Wissen » Giftschlangen » Giftschlangen: Mojave-Klapperschlange

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Mojave-Klapperschlange, Crotalus scutulatus

Inhaltsverzeichnis

  1. Allgemeines
  2. Systematische Einteilung
  3. Aussehen, Verhalten
  4. Vorkommen
  5. Vermeidung eines Bisses
  6. Art des Gifts
  7. Folgen eines Bisses
  8. Gegenserum (Antiserum)
  9. Erste Hilfe
  10. Prognose
  11. Interessanter Hinweis
  12. Zusammenarbeit
  13. Giftnotruf-Zentralen

Allgemeines

Diese Klapperschlange erhielt ihren Namen nach der rund 35.000 km² großen Mojave-Wüste, die sich über die US-Bundesstaaten, Arizona, Nevada, Kalifornien und Utah erstreckt. Hier befinden sich u.a. das weltbekannte "Death Valley" und die Spielerstadt Las Vegas.
Es gibt insgesamt 43 verschiedene Arten von echten Klapperschlangen der Gattung Crotalus, die alle nur auf dem amerikanischen Kontinent vorkommen. Eine Übersicht über alle Schlangen, die als Klapperschlangen bezeichnet werden, finden Sie bei Goruma unter: Klapperschlangen
Die hier vorgestellte  Mojave- Klapperschlangenart (Crotalus scutulatus)  - kommt in einigen US-Bundesstaaten - in denen sich die Mojave-Wüste befindet - und in Teilen Mexikos vor. 
Von dieser Schlangenart gibt es die beiden folgenden Unterarten:
- Crotalus scutulatus salvini (Huamantlan-Klapperschlange)
- Crotalus scutulatus scutulatus (Crotalus scutulatus)

Die 43 verschiedenen Arten der Gattung Crotalus sind:

Crotalus adamanteus Crotalus ornatus
Crotalus angelensis Crotalus polystictus
Crotalus aquilus Crotalus pricei
Crotalus armstrong Crotalus pusillus
Crotalus atrox Crotalus pyrrhus
Crotalus basiliscus  Crotalus ravus
Crotalus campbelli Crotalus ruber
Crotalus catalinensis  Crotalus scutulatus
Crotalus cerastes Crotalus simus
Crotalus cerberus Crotalus stejnegri
Crotalus culminatus Crotalus stephansi
Crotalus durissus Crotalus tancitarensis
Crotalus enyo Crotalus tigris
Crotalus ericsmithi Crotalus tlaloci
Crotalus horridus Crotalus totonacus
Crotalus intermedius  Crotalus transversus 
Crotalus lannomi Crotalus triseriatus
Crotalus lepidus Crotalus tzabcan
Crotalus mitchellii Crotalus vegrandis
Crotalus molossus Crotalus viridis
Crotalus morulus Crotalus willardi
Crotalus oreganus  

Eine der umfangreichsten Sammlungen von Klapperschlangen weltweit -  nebst hervorragenden Beschreibungen findet man im:
 
American International Rattlesnake Museum 
202 San Felipe NW Suite A
Albuquerque
New Mexico
USA
Tel.: 01 - 505 - 242-6569
www. rattlesnakes.com   

Systematische Einteilung

Familie Vipern (Viperidae)
Unterfamilie Grubenottern (Crotalidae)
Gattung echte Klapperschlange (Crotalus)
Art Mojave- Klapperschlange (Crotalus scutulatus)
Unterart Mojave- Klapperschlange (Crotalus scutulatus scutulatus)

Ausländische Bezeichnungen

  • Englisch: Mojave Rattlesnake
  • Französisch:

Aussehen, Verhalten

Diese Klapperschlangenart erreicht eine Länge von ca. 70 cm bis zu seltenen 1,30 m. ihr Körper wirkt eher plump und massig. Der Kopf ist dreieckig geformt und setzt sich deutlich vom Rumpf ab.
Ihre Grundfärbung ist grau, über verschiedene Brauntöne bis hin zu einer grünlichen Färbung. Ihren Rücken zieren unregelmäßige, rhomboide Flecken, die dunkel und hell gerandet sind. Ihr Schwanz ist ähnlich der Texasklapperschlange schwarz und weiß geringelt, wobei im Gegensatz zur Texas-Klapperschlange die schwarzen Ringe schmaler als die weißen sind.
Sie verfügt wie alle Grubenottern über ein so genanntes Grubenorgan, mit dessen Hilfe sie Beutetiere aufgrund auch sehr geringer Temperaturunterschiede aufspüren kann. Dieses Grubenorgan befindet sich am Kopf zwischen den Augen und den Nasenlöchern.
Die Rassel besteht aus hohlen Horngliedern, die ineinander übergreifen. Dabei bildet sich meistens bei jeder Häutung ein weiteres Hornglied, so dass ältere Schlangen in der Regel über mehr Hornglieder verfügen als jüngere.
Diese Schlangenart gilt als weniger agressiv und warnt bei Bedrohung - wie die meisten Klapperschlangen - mit Hilfe ihres Rasselorgans auf unüberhörbarer Weise. Bleibt man dann aber nicht auf Abstand, ist ein Zubeißen zu erwarten. Junge Schlangen besitzen noch kein oder nur ein Rasselorgan mit wenigen Horngliedern. Ihr Warnsignal wird daher oft auf Grund seines hohen Tons und der geringen Lautstärke überhört. Vom Boden aus stößt die Schlange etwa nur bis Kniehöhe zu, so dass hohes Schuhwerk einen gewissen Schutz bieten kann. 
Diese Schlangenart bringt 2-15 lebend geborene Junge zur Welt. Während der wärmeren Sommerzeit ist das Tier dämmerungs- und nachtaktiv, aber im Frühjahr und Herbst, wenn es kühler wird, ist die Schlange eher tagaktiv. Während der Winterzeit hält sie gut versteckt einige Monate Winterruhe - deren Dauer von der Region, in der sie lebt und den dortigen Temperaturen, abhängig ist. 
Die Mojave-Klapperschlange ernährt sich vorwiegend vonEchsen, Kleinsäugern und gelegentlich auch von Vögeln.

Vorkommen

Die Schlange kommt in einer Reihe von US-Bundesstaten und einer Reihe von Regionen in Mexiko vor:
USA
Süd-Kalifornien
Süd-Nevada
Arizona
Südliches Neu Mexiko
West-Texas
 
Mexico 
Nordost-Sonora
Chihuahua
Westen und Süden von Coahuila
Durango
Zacatecas
San Luis Potosi
Südliches Nuevo Leon
Westliches Tamaulipas
Süd-Puebla

Diese Schlangenart lebt vorzugsweise in oder am Rand von Kakteen- und Strauchwüsten oder auf felsigen und steinigem Gelände. Sie ist vorwiegend ein Bewohner flacher Ebenen und an steileren Hängen kaum anzutreffen.
Ihr größter Feind ist der Mensch. Natürliche Feinde sind z.B. Kojoten, Luchse, andere Schlangen, aber auch eine Reihe von Greifvögeln.

Vermeidung eines Bisses

Hohes Schuhwerk bietet einen guten Schutz, da die Schlange aufgrund ihrer Größe vom Boden aus meist nur etwa bis in Kniehöhe zustoßen kann. Da die Schlange bei einer Annäherung nicht flüchtet, ist in schlangenbedrohten Gebieten Vorsicht geboten und auf keinen Fall sollte man in der Dunkelheit im Lebensraum des Tieres umherlaufen. Vor allem sollte auf das Rasseln der Schlange mit sofortigem Stillstand und einer genauen Positionierung der Schlange reagiert werden. Man sollte sich dann vorsichtig und rückwärts laufend von der Schlange entfernen.

Art des Giftes

Das Gift dieser Schlangenart ist mit Abstand eines der wirksamsten Gifte von Klappenschlangen. Die Anteile in dem Gift unterscheiden sich erheblich in Abhängigkeit vom Verbreitungsgebiet. 
Der Gifttyp A mit dem so genannten Mojave-Toxin  - ein sehr potentes Neurotoxin - hat jedoch kaum lokal wirkende Komponente. Der Typ B kommt bei der in Arizona lebenden Schlangenart vor, in den anderen Bundesstaaten kommen Typ A und Typ B im Gift der Schlangen meist zusammen vor.
Der Gifttyp B enthält dagegen kein Neurotoxin, dafür aber das Gewebe zerstörende (Proteasen) und die Blutgerinnung hemmende Anteile. 

Folgen eines Bisses, Symptome

Gifttyp A
Das Gift dieser Schlangenart beginnt mit einem Hängen des Augenlids (Ptosis), mit tauben Lippen, Lähmungen der Extremitäten bis hin zu Atemlähmungen mit einer totalen Atemlähmung.

