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Kernwaffentests
Kernwaffentests, Ureinwohner
Kernwaffentests
Nach dem Sieg der Alliierten über die Deutschen und Japaner kam es sehr schnell zum Konflikt mit den Sowjets unter Stalin. Es begann wenige Monate nach Kriegsende der bis 1989 andauernde "Kalte Krieg".
Nach den Atombombenabwürfen (A-Bombe) über Hiroshima und Nagasakí am 6. und 10. August 1945 arbeiteten die USA intensiv weiter an kleineren und effektiveren Kernwaffen, zu denen neben A-Bomben bald auch Wasserstoffbomben (H-Bomben) gehörten. Bei A-Bomber wird die Explosionsenergie durch die Spaltung von Uran 235 oder Plutonium 239 gewonnen. Bei der H-Bombe dagegen entsteht die viel höhere Energie bei der Verschmelzung von Wassersoff zu Helium. Dieser - jedoch dort langsam ablaufende Prozess - ist die Quelle für die Energie der Sonne.
Mit Versprechungen, Geld und sanftem Druck hatten die USA die Einwohner des Bikiniatolls dazu bewegt, auf andere Inseln umzuziehen. Damit war der Weg für zahlreiche Kernwaffentests in dieser Region frei.
Im Rahmen des so genannten "Crossroad-Projekts" wurde am 30. Juni 1946 dort die erste A-Bombe mit einer Sprengkraft von 23 kT (Kilotonnen TNT) oberirdisch gezündet. Die Bombe besaß den Namen "Able" und wurde in der Lagune des Atolls gezündet. Wenige Wochen später - am 24. Juli 1946 wurde eine etwa gleich starke Bombe in 26 m Wassertiefe mit der Bezeichnung "Baker" gezündet. Die dabei entstandene riesige Wassersäule fiel kurz nach der Explosion in sich zusammen und verseuchte dadurch in besonderer Weise den Explosionsort. Eine Reihe von Schiffen, die - natürlich ohne Besatzungen aber oft mit Tieren - den Versuchen ausgesetzt waren und dort jetzt auf dem Meeresgrund liegen, sind mittlerweile ein beliebtes Ziel für Taucher geworden.
Am 28. Februar 1954 wurde eine H-Bombe namens "Bravo" mit einer Sprengkraft von 15 MT (Mega = Million) auf der Nam-Insel gezündet.
Insgesamt wurden dort bis zum Jahr 1958 wahrscheinlich insgesamt 67 Kernwaffentests durchgeführt
Die Ureinwohner
Mit Hilfe von Geld und einem mehr oder weniger starken Druck wurde von den Ureinwohnern die Bereitschaft erlangt, dass sie das Atoll verlassen würden und sich auf einer anderen unbewohnten Insel ansiedeln lassen wollten.
Aber die Umsiedelung auf das Rongerik-Atoll erwies sich - nicht zuletzt wegen der erheblichen Versorgungsengpässe wegen der schlechten Versorgungssituation als eine Katastrophe für die Menschen. Daher brachten sie bereits nach wenigen Monaten den Wusch vor, wieder in ihre Heimat gebracht zu werden, was angesichts der laufenden Tests und der radioaktiven Verseuchung schlicht unmöglich war. Erst etwa zwei Jahre später wurden sie auf die Insel Kwajalein verfrachtet, wo sie dann etwa ein halbes Jahr in Zelten neben den Gebäuden des Flughafens regelrecht vegetierten. Von dort ging es dann auf die abgelegene Insel Kili, wo sie seitdem von fremder Versorgung abhängig sind.
Unter dem Präsidenten Lyndon B. Johnson begann nach 1968 und dem Bau von Häusern die Rückkehr der Insulaner. Der Umzug war wegen der fehlenden militärischen Transportproblemen extrem mühsam und vollzog sich sich sehr langsam. Nach Messungen der Raduioaktivität in den Jahren 1972, 1975 und 1977 zeigte sich, dass das Trinkwasser und die Früchte auf dem Atoll wuchsen hoch belastet waren und nicht verzehrt werden konnten. Trotz der Versorgung durch die USA mussten die Menschen von dort deswegen Ende 1978 wiederum evakuiert werden. In der Wissenschaft herrscht derzeit keine Einigkeit darüber, wann das Artoll uneingeschränkt wieder bewohnbar sein wird. Pessimisten rechnen damit nicht vor dem Jahr 2040.
Mittlerweile sind die Inseln allerdings kein Sperrgebiet mehr, sodass die in der Lagune gesunkenen Schiffe ein beliebtes Ziel von Wracktauchern geworden sind. Für die Taucher besteht nach Angaben von Fachleuten keine Gefahr.
Der Bikini
Der Bikini - ein sehr knapp bemessener zweiteiliger Badeanzug - ist nach dem Bikini-Atoll benannt.
Die Berichte über die Kernwaffentests der USA auf dem Atoll inspirierten den französischen Modedesigner Louis Réard seinen neuen Badeanzug als "Bikini" zu bezeichnen. Er warb für seine Kreation mit: „le bikini, la première bombe an-atomique“, die er am 5. Juli 1946 in einem Pariser Schwimmbad dem Publikum vorstellte. Wegen des zu erwartenden Skandals wollte kein reguläres Model den Zweiteiler vorstellen. Er griff daher auf eine Stripperin aus einem Pariser Nachtclub zurück. Wie vorauszusehen war, erhob sich ein Schrei der Entrüstung über das "unmoralische" Kleidungsstück, der erstaunlicherweise ungleich heftiger war als die Verurteilung der Bombenversuche.
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