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Moldawien: Geschichte

Bis zum 13. Jahrhundert

Moldawien, Stefan der Große © goruma (Saad Ali)

Die frühesten historisch bezeugten Bewohner der Region waren Skythen, kriegerische euro-asiatische Nomaden, die etwa im 6. Jh. v. Chr. aus östlichen Steppengebieten einwanderten. 

Im 1. Jh. eroberten die Römer unter Trajan das angrenzende Dakien (heute Rumänien, Bulgarien und Serbien) und Teile des späteren Fürstentums Moldau (westlich des heutigen Staatsgebiets). Sie zogen sich im Jahr 271 unter Kaiser Aurelian wieder zurück, da das Gebiet aufgrund der ständigen Barbareneinfälle schwer zu halten war und nutzten es von da an als Pufferzone. In den darauf folgenden Jahrhunderten durchzogen u. a. Ostgoten, Hunnen, Awaren, Magyaren und die Mongolen der Goldenen Horde das Land.

 

Vom 14. bis 19. Jahrhundert

Ab dem 13. Jh. stand die Region unter ungarischer Oberhoheit, bis 1359 Fürst Bogdan ein unabhängiges Fürstentum gründete, das später in Moldova (Moldau) umbenannt wurde. 

Im 15. Jh. gelang es dem Wojwoden Ştefan cel Mare (um 1433 bis 1504) in zahlreichen Schlachten gegen die Osmanen, die Unabhängigkeit Moldawiens vorläufig zu erhalten. 

1538 begann die osmanische Herrschaft über das Land, das 300 Jahre lang ein Vasallenstaat des Osmanischen Reiches blieb. In dieser Zeit erfolgten jedoch auch Überfälle durch Türken, Krimtataren und Russen. 

Im Jahr 1812, nach dem 6. russisch-türkischen Krieg, ging die Osthälfte von Moldau, das Gebiet zwischen Prut und Dnister, an Russland über. Es erhielt den Namen Bessarabien (nach Basarab I.), der bis dahin nur für den von Tataren besiedelten südlichen Teil der Region galt. Die Tataren wurden auf die Krim vertrieben. Um die überwiegend rumänische Bevölkerung zurückzudrängen, warb Russland mittels Privilegien u. a. etwa 9.000 deutsche Siedler an, die Vorfahren der Bessarabien-Deutschen. Auch Bulgaren, Ukrainer und Schweizer und sogar zahlreiche europäische Juden wanderten in die Region ein.

 

Im 20. Jahrhundert

Ende 1917, nach der Oktoberrevolution, erfolgte die Gründung der Moldauischen Demokratischen Republik, die sich jedoch bereits zwei Monate später Rumänien anschloss. Das Gebiet östlich des Dnister (heute Transnistrien), das eigentlich zu keiner Zeit zum Fürstentum Moldau gehört hatte, wurde 1924 von Stalin zur Moldauischen Sowjetrepublik mit Hauptstadt Balta, später Tiraspol, erklärt. Laut den Vereinbarungen, die im geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Paktes getroffen wurden, besetzten 1939 sowjetische Truppen Bessarabien. Im Jahr darauf erfolgte die Gründung der Moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik mit Hauptstadt Kischinau, in die ein Teil der vorherigen gleichnamigen Republik eingegliedert wurde. Das südliche Gebiet Bessarabiens (unter den Tataren als Budschak benannt) mit dem Zugang zum Schwarzen Meer wurde jedoch der Ukraine einverleibt. 1940 begann die Rück-Umsiedlung der deutschstämmigen Bevölkerung, u. a. aus dem Gebiet des ehemaligen Bessarabien in das Deutsche Reich. Im Juli 1941 besetzte Rumänien als Verbündeter Hitlers Bessarabien und weitere Landesteile der Sowjetunion. Es folgte eine grausame Verfolgung bzw. Vernichtung der ca. 200.000 moldawischen Juden durch rumänische Soldaten und deutsche SS-Einsatzgruppen. 1944 eroberte die Rote Armee Bessarabien zurück und Rumänien wechselte die Fronten. Anschließend wurde die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik als Teilrepublik der UdSSR wiederhergestellt. Es wurden sehr viele Russen und Ukrainer in dem Gebiet angesiedelt. 

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erfolgte am 27. August 1991 die Gründung der unabhängigen Republik Moldawien. Das östlich des Dnister gelegene Transnistrien, in dem überwiegend Russen und Ukrainer leben, spaltete sich ab. Auch die Gagausen, ein Turkvolk im Süden des Landes, erklärten im selben Jahr ihre Region unabhängig. 1995 bewilligte ihnen die moldawische Regierung einen Sonderstatus als autonomes Gebiet, ohne dass es zu gewalttätigen Ausschreitungen kam. Anders verlief der Konflikt in Transnistrien, wo die Separatisten militärische Hilfe durch die russische Armee erhielten und noch erhalten und bis heute keine Einigung erfolgt ist.






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