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Kurzinfo
Aachen - Die alte Krönungsstadt der Kaiser
Die Stadt im Dreiländereck von Deutschland, Belgien und den Niederlanden war fast 600 Jahre lang Krönungsstadt der deutschen Könige (936 – 1531).
Sie ist Europastadt sowie ein renommierter Bade- und Kurort.
Der erste König, der hier gekrönt wurde, war Otto I., der Große (912-973). Er wurde am 7. August 936 zum Ostfränkischen König gesalbt und gekrönt. Zum Kaiser wurde er übrigens am 2. Februar 962 durch Papst Johannes XII. in Rom gekrönt.
Allein der Name „Aachen“, der mit dem germanischen Wort „Ahha“ (gesprochen „Acha“) korrespondiert und so viel wie „Wasser“ bedeutet, zeigt bereits, wie sehr die Stadt von ihren Quellen mit schwefelhaltigem Wasser profitieren konnte.
„Was das Feuer zerstört hat, baut das Wasser wieder auf.“
Dieses Sprichwort aus dem 17. Jahrhundert, das in der Zeit nach dem verheerenden Stadtbrand von 1656 aufkam, bezieht sich einerseits auf die ungeheuren Zerstörungen, die das Feuer ausgelöst hat, deutet aber fatalistisch auch auf den Erneuerungsprozess hin, den die Stadt durch den Badearzt Franciscus Blondel (1613 - 1703) hiernach durchleben durfte. Dieser nämlich baute Aachen im 17. Jahrhundert zu einem der modernsten europäischen Badeorte aus und begründete die Fortführung ihres grandiosen Rufs. Dieser Reputation folgte allerlei Prominenz aus Politik und Kunst.
Napoléon Bonaparte (1767 - 1821) besuchte die berühmten Thermalquellen Aachens, fungierte gar als eine Art Protegé der Stadt und ließ hier 1811 sogar seinen Sohn taufen. Zudem ließen es sich bspw. der russische Zar Peter I. der Große (1672-1725) oder der preußische König Friedrich II. der Große (1712-1786) nicht nehmen, Aachens Vorzüge einer Kostprobe zu unterziehen.
Aachen ist die westlichste Großstadt der Bundesrepublik Deutschland. Ihre historischen Anfänge liegen sogar in der Jungsteinzeit, als in der Gegend um die heutige nordrhein-westfälische Stadt noch mit Feuersteinen gehandelt wurde. Später kamen die Römer:
Wegen der schwefelhaltigen Quellen der Region bauten sie ihre Ansiedlung zu einem Militärbad um und statteten dies mit Thermalanlagen aus. Indes war es Karl I. (748-814) „der Große“, der mit Aachen wie kein anderer historisch verbunden bleiben sollte. Sein Name ist im Bewusstsein der Stadt Aachen über all die langen Jahrhunderte hin erhalten geblieben, quasi mit diesem verschmolzen.
Der berühmte Karolinger, der im Jahre 768 König der Franken wurde und im Jahr 800 von Papst Leo III. (um 750-816) in Rom zum römischen Kaiser gekrönt worden war, hat hier in Aachen seine Grabstätte. Seine Gebeine können noch heute im Aachener Dom, im Vorhof zur Pfalzkapelle, besucht werden. Aachen, das durch Karl 789 mit einer prächtigen Pfalz und einer Pfalzkapelle ausgestattet worden ist, fungierte faktisch als dessen Residenzstadt, denn hier verbrachte er den Großteil seiner letzten 20 Lebensjahre.
Sich auf diesen großen Kaiser beziehend, wurde Aachen auch und vor allem durch Otto I. (der Große) (912-973) zu einem maßgeblichen Ort der Ausübung mittelalterlicher Macht. Otto begründete mit seiner Krönung in Aachen im Jahre 936 eine 600 Jahre andauernde Tradition, nach der bis 1531 alle Krönungen zum deutschen König dort vollzogen wurden. Als letzter König erlebte Ferdinand I. (1503-1564) dieses Privileg. Nach seiner Wahl durch die Kurfürsten im Jahre 1531 in Köln erfolgte seine Krönung und Salbung im selben Jahr in Aachen durch den Erzbischof Hermann V. von Wied.
Diesbezüglich muss natürlich auch gleich auf Aachens größte Sehenswürdigkeit hingewiesen werden. Die Rede ist vom Aachener Dom, 800 vollendet und seither unbestrittenes Wahrzeichen der Großstadt Aachen schlechthin. Der eigentlich als Pfalzkapelle für Karl errichtete Dom ist wegen seiner Geschichte und der Verkettung mit dem großen Kaiser der bedeutendste Anziehungspunkt, den die Stadt bietet. Neben seiner ungemeinen Bedeutung besticht der Sakralbau auch durch eine beeindruckende Architektur und seine reichhaltige Innenausstattung.