Gifttyp B
Diese Giftkomponente führt zu einem sehr starken Schmerz im Bereich der Bissstelle, zu Schwellungen und Ödemen bis hin zu Nekrosen. Auch die Blutgerinnung kann beeinträchtigt werden - bis hin zu einem lebensgefährlichen völligen Zusammenbruch der Blutgerinnung - eine so genannte Verbrauchskoagulopathie.

Gegenserum (Antiserum)

Es gibt ein polyvalentes Antiserum gegen das Gift der USA-Grubenottern! Dieses Antiserum hat einen guten Einfluss auf die Gerinnungsstörungen, aber nicht gegen Schwellungen und Gewebezerstörungen. Auch gegen die Lähmungserscheinungen ist es wenig wirksam.

Erste Hilfe

Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Übersichtlichkeit halber hier nochmals erklärt:

  • unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
  • die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
  • sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
  • die Schlange möglichst identifizieren
  • darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. bei neurotoxischen Vergiftungen, Lähmungen oder auch eine Augenstarre
  • die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser, Säften und nicht als Alkohol oder Kaffee
  • alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt
  • sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung erhalten bzw. verlängert werden
  • das Aussaugen, Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich nicht nur als nicht sinnvoll erwiesen, sondern führt wegen der auftretenden Gerinnungsstörungen zu unkontrolllierbaren Blutungen
  • auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen

Das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes ist nach einem Biss dieser Schlange nicht nur nicht empfehlenswert, sondern verschlimmert die Bissfolgen nur noch - möglicherweise sogar beträchtlich. Eine Ausnahme bildet die in Arozona lebende Schlange mit dem Gifttyp B, hier ist ein Druckverband sinnvoll.

Prognose

Gifttyp A
Bei einem Biss mit ausgeprägter Neurosymtomatk bis hin zum völligen Erliegen der Atmung wird eine künstliche Beatmung notwendig sein, da das zur Verfügung stehende Antiserum Lähmungen kaum beeinflussen kann. Ohne eine entsprechende Beatmung ist mit dem Tod zu rechnen

Gifttyp B
Es ist bei diesem Gifttyp mit Spätschäden in Form von nekrosen zu rechnen - bis hin zu Hauttransplantationen oder sogar Amputationen.

Interessanter Hinweis

Die beiden Zieselarten (Erdhörnchen) - und zwar das Kalifornische Ziesel sowie das Felsenziesel (Spermophilus beecheyi, Spermophilus variegatus) - zerkauen Reste der von einer Klapperschlange abgestoßenen Haut und lecken sich danach ausgiebig das Fell.
Mitunter wälzen sie sich auch an Stellen, an denen zuvor eine Klapperschlange gelegen hatte. Damit wird vorgegaukelt, dass sie in dem Ziesel eine Artgenossin vor sich hat oder dass sie glaubt, dass in dem  betreffenden Zieselbau bereits eine andere Schlange Unterschlupf gefunden hat.
Zudem scheinen die Ziesel im Laufe der Zeit eine gewisse Resistenz gegenüber dem Gift der Klapperschlangen entwickelt zu haben.

Zusammenarbeit

Seit Anfang September 2008 arbeiten wir mit der folgenden sehr bedeutenden österreichischen Schlangenfarm zusammen. Der Reptilienzoo - idyllisch im Bundesland Kärnten gelegen - beherbergt eine große Anzahl der verschiedensten Schlangen, von den Kobras über Klapperschlangen, Kreuzottern, Aspisvipern bis hin zu Puffottern und Mambas - um nur einige zu nennen. Der Zoo eignet sich sowohl für Einzelbesucher wie auch für Familien oder Schulklassen. Die Schlangenfarm liegt ca. 40 km von Villach in Richtung Kleinkirchheim entfernt.

Reptilienzoo Nockalm
Eigentümer: Peter Zürcher
Vorwald 83
9564 Patergassen
Österreich/Kärnten
Mobil: 0043 - 676 - 734 4 270

Öffnungszeiten, Eintrittspreise
Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und weitere Informationen finden Sie unter folgender Webadresse:
www.reptilienzoonockalm.at

Giftnotruf in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Kompetente Giftnotruf-Zentralen, die auch im Fall von Schlangenbissen im Ausland, 24-stündig erreichbar sind, finden Sie unter:

Giftnotruf-Zentralen in Deutschland

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