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Inhaltsverzeichnis

UNESCO-Welterbestätten

Historisches Zentrum von Rom, Stätten des Heiligen Stuhls in Rom und Basilika St. Paul "vor den Mauern"

Vatikanstadt

Landkarte, Vatikan

Übersichtskarte des Vatikans © goruma


Kirchen und sakrale Einrichtungen

Vatikanstaat: Aposteldarstellung in San Giovanni © goruma (Dominik Jesse)

Vatikanstaat: Petersdom © goruma (Dominik Jesse)

Basilika San Giovanni in Laterano
Die prächtige fünfschiffige Basilika San Giovanni in Laterano befindet sich zwar im römischen Stadtteil San Giovanni, gehört aber zum exterritortialen Besitz des Vatikanstaates. Bei der bis auf das 4. Jahrhundert zurückgehenden Kirche handelt es sich um die eigentliche Kathedrale von Rom, denn die Kirche ist der Sitz des Papstes. Gestifttet wurde San Giovanni von keinem Geringeren als Kaiser Konstantin I.

Petersdom
Der Petersdom geht ursprünglich auf eine Peterskirche aus dem Jahr 326 zurück, die auf dem Grab des Apostel Petrus erbaut wurde. Ab 1452 begann man mit dem Neubau der Kirche, die 1623 geweiht wurde. Die Bauleitung hatten unter anderem Bramante, Raffael, Giuliano da Sangallo, Peruzzi, Michelangelo und Bernini inne. Das größte Gotteshaus der Welt ist 211 m lang, 132 m hoch und besitzt eine Fläche von rund 15.160 m². Es bietet damit ca. 60.000 Besuchern Platz.

San Paolo fuori le Mura
Die Kirche Sankt Paul vor den Mauern gehört zu den vier Patriarchalbasiliken von Rom und steht in exterritorialem Besitz des Heiligen Stuhls. Das erste Kirchengebäude ging noch auf einen Befehl Kaiser Konstantins zurück, wurde über dem (vermuteten) Grabe des Apostels Paulus erbaut und um das Jahr 325 geweiht. Später wurde die Kirche umgebaut und erheblich vergrößert. 

Santa Maria della Pietá
(siehe weiter unten unter "Campo Santo Teutonico")

Santa Maria Maggiore
Diese Patriarchalbasilika von Rom steht ebenfalls im exterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls und geht in ihrer heutigen Bauweise auf das 5. Jahrhundert zurück. Die dreischiffige Säulenbasilika erfuhr im Laufe der folgenden Jahrhunderte zahlreiche Anbauten, zu denen v.a. das Baptisterium, die Cappella Sforza sowie die Cappella Cesi gehören.

Sixtinische Kapelle
Papst Sixtus ließ die Sixtinische Kapelle, deren Name auf ihn zurückgeht, in den Jahren 1477 bis 1480 umbauen und mit reichen Fresken ausstatten. An der Decke und der Altarwand (Jüngstes Gericht) befinden sich Fresken von Michelangelo, weitere Fresken sind von Botticelli, Ghirlandaio und Perugino. In der Sixtinischen Kapelle wird zur Papstwahl die Konklave abgehalten.

 

Besondere Plätze und Viertel

Vatikanstadt: Santa Maria della Pietá © goruma (Dominik Jesse)

Vatikanstaat: Petersplatz © goruma (Dominik Jesse)

Petersplatz
Der Petersplatz wurde 1656 bis 1667 von Gain Lorenzo Bernini (1598 - 1680) angelegt. Zwei halbkreisförmige vierfache Kolonnaden aus 248 Säulen und 88 Pfeilern säumen das Oval. Sie sind mit 140 Heiligenstatuen geschmückt. In der Mitte des Platzes erhebt sich ein 25,5 m hoher Obelisk aus dem ehemaligen Circus des Kaisers Nero. Auf dem Platz befinden sich zudem zwei Brunnen. Der rechte stammt von Carlo Maderno (1556-1629) aus dem Jahr 1613, der linke von Bernini selbst aus dem Jahr 1675.