Das heutige Aachen, im Dreiländereck Deutschland – Niederlande – Belgien gelegen, ist eine fröhliche und pulsierende Stadt, die sich malerisch im Umkreis der Eifel im unmittelbaren Einzugsgebiet der Flüsse Maas, Rur (nicht zu verwechseln mit der Ruhr) und Wurm ausbreitet. Herrliche mittelalterliche Bauwerke, Barock- und Rokokoarchitektur, wunderbare Parkanlagen und eine bunte Museen- und Konzertlandschaft machen die Stadt zu einem angenehmen Ort, der sich fernab vom „Staub der Geschichte“ auch in der Gegenwart zu präsentieren weiß. Aachen bietet das ganze Jahr über Festlichkeiten und Veranstaltungen. Auf eine der interessantesten muss man indes immer sieben Jahre warten - die Heiligtumsfahrt zum Marienschrein. Hinter dem Altar des aus dem Jahr 1239 stammenden Marienschreins des Aachener Doms liegen die vier Aachener Heiligtümer: die angebliche Windel und das Lendentuch Jesu Christis sowie das Enthauptungstuch Johannes des Täufers und das Marienkleid. Sie werden immer im Rhythmus von sieben Jahren den Pilgern aus aller Welt gezeigt. Da dieses Ereignis zum letzten Mal im Jahr 2007, und zwar vom 01. Juni bis zum 10. Juni, stattfand, sollte man sich das religiöse Großereignis für das Jahr 2014 bereits jetzt im Kalender anstreichen. Außerdem werden in der Stadt der Aachener Friedens- und der Karlspreis vergeben, der Karneval gefeiert und im Rahmen eines Kultursommers der musikalischen Toleranz gehuldigt.
Nimmt man all diese Charakteristika zusammen, wird sicherlich schnell verständlich, warum Aachen eine wahre Europastadt ist - immerhin trägt sie wichtige Verbindungslinien innerhalb der europäischen Geschichte. Sei es nun in ihrer Jahrhunderte langen Funktion als Krönungsstadt der deutschen Könige, sei es nun einmal mehr mit dem Verweis auf Karl den Großen (und vor allem auf dessen Kaiserpfalz) oder sei es durch den Aachener Karlspreis - keiner wird die historische und auch moderne, gegenwärtige Bedeutung dieser Stadt unterschätzen können!
Hinweis
Informationen, die für das gesamte Land gelten, z. B. zu Währung, Einreisebestimmungen, Gesundheitsfragen u. ä., finden Sie unter Deutschland.
Name der Stadt | Aachen |
---|---|
Name in Französisch | Aix-la-Chapelle |
Beinamen | Bad Aachen Aquisgranum (mittelalterlicher Name) Aken (niederl.) Oochen (luxemb.) Aquis Villa (urkundlich erwähnter Name der Stadt im Jahre 765) |
Staat | Bundesrepublik Deutschland |
Lage |
Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen am Dreiländereck Deutschland–Belgien–Niederlande, |
Region | Regierungsbezirk Köln |
Wahrzeichen | Aachener Dom Elisenbrunnen Rathaus |
Funktion der Stadt | Kreisfreie Bade- und Kurstadt Mitglied des Landschaftsverbandes Rheinland Westlichste deutsche Großstadt Sitz der katholischen Hilfswerke Missio, Misereor und Die Sternsinger Studentenstadt (ca. 40.000) Europastadt |
Fläche | ca. 161 km² |
Einwohnerzahl | ca. 260.000 |
Ethnien | v.a. Deutsche |
Sprachen | V.a. Deutsch |
Religionen |
Vva. Katholisches und evangelisches Christentum |
Landeswährung | Euro (1 € = 100 Cent) |
Flüsse | Maas Wurm Rur |
Erhebungen bzw. Berge | Hohes Venn (etwa 30 km nördlich) Linksrheinisches Schiefergebirge (Eifel) |
Offizielle Homepage | www.aachen.de |
Touristeninformation |
Aachen tourist service |
Telefonvorwahl mit Länderkennung | 0049 - (0)241 - Teilnehmernummer |
Uhrzeit | = MEZ bzw. im Sommer die MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) |
Netzspannung, Netzfrequenz | 230/400 Volt und 50 Hertz |
Kfz.-Kennzeichen | AC |
Fußball | Alemannia Aachen |
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