerweile in Disney-Land zu leben. Viele alte Häuser wurden im Stile des Mittelalters restauriert und die Stadtregierung setzt(e) alles daran, Brügges mittelalterliches Gesicht zu erhalten. Der Stadt haben diese Anstrengungen hinter vorgehaltener Hand den unrühmlichen Ruf einer Art von "Potemkin'schem Dorf" eingebracht, was aber zu pessimistisch ist: Natürlich konnte nicht jeder einzelne Stein aus dem Mittelalter herübergerettet werden. Doch trotz aller Modernisierungen und zweckdienlichen Bestrebungen: Brügge ist einfach Jahrhunderte alt und verströmt überall einen Hauch davon, was mittelalterliches Leben einmal ausgemacht haben muss. Dieser Charme lässt sich vor allem an ruhigeren und von den touristischen Schokoladenläden entfernteren Orten finden.
Das Angebot dieser kleinen Stadt im belgischen Nordwesten reicht vom 83 Meter hohen Glockenturm über ein typisch belgisches Bier auf dem Grote Markt bis hin zum malerischen Minnewater Park oder dem Groeninge-Museum, in welchem Werke von Magritte, van Eyck und auch Hieronymus Bosch ausgestellt werden. Nichts ist wirklich weit entfernt voneinander in Brügge; alles ist zu Fuß zu bewältigen. Doch Brügge ist deshalb noch lange keine unbewohnte Miniaturstadt. Vielmehr leben mindestens 45.000 Menschen im Stadtzentrum und etwa 120.000 im gesamten Ballungsgebiet. Die Stadt zählt zu den bedeutenden belgischen Städten. Viele besuchen Brügge innerhalb eines Tages-Ausfluges. Indes sei dringend empfohlen, der Stadt mehr Zeit zu widmen und sie nicht mit einem kurzen Nicken als "besichtigt" zu erklären. Es braucht trotz der Kompaktheit der Stadt etwas Zeit, bis man auch die geheimeren und atmosphärerischen Ecken entdeckt hat. Und natürlich sollte man diese göttliche Schokolade nicht vergessen zu erwähnen. So weit das Auge reicht, lassen sich belgische Schokoladenläden finden, lassen sich feine Pralinen erwerben und andere süße Köstlichkeiten. Und sogar ein Schokoladenmuseum gibt es in Brügge.
Und selbst wenn einem - was kaum passierne dürfte - Brügge etwas zu klein und beengend erscheint, kann man es immer noch für einige Stunden verlassen. Die Nordsee-Küste ist gerade einmal 10 Kilometer weit entfernt und von malerischen Sandstränden umrahmt. Einen Halt kann man unterwegs in Lissewege machen, einem hübschen kleinen Dörfchen auf halben Weg zwischen Brügge und dem Meer. Umgeben von weiten grünen Wiesen, sehen die Häuser der kleinen Gemeinde und der Kanal fast surreal aus.
Hinweis
Informationen, die für das gesamte Land, in dem die Stadt liegt gelten, z.B. zu Währung, Einreisebestimmungen, Gesundheitsfragen u.ä., finden Sie unter Belgien.
Name in der Landessprache | Bruges [franz.] Brugge [niederl.] |
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Name auf Deutsch | Brügge |
Weitere Namen | "Venedig des Nordens" |
Staat | Belgien |
Stadtwappen | |
Lage |
Brügge liegt im Nordwesten Belgiens in der Region Flandern und der Provinz Westflandern. |
Region | Flandern Provinz Westflandern |
Wahrzeichen der Stadt | Glockenturm (Halletoren) Turm der Notre Dame |
Funktion der Stadt | Hauptstadt der Provinz Westflandern Katholischer Bischofssitz Europäische Kulturhauptstadt 2002 Seit 2000 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes |
Fläche | 138,40 km² |
Einwohnerzahl | Ca. 45.000 (in der eigentlichen Stadt) Ca. 117.000 (im gesamten Ballungsgebiet) |
Ethnien | Flamen und Wallonen |
Sprachen | Französisch und Flämisch Englisch wird gut verstanden. |
Religionen | V.a. römisch-katholisches Christentum |
Landeswährung | Euro (1 € = 100 Cent) |
Angrenzende Gewässer | Minnewater (= kanalisierter See) Kanäle (Reien) der Stadt Nordsee (10 Km entfernt) Der frühere Meeresbucht Zwin ist seit Jahrhunderten versandet. |
Offizielle Homepage | www.brugge.be |
Touristenzentrum |
Tourist Office |
Telefonvorwahl mit Länderkennung | 0032 - (0)50 - Teilnehmernummer |
Uhrzeit | MEZ bzw. im Sommer die MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) |
Netzspannung, Frequenz | 230 V und 50 Hertz |
Kfz.-Kennzeichen von Belgien | B |
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