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Känguru
Kurze Einleitung
Die Familie Känguru (Macropodidae) umfasst 13 Gattungen mit insgesamt 61 Arten. Die Gattung Macropus aus der Familie der Kängurus (Macropodidae) gliedert sich in 13 verschiedene Arten, wobei die drei größten Arten als Riesenkängurus bezeichnet werden.
Hier bei Goruma werden die drei Arten dargestellt. Es sind dies:
- Östliche Graue Riesenkängurus
- Rote Riesenkängerus
- Westliche Graue Riesenkängurus
Das in diesem Beitrag dargestellte Rote Riesenkänguru (Macropus rufus) ist das größte Känguru und zudem das größte Beuteltier weltweit
Übrigens
Wer von Kängurus hört oder liest, denkt natürlich sofort an Australien – und das durchaus zu Recht
Gliederung, Taxonomie
Überodnung | Australidelphia |
---|---|
Odnung | Diprotodontia |
Familie | Kängurus (Macropodidae) |
Unterfamilie | Macropodinae |
Gattung | Macropus |
Art | Rotes Riesenkänguru (Macropus rufus) |
Ausländische Bezeichnungen
- Englisch: Red giant kangaroo
Aussehen, Merkmale
Das Rote Riesenkänguru besitzt eine Kopf-Rumpflänge zwischen 90 und 160 cm, mit einem 70 bis 120 cm langen Schwanz und einem Gewicht zwischen etwa 60 kg (Männchen) und 30 kg (Weibchen).
Die Tiere verfügen über stark ausgeprägte Hinterläufe und einen Schwanz, der so kräftig ist, dass er das Gewicht des Tieres allein tragen kann, er dient zudem als Stütze und zur Balance bei den bekannten weiten Sprüngen der Tiere.
Im Vergleich zu den Hinterbeinen sind die Vorderbeine der Tiere jedoch ziemlich sehr kurz. Ihre Schnauze ist langgestreckt und die Ohren ziemlich lang.
Das kurze und raue Fell ist – dem Namen der Tiere entsprechend - bei den Männchen rötlich-braun gefärbt, bei den Weibchen dagegen meist blau-grau.
Vorkommen und Lebensraum
Die Roten Riesenkängurus findet man nahezu in ganz Australien – ausgenommen sind die Küstenregionen und der Südwesten des Kontinents.
Die Tiere leben in Halbwüsten, Steppen und Buschlandschaften, wobei das Gelände über Baumbewuchs verfügen muss, da sie diese zur Tarnung und zum Schutz vor der heißen Sonne benötigen.
Verhalten
Die Roten Riesenkängurus bilden hin und wieder kleine Gruppen von rund zehn Tieren. Diese bestehen aus mehreren Weibchen mit ihren Jungen sowie einem Männchen.
Während der Paarungszeit versuchen andere männliche Tiere, mit diesem um die Weibchen zu kämpfen und das geschieht durch Beißen, Boxhieben mit den Vorderpfoten und Tritten mit den Hinterbeinen. Rote Riesenkängurus kennen kein Territorialverhalten, bei Plätzen mit reichem Nahrungsangebot können sich durchaus mal über 1.000 Tiere versammeln.
Die erwachsenen Tiere unterschiedlichen Geschlechts gehen keine dauerhaften Bindungen ein.
Wie zahlreiche andere Känguruarten bewegen sich die Roten Riesenkängurus bei der Nahrungssuche auf allen vier Extremitäten fort, wobei sie sich auf ihren kurzen Vorderbeinen abstützen und den Boden abgrasen. Bei hohem Tempo hüpfen sie in der bekannten Weise mit Hilfe ihrer Hinterbeine, wobei der Schwanz als Balance dient. Dabei können sie bis zu 9 m weit und 3 m hoch springen und erreichen eine Geschwindigkeit von über 60 km/h.
Nahrung
Die Roten Riesenkängurus ernähren sich ausschließlich von Pflanzen, wobei Gras den Hauptbestandteil ihrer Nahrung ausmacht, aber auch Blätter und Baumrinden stehen auf ihrem Speiseplan.
Zur Verdauung ihrer Nahrung dient – vergleichbar den Wiederkäuern (Kühe) ein mehrteiliger Magen. Sie brauchen sehr wenig Wasser und können daher eine längere Zeit auch ohne Trinken überleben.
Sechs bis sogar zehn Stunden verbringen die Tiere täglich mit der Nahrungssuche – und das vorwiegend in der Abenddämmerung, der Nacht und am frühen Morgen.
Während des heißen Tages ruhen sie sich im Schatten der Bäume aus.
Fortpflanzung, Beutel, Jungtiere
Die Paarung kann in Abhängigkeit vom Nahrungsangebot im Prinzip das ganze Jahr über stattfinden. Nach einer Tragezeit von etwa 35 Tagen bringt das Weibchen ein und selten zwei Junge zur Welt.
Die Tiere besitzen bekanntlich, so wie alle Kängurus, einen „Beutel“ mit vier Zitzen, in die die Jungtiere nach der Geburt hinein krabbeln und dort gesäugt werden.
Die Neugeborenen sind nur um etwa 2,5 cm lang und 8 g schwer.
Das Rote Riesenkänguru verfügt mit der so genannten „verzögerten Geburt“ über eine interessante Besonderheit;
So paart sich das Weibchen bereits rund 2 Tage nach der Geburt erneut, wobei sich der dabei entstandene Embryo bis zu mikroskopisch kleinen 85 Zellen entwickelt und - sofern das vorher geborene Junge im Beutel gesäugt wird – danach erst einmal nicht weiter.
Wenn das Jungtier im Beutel etwa 240 Tage alt ist oder gestorben ist, wächst der Embryo weiter. Bereits einen Tag nachdem das frühere Jungtier den Beutel verlassen hat, kommt es zur erneuten Geburt. Dieser Zyklus wiederholt sich prinzipiell immer wieder von Neuem.
Die Jungtiere werden nach Verlassen des Beutels noch bis zu einem Alter von einem Jahr gesäugt, dafür stecken sie den Kopf in den Beutel der Mutter.
Nach 15 bis 24 Monaten sind die Jungtiere dann ihrerseits geschlechtsreif.
In Gefangenschaft können die Roten Riesenkängurus bis zu 24 Jahre alt werden, während sie in Freiheit meist nicht älter als zehn oder zwölf Jahre werden.
Bei extremer Dürre werden die Weibchen unfruchtbar.
Gefährdung, Feinde
Die ausgewachsen Roten Riesenkängurus haben praktisch keine natürliche Feinde bis auf Giftschlangen. Werden sie dennoch attackiert, so stützen sie sich auf ihren Schwanz und setzen sich mit Tritten der kräftigen Hinterbeine heftig und und effektiv zur Wehr.
Allerdings können kranke Tiere oder Jungtiere Opfer der Dingos werden. Zudem werden die Tiere nicht selten das Opfer von Autos
Außerdem werden die Tiere in manchen Regionen Australiens als Nahrungskonkurrenten der Schafs- und Rinderherden verfolgt bzw. gejagt.
Auch wegen ihres Fleisches werden sie bejagt und in einigen Restaurants wird Kängurufleisch angeboten.
Dagegen hat die Verarbeitung ihrer Haut zu Lederwaren stark nachgelassen.
Verschiedene Aufzuchtstationen in Australien kümmern sich um verwaiste Jungtiere.
In Europa leben die Tiere etwa 80 Zoos, wovon sich 12 in Deutschland befinden.
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