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Hermelin

Einleitung

Hermelin © goruma (Dr.Ramm)

Hermeline sind winzige aber flinke Raubtiere, die u.a. in Deutschland heimisch sind. Hermelinpelze waren früher nur höchsten Würdenträgern wie Königen und Kaisern oder Kurfürsten vorbehalten.
Für so einen Kragenpelz benötigte man das Fell von ca. 150 Tieren. Sie gehören zur Familie der Marder. In der Freiheit ist es für den Laien nahezu unmöglich, diese Tiere zu Gesicht zu bekommen. Und selbst in artgerechten Gehegen muss man einige Geduld dafür aufbringen.

Systematische Einteilung

 

Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie Hundeartige (Canoidea)
Familie Marder (Mustelidae)
Unterfamilie Mustelinae
Gattung Mustela
Art  Hermelin (Mustela erminea)


Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: ermine
  • Französisch: hermine

Vorkommen

Hermelin
Hermelin © goruma (Dr.Ramm)

Das Tier kommt in den gemäßigten und subarktischen Zonen vor. In Europa lebt es von den Pyrenäen, Alpen und Karpaten und weiter nach Norden. In wärmeren Zonen, wie dem Mittelmeer, kommt das Hermelin jedoch nicht vor.
Weiterhin findet man das Hermelin in Nord- und Zentralasien - einschließlich von Japan, in Teilen Grönlands, in Kanada im Nordrand der Vereinigten Staaten.
Eingeschleppt wurde das Hermelin in Neuseeland und Australien und entwickelte sich besonders in Neuseeland zu einem Problem für die heimische Tierwelt

Aussehen, Merkmale

Hermelin
Hermelin © goruma (Dr.Ramm)

Hermeline haben einen  langgestreckten, schlanken Körper mit relativ kurzen Beinen und einem kurzen Schwanz.
Im Sommerfell haben sie eine  braune Ober- und weiße Unterseite. Während des Winters dagegen besitzt das Tier die so begehrte weiße Färbung mit einer schwarzen Schwanzspitze, anhand der man den Hermelin gut vom Mauswiesel unterscheiden kann.
Die Tiere erreichen eine Länge vom  Kopf zum Rumpf von 15 bis 30 cm bei einem Gewicht der Männchen bis zu etwa 400 g - während die Weibchen nur um 200 g wiegen..
Nach dem Mauswiesel ist das Hermelin das kleinste heimische Raubtier.

Lebensraum, Lebensweise

Hermeline findet man in verschiedenen Landschaftstypen, wobei eine Nähe zu Wasser bevorzugt wird. Typisch sind Regionen mit Wiesen, Hecken und Feldgehölzen, wobei sie Waldgebiete eher meiden. Man kann sie in Höhen bis zu 3.000 m antreffen.
Während der warmen Jahreszeiten sind sie meist tag- und dämmerungsaktiv und  im Winter vor allem dämmerungs- oder nachtaktiv.
Sie leben bevorzugt in hohlen Baumstämmen, Holz- und Steinhaufen oder in den verlassenen Bauten anderer Tiere. Aber auch in Gebäuden - wie Schuppen oder Dachböden - ist das Tier, vergleichbar dem Steinmarder, anzutreffen.
Oft haben sie mehrere Nester in ihrem Revier, die sie mit Moos, Gras, Laub, Tierhaaren oder Federn auskleiden.
Außerhalb ihrer Paarungszeit und der anschließenden Zeit der Aufzucht ihrer Jungen sind die Tiere Einzelgänger. Ihr Jagdrevier kann im Sommer bis zu 20 bis 30 ha  - im Winter aber nur 2 h betragen. Ihre Reviergrenzen markieren Männchen wie Weibchen mit einem Analdrüsensekret.
 

Die Tiere ernähren sich von Mäusen, Ratten bis hin zu Kaninchen. Aber auch Vögel, Lurche, Reptilien, Fische oder Insekten gehören zu ihren Beutetieren. Durch einen Biss ins Genick tötet das Tier seine Beute sehr schnell. 
Wegen ihres hohen Stoffwechsels verzehren sie täglich etwa ein Viertel ihres eigenen Gewichts. Ein 400 g schweres Tier verzehrt dann bis zu 100 g Beutetiere. Die Tiere kennen nicht zuletzt deswegen auch keine Winterruhe.
In einer artgerechten Haltung können sie bis etwa 10 Jahre alt werden, in der Natur meist nur 5 Jahre.

Fortpflanzung

Die Männchen (Rüden) sind nach ca. einem Jahr geschlechtsreif, die Weibchen (Fähen) dagegen bereits nach wenigen Wochen.
Die Paarung findet zwischen Frühling und Sommer statt. Bei einem Wurf kommen etwa 5 bis 7 Jungen zur Welt. Sie haben nach der Geburt ein Gewicht zwischen ca. 3 bis 5 g und sind die ersten 5 Wochen blind. Die Mutter säugt sie etwa 2 Monate, jedoch erhalten sie bereits nach etwa 3 Wochen feste Nahrungsbeigaben. Nach etwa 3 Monaten beginnen sie zusammen mit der Mutter zu jagen.

Feinde

In vielen Ländern ist nach wie vor der Mensch der größte Feind des Hermelins.
Seine natürlichen Feinde sind Raubvögel sowie Füchse und Steinmarder

Danksagung

Die Abbildungen des Hermelins wurden im Otterzentrum Hakensbüttel im Landkreis Gifhorn erstellt.
Wir danken dem Otterzentrum für die Erlaubnis, die Abbildungen hier bei Goruma darstellen zu dürfen.
Träger des Otterzentrums ist ein gemeinnütziger Verein, der diese und andere Tiere in naturnahen, großzügigen und artgerechten Freigehegen hält.
Näheres zu dem Otterzentrum finden Sie hier >>>

Otterzentrum
Sudendorfallee 1
Tel.: 0049 - (0) 5832 - 98 08 0
29386 Hankensbüttel
www.otterzentrum.de
E-Mail: ads@otterzentrum.de




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