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Bis zum 19. Jahrhundert
Bereits im 15. Jh. betrieben die Portugiesen Handel mit den Küstenstämmen der Region. Im 17. Jh. kam es zur Einwanderung von Ashanti-, Agni- und Baoulé-Stämmen aus dem Territorium des heutigen Ghana, Malinké aus dem Nordwesten und Mossi aus dem Nordosten. Auf dem Gebiet der heutigen Côte d'Ivoire erfolgte jedoch vor der Kolonialzeit keinerlei Staatenbildung. Ab dem 17. Jahrhundert drangen die Franzosen in das Land vor, das 1895 zu einem Teil von Französisch-Westafrika wurde.
20. Jahrhundert bis heute
Am 7. August 1960 erhielt die Côte d'Ivoire ihre volle Unabhängigkeit. Das Amt des Präsidenten übernahm Félix Houphouet-Boigny (1905-1993), der seit 1960 sechsmal wiedergewählt wurde und das Land mit breiter Zustimmung der Bevölkerung bis 1993 regierte. Im Mai 1990 wurde nach landesweiten Unruhen ein Mehrparteiensystem eingeführt. Die vormalige Einheitspartei behielt jedoch auch nach den Wahlen weitgehend ihre Vormachtstellung. Nach dem Tod Houphouet-Boignys im Jahr 1993 übernahm Henri Konan Bédié das Amt des Staatspräsidenten. In der Folge kam es zu innenpolitischen Spannungen.
Bürgerkrieg
1999 verstärkten sich durch den Verfall der Kakaopreise die wirtschaftlichen Krisenerscheinungen. Im Dezember des Jahres wurde Bédié in einem unblutigen Militärputsch gestürzt. Die Präsidentschaftswahlen im Jahre 2000, die von schweren Unruhen mit mehreren hundert Toten begleitet waren, gewann Laurent Gbagbo (FPI). Alassane Ouattara (RDR), der wichtigste Oppositionskandidat, war aus formalen Gründen von der Wahl ausgeschlossen worden. Die daraus resultierenden Konflikte gipfelten 2002 in einem bewaffneten Aufstand gegen Gbagbo. Ein Teil der Armee besetzte dabei den Norden und westliche Teile des Landes. Die Bemühungen, auch von Seiten Frankreichs, die Lage zu stabilisieren, scheiterten. Im Auftrag der UNO wurden Anfang 2004 etwa 6.300 Blauhelmsoldaten vorwiegend entlang der Waffenstillstandslinien stationiert. Darüber hinaus befanden sich bereits zuvor 4.500 französische Soldaten im Land.
Im November 2004 griff die Luftwaffe des Landes neben den Rebellenstellungen im Norden des Landes auch eine Stellung der französischen Operation Licorne bei Bouaké an, dabei kamen neun Soldaten ums Leben. Frankreich reagierte mit der Zerstörung der gesamten Luftwaffe, was nachträglich von der UNO als gerechtfertigt erklärt wurde. In der Folge kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen westliche Ausländer. Evakuierungen wurden durchgeführt, Frankreich verstärkte sein Truppenaufgebot.
Friedensbemühungen und Wahlen
Im November 2004 wurde vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ein Waffenembargo gegen Côte d'Ivoire verhängt. Die Auslandskonten der Regierungsmitglieder wurden eingefroren. Im Juli des Jahres beschlossen Armee und Rebellen ein Entwaffnungsabkommen. Der Versöhnungsprozess kam jedoch trotz internationaler Vermittlungsbemühungen aufgrund der Komplexität der Lage der verschiedenen Interessengruppen bisher kaum voran. Eine Ursache der Konflikte liegt in den Streitigkeiten um die sogenannte "Ivorität": Den westafrikanischen Zuwanderern, die etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung des Landes darstellen, werden auch nach jahrzentelangem Aufenthalt nicht die gleichen Rechte wie den Ivorern zuerkannt. Die Stationierung der UN-Blauhelmtruppe und der französischen "Operation Licorne" entlang der Waffenstillstandslinie sowie im Norden des Landes gewährt jedoch eine gewisse Stabilität. Die für Oktober 2005 geplanten Wahlen mussten erneut verschoben werden, stattdessen beschloss der Friedens- und Sicherheitsrat der AU (Afrikanischen Union) eine Übergangszeit von bis zu zwölf Monaten unter Präsident Gbagbo. Ende 2007 kam es im Rahmen der Abrüstungsmaßnahmen zum symbolischen Schulterschluss zwischen dem Präsidenten Gbagbo und Rebellenführer Guillaume Soro.
Bei den Präsidentschaftswahlen vom 31. Oktober 2010 und der Stichwahl am 28. November 2010 gewann Alassane Ouattara (geb. 1942) gegen seinen Konkurrenten Laurent Gbagbo (geb. 1945). Der aber weigerte sich, das Wahlergebnis anzuerkennen und zurückzutreten. Infolgedessen kam es zu einem monatelangen Bürgerkrieg, der erst am 11. April 2011 mit der Gefangennahme von Gbagbo endete.
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