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Guinea: Geschichte

Im 18. und 19. Jahrhundert

Im 18. Jh. entwickelten ehemals nomadische Hirtenstämme der Fulbe (Peul) u.a. im Bergland Fouta Djalon ein islamisches Herrschaftssystem. In der Mitte des 19. Jh. begann Frankreich mit der Kolonisation des Landes. Die einheimische Bevölkerung leistete zum Teil heftigen Widerstand, vor allem im heutigen Oberguinea unter der Führung von Samy Touré. 1892/93 wurde das heutige Guinea eine Kolonie Französisch-Westafrikas.

 

20. Jahrhundert bis heute

1958 entschied eine Volksabstimmung in Guinea die vollständige Unabhängigkeit des Landes, dies war einzigartig unter den französischen Kolonien in Westafrika. In der Folge kam es zum Bruch mit Frankreich. Staatspräsident der neugegründeten Republik wurde Sékou Touré. Mit Unterstützung der Sowjetunion errichtete er ein Einparteienregime, das sich zu einer brutalen Diktatur entwickelte. Ende 1970 erfolgte vom damals portugiesischen Guinea-Bissau aus ein Umsturzversuch von Exilguineern, der jedoch scheiterte.

1984, nach dem Tod von Sékou Touré, übernahm Oberst Lansana Conté durch einen Putsch die Macht und proklamierte anschließend die 2. Republik. Er distanzierte sich von der Sowjetunion und forderte die Exilanten zur Rückkehr nach Guinea auf. Seine Wirtschafspolitik war eher marktwirtschaftlich orientiert und setzte auf die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds. 1990 flüchteten nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs in den Nachbarstaaten Liberia und Sierra Leone Hunderttausende Menschen nach Guinea. 1992 wurde im Land das Mehrparteiensystem eingeführt. Bereits die erste Präsidentschaftswahl im Jahr 1993 war von Manipulationsvorwürfen überschattet. Sie bestätigte General Lansana Conté in seinem Amt. Im Januar 1994 rief er die 3. Republik aus. 1996 kam es zur Niederschlagung einer Militärrevolte. Ende 1998 wurde erneut Lansana Conté zum Präsidenten gewählt, erneut gab es von Seiten der Opposition und internationalen Beobachtern Vorwürfe wegen Wahlbetruges. Zwischen dem September 2000 und März 2001 erfolgten Angriffe von sierraleonischen und liberianischen Rebellen auf das Staatsgebiet Guineas, die abgewehrt werden konnten. 2001 setzte die Regierung eine umstrittene Verfassungsänderung durch, die u.a. die Amtszeit des Präsidenten Lansana Conté verlängern sollte. Im Februar 2002 erfolgte in Rabat ein Gipfeltreffen der Staatspräsidenten Guineas, Liberias und Sierra Leones, das die Beilegung der regionalen Konflikte zum Anliegen hatte. Die Wahlen im Juni 2002 verliefen nicht demokratisch, wurden von der wichtigsten Oppositionspartei deshalb boykottiert und verschafften der Präsidentenpartei PUP einen deutlichen Sieg.

Die Präsidentschaftswahlen im Dezember 2003, die von fast allen Oppositionsparteien boykottiert wurden, gewann erneut Lansana Conté. Nach dem Tod von Conté im Dezember 2008 kam es durch Moussa Dadis Camara zu einem Militärputsch und Camara übernahm das Amt des Staatsoberhaupts - und zwar als Präsident des Conseil National pour la Démocratie et le Développement. Ende September 2009 kam es in der Hauptstadt Konakry zu Demonstrationen gegen den Militärmachthaber Camara, an denen über 50.000 Menschen teilnahmen. Polizei und Militär schossen dabei in die Menge und töteten ca. 150 Menschen und verletzten über 1.000. Da das Land über umfangreiche Rohstofflager z.B. von Bauxit, Eisenerz, Gold und Diamanten verfügt, hielten sich die Reaktionen anderer Staaten in Grenzen.






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