Campo Santo Teutonico

Zwischen dem Petersdom und der Vatikanischen Audienzhalle breitet sich der „deutsche Friedhof“ aus, zu dem auch ein Priesterkolleg sowie Räume des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft gehören. Der Campo, der die älteste deutsche Nationalstiftung von Rom darstellt, steht auf historischem Boden: Hier breitete sich nämlich einst der Zirkus des Nero aus - Ort so vieler christlicher Martyrien. Ein weiterer Bestandteil des Campo ist die entzückende Kirche Santa Maria della Pietá, 1501 geweiht, in einfachem Renaissance-Stil errichtet und späterhin barock überformt. Die zu Beginn in den 1970ern restaurierte Kirche wurde übrigens jeden Donnerstag vom damaligen Kardinal Josef Ratzinger für die Frühmesse verwendet, bevor dieser das Papstamt übernahm.

Besondere Bauwerke und Gebäude

Vatikanstadt: Blick zum Apostolischen Palast © goruma (Dominik Jesse)

Apostolischer Palast 
(auch Papst- oder Vatikanpalast)
Dieses eigentlich recht schlicht wirkende Gebäude beherbergt seit der Rückkehr der Päpste aus dem Exil in Avignon (im Jahr 1377) die Wohnräume des Papstes und ist mithin die offizielle Residenz des Heiligen Vaters in der Vatikanstadt. Zum Palast gehören also die päpstlichen Appartements, aber auch Büroräume, Kapellen sowie Teile der Vatikanischen Museen. Gestaltet wurde der Komplex, welcher über 1.400 Räume verfügt, die sich auf einer Grundfläche von 55.000 m² erstrecken, von Antonio da Sangallo d.J.

Leoninische Mauer
Diese mittelalterliche Befestigungsanlage hat einst den römischen Stadtteil Borgo sowie einen sehr großen Teil der Vatikanstadt umfasst. Heute sind von dem, was Papst Leo IV. im 9. Jahrhundert zum Schutz vor v.a. sarazenischen Angriffen hat bauen lassen, nur noch Überreste erhalten geblieben, die sich in den Vatikanischen Gärten und mithin innerhalb des Vatikanstaates befinden.

Turm der Winde
Der Turm der Winde beherbergte die erste vatikanische Sternwarte. Er wurde 1578 bis 1580 im Auftrag von Papst Gregor XIII. erbaut.

Vatikanische Audienzhalle
Zwischen 1964 und 1971 wurde im Auftrag von Papst Paul VI. die Vatikanische Audienzhalle erbaut, deren gigantische Dachkonstruktion wohl der herausragendste Bestandteil ist. Das riesige Gebäude wird für päpstliche Generalaudienzen und außerordentliche Versammlungen der Bischofssynode verwendet

Vatikanischer Bahnhof
Seit dem Jahre 1933 gehört zum Vatikanstaat ein eigener Bahnhof mit 200 Meter Schienen auf vatikanischem Staatsgebiet. Das letzte Mal wurde der Bahnhof von Johannes Paul II. zum Personentransport verwendet; das war einmal 1979 bis zum nächsten Bahnhof in Rom sowie 2002, als es vom Vatikan aus nach Assisi ging. Im Bahnhof ist seit dem Jahre 2003 ein kleines Kaufhaus beherbergt, und die Schienenstrecke des Zwergstaates wird lediglich noch für den Güterverkehr verwendet. 

 

Vatikanstaat: Gouverneurs- bzw. Regierungspalast © goruma (Dominik Jesse)

Gouverneurspalast
Der Gouverneurspalast ist der Sitz der Päpstlichen Kommission für den Staat der Vatikanstadt und weltliche Institutionen wie Briefmarken- und Münzamt, Post- und Telegrafenamt, Gesundheitsdienst, Radio Vaticana, der Tageszeitung und dem Wachkorps.

