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Lama
Einleitung
Lamas (Lama glama) sind eine Art aus Familie der Kamele (Camelidae). Im Gegensatz zu Kamelen besitzen sie jedoch keine Höcker.
Die Tiere sind die domestizierte Haustierform der wildlebenden Guanakos und leben in Herden zusammen. Sie sind besonders in den südamerikanischen Anden weit verbreitet.
Taxonomie
Ordnung | Paarhufer |
---|---|
Familie | Kamele (Camelidae) |
Gattung | Lamas (Lama) |
Arten | Lama (Lama glama) Guanako (Lama guanicoe) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch :Llama
- Französisch:Lama
Aussehen
Ihre Kopf-Rumpflänge schwankt zwischen 120 und 190 cm
Lamas erreichen eine Schulterhöhe von 80 bis 120 cm, manchmal sogar auch bis 140 cm und ein Gewicht von 120 bis 150 kg.
Die Farbe ihres dichten und woligen Fells ist sehr variabel, so gibt einfarbig weiße, braune und schwarze Lamas aber auch welche, die in diesen Farben gefleckt oder auf andere Art gemustert sind.
Ihre Oberlippe ist gespalten und daher sehr beweglich. Sie besitzen im Gegensatz zu Kamelen oder Dromedaren keinen Höcker
Vorkommen
Man findet Lamas im Norden von Argentinien, in Chile, in Südperu sowie in Bolivien.
Sie bewohnen vor allem die Hänge der Anden und zwar von der Ebene bis hinauf in Höhen von rund 4.000 m, man findet sie aber auch im Tiefland an der Küste.
Ihre Lebensräume sind Grasland, Halbwüsten oder Buschsteppen.
Verhalten und Lebensweise
Lamas sind typische Fluchttiere und werden normalerweise in Herden gehalten, die von einer Leitstute geführt wird.
Bemerkenswert ist, dass die weiblichen Tiere ranghöher als die männlichen Tiere sind.
Die Männchen (Hengste) sind dennoch die Verteidiger der Herde, wobei Rangkämpfe unter dem Männchen mit wütenden Schreien und Beißen sowie Verfolgungsjagden bis zur Unterordnung eines der beiden Kontrahenten unter den anderen ausgetragen.
Die unterlegenen und vertriebenen Junghengste leben oft in einer Hengstherde zusammen. Erstaunlicherweise sind die Tiere gute Schwimmer.
Ihre Nahrung besteht aus krautigen Pflanzen, Gräsern, Sträuchern, Flechten sowie aus Blättern.
Lamas spucken spucken in der Regel auf ihre Artgenossen, um ihre Dominanz in der Herde zu zeigen und eher selten auf Menschen. Dabei spucken die Tiere einen übelriechenden halb verdauten Mageninhalt, der aber harmlos und leicht abwaschbar ist.
Gedeckte Lamastuten spucken Lamahengste an, um sie daran zu hindern, sie erneut decken zu wollen. Lamas werden zwischen 15 bis 20 Jahre alt.
Fortpflanzung, Jungtiere
Die Tiere werden mit zwei oder drei Jahren geschlechtsreif, wobei der Eisprung ( Ovulation) erst durch den Deckakt ausgelöst wird.
Nach einer Tragezeit zwischen elf bis zwölf Monaten kommt fast immer nur ein Fohlen, (Cria) zur Welt – in sehr seltenen Fällen auch zwei.
Bereits nach wenigen Minuten richten sich die Neugeborenen auf ihren, allerdings noch wackeligen, Beinen auf und können ihrer Mutter folgen, von der sie rund vier Monate lang gesäugt werden
Der Begriff Crias für die Jungtiere stammt aus dem Spanischen und bedeutet "Jungtier, Säugling".
Die Jungtiere der Guanakos werden auch Chulengos genannt, wobei das Fortpflanzungsverhalten der Guanakos fast wie das der Lamas ist
Lamas als Nutztiere
In der Hauptsache dienen die Tiere als Fleisch- und Wolllieferant, außerdem werden sie in den schlecht zugänglichen Regionen der Anden immer noch als Lasttier verwendet.
In Europa werden Lamas mittlerweile auch gezüchtet, geschoren und ihre Wolle dann verarbeitet.
Man schätzt den Bestand der Tiere in Südamerika auf etwa drei Millionen Tiere.
Feinde
Gesunde erwachsene Lamas werden vor allem von Pumas und Schakalen bedroht.
Besonderheiten
Lamas eignen sich wegen ihres gutmütigen Charakters sehr gut für eine tierunterstützte Therapie. Darunter versteht man alternative Therapieverfahren zur Heilung oder Linderung der Symptome bei psychischen (z.B. Autismus) und neurologischen Erkrankungen sowie bei seelischen oder geistigen Behinderungen. Neben Lamas - und der bekannten Therapie mit Delfinen - werden auch Hunde, Katzen oder Pferde verwendet.
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