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Kenia: Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Seit Christi Geburt siedelten Nilotisch- und Bantusprachige Völker im Gebiet des heutigen Kenia. Arabische Händler gründeten um 1000 Handelniederlassungen an der Küste. Diese Städte brachten es bis 1300 zu großem Reichtum und waren Teil einer afrikanisch-arabischen geprägten Kultur.
Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts verdrängten die Portugiesen zunehmend die arabischen Händler. Im Jahre 1728 wurden die Portugiesen durch die Araber vertrieben und ab 1837 herrschte der "Sultan von Sansibar" über das Land. Im Jahre 1885 teilten auf der Berliner Konferenz die europäischen Mächte Ostafrika unter sich auf. Zehn Jahre später weiteten die Briten ihren Einfluss zum "Protektorat Ostafrika" aus und 1920 wurde Kenia zur britischen Kronkolonie.
20. Jahrhundert bis heute
In den Jahren 1951-1955 kam es zum Mau-Mau-Aufstand, der dazu führte, dass Kenia 1963 unter Premier Kenyatta unabhängig wurde. 1964 wurde die Republik Kenia gegründet. 1969 verbot Jomo Kenyatta, der Held des Unabhängigkeitskampfes, die einzige Oppositionspartei des Landes. 1978 wurde Daniel Arap Moi zum Regierungschef.
Ab 1985 kam es mehrfach zu Studentenunruhen. Die Ermordung von Außenminister Ouko 1990 unter mutmaßlicher Beteiligung von Moi-Vertrauten und die Verhaftung von Regimekritikern führten 1991 zu finanziellen Sanktionen des Auslands. Bis dahin hatte Kenia ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum erlebt.
1992 begannen Stammeskonflikte zwischen den Kalenijn und Luo mit den Kikuyu. Erste Wahlen mit einem Mehrparteiensystem führten wiederholt zu einem Sieg der Kanu.
Während das innenpolitische Klima von Bestechungsaffären und ethnischen Konflikten beherrscht war, ging es wirtschaftlich zunehmend bergab. Es gab schwere Studentenunruhen in Nairobi. Ab 1993 belasteten die Flüchtlingsströme aus den Krisengebieten vor allem in Somalia zusätzlich die Wirtschaft Kenias. 1994 brachen erneut Stammeskonflikte aus. 1995 erfolgte eine internationale Kritik an den Menschenrechtsverletzungen in Kenia. Trotzdem kam es 1997 zu blutigen Auseinandersetzungen mit Studenten wegen des Wahlsystems und 1998 zu Stammeskämpfen an der Küste Mombasas.
Im Dezember 2002 wurde Mwai Kibaki u.a. mit dem Versprechen einer baldigen Verfassungsänderung zum neuen Präsidenten des Landes gewählt. Nachdem der Verfassungsentwurf, der eine Demokratisierung der politischen Verhältnisse zum Inhalt hat, im Juli 2005 im Parlament scheiterte, kam es zu Demonstrationen und Straßenschlachten in Nairobi, Kisumu und Mombasa. Kibaki gehört zur Volksgruppe der Kikuyu, die mehr als ein Fünftel der Bevölkerung in Kenia stellen.
Bei der Wahl am 27. Dezember 2007 wurde er angeblich mit nur 200.000 Stimmen Mehrheit gegen seinen Konkurrenten Raila Odinga erneut zum Präsidenten gewählt. Das Wahlergebnis wurde erst am 30. Dezember von dem Vorsitzenden der Wahlkommission offiziell verkündet. Nach Aussage aller unabhängiger Wahlbeobachter war die "Wahl" eine üble Fälschung. Und prompt brachen Unruhen aus, die viele Menschenleben kosteten und von der Soldateska des Präsidenten brutal niedergemetzelt wurden. Noch im Februar 2008 gingen die verschiedenen Ethnien mit Waffengewalt gegeneinander vor. Binnen weniger Wochen brach fast die gesamte Tourismusindustrie zusammen.
Aber im April 2008 kam es zu einer gemeinsamen Regierung der beiden Konkurrenten, in der Kibaki Präsident und Odinga Regierungschef wurden. Das Kabinett der Regierung besteht insgesamt aus 40 Ministern - dem größten in Afrika.
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