Prati del Belvedere
Der Prati del Belvedere beinhaltet Wohnungen, eine Arztpraxis, eine Apotheke, eine Telefonzentrale und Werkstätten. Er wurde Ende des 15.Jahrhunderts im Stil der Renaissance erbaut und ist mit dem Papstpalast verbunden.

Kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen

Biblioteca Apostolica Vaticana
Die Biblioteca Apostolica Vaticana beinhaltet ca. 1,6 Mio. Bücher sowie 8.300 Inkunabeln, ca. 150.000 Manuskripte und Verzeichnisse, ca. 300.000 Münzen und Medaillen. Das angeschlossene Geheimarchiv wurde 1880 zum ersten Mal geöffnet, ein Einblick in die vatikanischen Staatsangelegenheiten ist jedoch nur bis ins Jahr 1922 erlaubt. 

Krypta
Unter dem Petersdom befindet sich die Krypta, die Grabstätte des Apostels Petrus und seiner Nachfolger.

Päpstliche Akademie der Wissenschaft
Die päpstliche Akademie der Wissenschaft, die Casina Pius IV., ist in einer kleinen Villa untergebracht.

Stanzen des Raffael
Die Stanzen des Raffael in den Gemächern im zweiten Stock des Vatikanpalastes: Raffael malte die Räume mit sehr schönen Fresken von 1508 bis 1524 aus.

Vatikanische Museen

Vatikanstaat: Vatikanische Museen © goruma (Dominik Jesse)

Die auf Italienisch „Musei Vaticani“ genannten Vatikanischen Museen beheimaten die päpstlichen Kunstsammlungen und gehören zu den wertvollsten, wichtigsten und größten Sammlungen der Welt. Dort werden unzählige Kunstwerke des orientalischen Altertums, der Etruskerzeit, der klassischen Antike sowie der christlichen Kunst des Frühmittelalters, der Renaissance und der Moderne gezeigt. Der Museumsrundgang endet in der Sixtinischen Kapelle, dem bekanntesten Bereich der Museen. Die Vatikanischen Museen bestehen aus mehreren, allerdings voneinander getrennten Sammlungen und werden durch die  folgenden Museen gebildet:
Collezione d’Arte Religiosa Moderna – Hierbei handelt es sich um eine wertvolle Sammlung moderner religiöser Kunst.
Musei di Antichità Classiche
Museo Chiaramonti – Statuen, Skulpturen, Bildnisse, Reliefs und römische Büsten sind Bestandteile dieses Museums
Museo Filatelico e Numismatico – Hier kommen Philatelisten und Numismatiker auf ihre Kosten.
Museo Gregoriano Egizio – Das gregorianisch-ägyptische Museum beherbergt zahlreiche altägyptische Fundstücke, zu denen u.a. Papyri, Mumien und das sagenumwobene „Buch des Todes“ gehören.
Museo Gregoriano Etrusco – Das gregorianisch-etruskische Museum, 1837 von Gregor XVI. angelegt, beheimatet archäologische Fundstücke aus Südetrurien. Ein großer Teil des Museums wird von kostbaren Vasen beansprucht.
Museo Gregoriano Profano – Das 1884 gegründete Museum zeigt griechische und römische Kunstwerke, zu denen auch die bekannte Gruppe „Minerva und Marsyas“ gehört.
Museo Missionario-Etnologico - Das Museo zeigt Gegenstände religiösen Charakters aus Asien, Ozeanien, Afrika und Amerika sowie von Hand gefertigte Gegenstände verschiedener Völker.
Museo Pio-Clementino – Abgesehen von den bedeutenden griechischen und römischen Kunstwerken schlängelt sich innerhalb des Museums die so genannte Scala Bramante spiralförmig nach oben. Diese Treppe wurde im frühen 16. Jahrhundert angelegt, um den Palast von Papst Innozenz VIII. mit der Stadt anzuschließen.
Museo Pio Cristiano – Hier sind v.a. Statuen und Sarkophage des christlichen Altertums zu bewundern.
Museo Sacro (Bibliothek)
Museo Storico Vaticano – Das noch recht junge Museum stellt päpstliche Staatskarossen und andere Transportmittel aus. Eines der wohl interessantesten Ausstellungsstücke bildet das Modell der ersten vatikanischen Lokomotive.
Sixtinische Kapelle – Die Cappella Sistina ist ohne Zweifel der bekannteste und begehrteste Teil der Vatikanischen Museen. Sie befindet sich nördlich des Petersdoms und beinhaltet einige der berühmtesten Gemälde der Erde. Der kostbarste Teil der Kapelle, die auch als Ort der Papstwahl (Konklave) Verwendung findet, sind sicherlich die Deckenmalereien von Michelangelo, der sie von 1508 bis 1512 nach alttestamentarischen Motiven gestaltet hat.
Vatikanische Pinakothek – Dort werden Werke gezeigt, die sich in ihrer Entstehung zwischen dem Mittelalter und dem Beginn des 19. Jahrhunderts anordnen. Die berühmtesten Werke stammen von Michelangelo, Fra Angelico und Raffael. 

