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Nauru: Geschichte
Frühgeschichte
Die ersten Siedler trafen etwa vor 3.000 Jahren aus Neuguinea ein. Die Insel wurde traditionell von 12 Stämmen besiedelt. Jeder dieser Stämme hält heute einen der 14 Regierungsdestrikte inne.
Die Europäer kommen
Der erste Europäer, der Nuaru 1798 sah, war der britische Kapitän John Fearn (1768-1837), der mit dem Walfangschiff "Hunter" unterwegs war. Er nannte die Insel Freundliche Insel, "Pleasant Island". Die freundliche Insel entwickelte sich jedoch sehr bald zum Stützpunkt von Piraten.
Im Jahre 1888 wurde Nauru dem Protektorat des Deutschen Kaiserreiches zugeschlagen.
Der britische Geologe Albert Ellis entdeckte wie auf Barnaba, das zu den Marshall-Inseln gehört, riesige Phosphatvorkommen, bekannt als Guana Dünger, der aus den Exkrementresten von Vögeln entstanden ist. Das Deutsche Reich beteiligte sich Abbau des Rohstoffes.
Missionare
Das Deutsche Kaiserreich ordnete die Christianisierung der Inselbewohner an und entsandte 1899 den protestantischen Pastor Delaporte und den katholischen Pfarrer Grundl als erste Missionare.
1905 erfolgte die Gründung der "Pacific Phosphate Company" durch deutsche und britische Firmen. Das Ziel der Firma war es, die Ausbeutung der Phosphatvorkommen voranzutreiben.
Die Insel wurde von den Australiern im Jahr 1914 besetzt und bis 1921 von den Briten verwaltet, bis sie als Mandatsgebiet des Völkerbundes unter australische Verwaltung gestellt wurde.
Die Japaner besetzten die Insel 1942, verwüsteten sie und verschleppten 1.800 Nauruaner, was ca. zwei dritteln der damaligen Bevölkerung entsprach, in Arbeitslager auf die Insel Tuk, die in den heutigen Vereinigten Staaten von Mikronesien gelegen ist.
Von diesen kehrte nur ein Drittel der Verschleppten im Jahr 1945 nach Nauru zurück.
Im selben Jahr ergriffen die Australier erneut Besitz von der Insel.
Zwei Jahre später kam die Insel unter die Treuhandschaft der Vereinten Nationen. Sie blieb jedoch unter australischer Verwaltung.
Nach der Unabhängigkeitserklärung
Am 31.01.1968 wurde Nauru unabhängig und erhielt den Status einer Republik innerhalb des Commonwealth. Hammer de Roburt wurde als erster Präsident gewählt. Er war bereits 1956 zum Oberhäuptling gewählt worden.
Bernhard Dowiyogo (1946-2003) löste diesen 1976 nach Wahlen ab. Jedoch wurde Hammer de Roburt nach Dowiyogo´s Rücktritt erneut Präsident. Nach 13 Jahren, im Jahre 1989, wurde er aufgrund von Bestechlichkeit zum Rücktritt gezwungen.
Bernard Dowiyogo kam erneut an die Macht und gewann die folgenden Wahlen in den Jahren 1992 und 1995.
Nauru verklagte Australien vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag auf Schadensersatz hinsichtlich der Raubbaus am Phosphat. Es wurde ein Vergleich geschlossen und Nauru erhielt 60 Mio. Euro als Schadensersatz von Australien.
Im Jahre 1999 trat René Harris (geb. 1947) als neuer Präsident an, und Nauru trat am 14. September desselben Jahres den Vereinten Nationen bei. Nauru wurde außerdem am 1. Mai 1999 Vollmitglied des Commonwealth of Nations.
Bernard Dowiyogo wurde ein Jahr später erneut vom Parlament zum Präsidenten ernannt. Dieser wurde jedoch am 31. März 2001 von seinem Vorgänger gestürzt und abgelöst.
Im selben Jahr nahm die OECD Stellung zu den Zuständen auf der Insel.
Nauru wurde in die "Schwarze Liste" der Steueroasen eingetragen und musste sich von der "Financial Action Task Force" der OECD Sanktionen wegen der Hinnahme von Geldwäsche gefallen lassen.
Australien zahlte im 2002 rund 17 Mio. Euro an Nauru für die Aufnahme von Bootsflüchtlingen. Zwei Jahre später wurde Nauru aus der "Schwarzen Liste" der Steueroasen gestrichen.
Nach dem Tod von Präsident Dowiyogo im Jahr 2003 gelangte René Harris wieder an die Macht.
Ende 2003 war der Staat zahlungsunfähig. Im darauffolgenden Jahr wurde deshalb die gesamte Satellitenkommunikation des Staates abgestellt. Am 2. Oktober 2004 wurde Ludwig Scotty (geb. 1948) zum Präsidenten ernannt.
Kritische Anmerkungen
In den Jahren 1968- 2002 hatte Nauru 3,6 Milliarden US-Dollar am Phosphathandel verdient.
Als diese Geldeinnahmequelle versiegte, ging Nauru in den späten 90er Jahren dazu über, Pässe zu verkaufen und Geld zu waschen. Allein 1998 soll der Staat 70 Milliarden US-Dollar für die russische Mafia gewaschen haben.
Dennoch konnte der Staat seine Beamten Weihnachten 2003 nicht mehr bezahlen. Im März 2004 wurde das Land von der internationalen Telekommunikation abgeschaltet. Die Schuldner stellten einfach den Satelliten ab.
Das Land hat sich durch Fehlmanagement, Vetternwirtschaft und Überverwaltung selbst in die Zahlungsunfähigkeit gebracht. Man leistet sich immer noch einen unnötigen Staatsapparat. So verfügt die nur 21 km2 große Insel über 14 Regierungsdestrikte. Die Insel leistet sich außerdem eine teuere Präsenz in allen möglichen Gremien der Welt, was ebenfalls große Mengen an Geld verschlingt.
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