Übrigens:
Wer einen Besuch der Museen in Betracht zieht – was man unbedingt tun sollte - muss insbesondere bei schönem Wetter in der Hauptreisesaison mit einer bis zu 1.000 Meter langen Warteschlange und einer Wartezeit von bis zu zwei Stunden rechnen, zumal im Eingangsbereich der Museen eine Sicherheitskontrolle durchgeführt wird. Am letzten Sonntag jedes Monats kann man den Eintrittspreis von durchschnittlich 15 Euro sparen, denn dann stehen die Museen jedem Besucher kostenlos offen. Bei einem Rundgang durch die Museen sollte man gut zu Fuß sein, denn insgesamt ist eine Länge von etwa sieben Kilometern zu bewältigen. Angemessene Kleidung ist auch in diesem Teil des Vatikanstaates obligatorisch. 

Vatikanische Gärten

Vatikanstaat: Vatikanische Gärten © goruma (Dominik Jesse)

Mehr als die Hälfte des Vatikanischen Staatsgebietes wird von den 44 ha = 0,44 km² großen Vatikanischen Gärten umfasst. Sie breiten sich im Westen des Kirchenstaates aus und umschließen mehrere bedeutende Bauwerke. Natürlich wurde ein wesentlicher Teil der wundervollen Gärten künstlich und mit Beeten und Rasenflächen gestaltet. Das große Gebiet zwischen dem Sitz der Vatikanischen Verwaltung und der Leoninischen Mauer hingegen ist recht ursprünglich geblieben und setzt sich u.a. aus Zedern, Zypressen, Pinien, Kiefern und Palmen zusammen. Neben wundervollen Bestandteilen wie etwa den wundervollen Brunnenbauten umschließen die Gärten auch schöne Konstruktionen und wichtige Institutionen wie etwa die berühmte Leoninische Mauer, den Johannesturm, die Kirche Santo Stefano degli Abissini, die Direktion Radio Vatikan, den Vatikanischen Gerichtshof sowie den Turm der Winde.
Übrigens kann ein Teil der Vatikanischen Gärten im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Für eine solche Führung muss man sich immer im Voraus anmelden.

Castel Gandolfo (Extraterritorialer Besitz)

In der etwa 25 km von Rom entfernt gelegenen Stadt Castel Gandolfo steht die päpstliche Sommerresidenz. Das ursprünglich von Kaiser Domitianus errichtete Gebäude wurde 1596 von Papst Clemens VIII. annektiert und auf Geheiß von Papst Urban VIII. von 1624 bis 1629 zum Papstpalast umgestaltet. Die päpstliche Residenz, die aus drei Villen, Gärten und einem Gutshof besteht, wurde im Zuge der Lateranverträge (1929) zum exterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls erklärt. Zum Castel gehört auch die 1930 gegründete Vatikanische Sternwarte Specola Vaticana.

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